
30. Mai 2025, 12:56 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Lavendel gilt als Magnet für Bienen – doch der Schein kann trügen. Denn nicht jede Pflanze, die lila blüht, ist wirklich eine gute Wahl für Insekten. Ein aktueller Test zeigt: Viele Lavendelpflanzen sind mit bienenschädlichen Pestiziden belastet.
Die Zeitschrift „Ökotest“ hat 16 Lavendel-Pflanzen auf ihre Belastung durch Pestizide untersucht. Das Ergebnis ist ernüchternd: Einige enthalten gefährliche Insektengifte, die Bienen schaden können. Dennoch gibt es auch empfehlenswerte Sorten – vorausgesetzt, man achtet auf Herkunft und Qualität.
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Pestizide haben in Lavendel nichts verloren
Lavendel steht für Sommerduft, mediterranes Flair – und gilt als Insektenfreund schlechthin. Doch wie die Zeitschrift „Ökotest“ (Ausgabe 6/2025) nun zeigt, sind viele handelsübliche Lavendelpflanzen alles andere als harmlos für Bienen. Im Test wurden auf einigen Pflanzen bis zu elf verschiedene Pestizide nachgewiesen, darunter auch hochproblematische Wirkstoffe.
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Spritzgifte mit fataler Wirkung für Bestäuber
Besonders alarmierend: Unter den nachgewiesenen Substanzen befanden sich auch Insektizide wie Spinosad und Deltamethrin. Diese wirken laut Testern als Nervengifte und sind stark bienentoxisch. Gelangen sie etwa über den Nektar in den Bienenkörper, kann dies zum Tod der Tiere führen. Pflanzen, die so belastet sind, schaden also den Bestäubern mehr, als sie nützen
Einige Sorten dennoch empfehlenswert
Trotz der belasteten Exemplare schnitten im Test auch einige Lavendelpflanzen gut ab. Eine wurde mit „sehr gut“ bewertet, drei weitere mit „gut“. Zu den empfehlenswerten gehört etwa das Lavandula angustifolia 6er-Pack vom überregionalen Globus Baumarkt.
Grundsätzlich gelten die beiden Lavendelarten ‚Lavandula angustifolia‘ und ‚Lavandula stoechas‘ als geeignete Nahrungsquelle für Bienen – auch unabhängig davon, ob sie als „bienenfreundlich“ gekennzeichnet sind.

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Standort, Pflege und Schnitt: Das braucht Lavendel
Wer Lavendel selbst pflanzen möchte, sollte auf sonnige, windgeschützte Standorte setzen – ideal sind Südbalkone oder helle Fensterbänke. Im Freien ist Lavendel relativ genügsam, da er mit seinen tiefen Wurzeln auch trockene Phasen übersteht. Im Topf hingegen ist regelmäßiges Gießen wichtig, wobei Staunässe vermieden werden muss. Durchlässige Erde, wie Kräutererde mit Sand gemischt, eignet sich besonders gut.
Auf starke Düngung sollte verzichtet werden, da sie die Frostempfindlichkeit erhöht. Mehrjährige Lavendelsorten ziehen bei Ankündigung erster Fröste ins Winterquartier um. Fürs Freiland empfiehlt sich die robuste ‚Lavandula angustifolia‘, da sie winterhart ist.
Der ideale Zeitpunkt für den Rückschnitt liegt direkt nach der Blüte im Sommer oder im frühen Frühjahr. Und noch ein Hinweis für Insektenfreunde: Wer im Garten oder auf dem Balkon unterschiedliche Pflanzen mit gestaffelten Blühzeiten kombiniert, sorgt dafür, dass Bienen und andere Bestäuber den ganzen Sommer über Nahrung finden.
Mit Material der dpa