
21. Mai 2025, 12:05 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Wasser ist ein kostbares Gut, das Hobbygärtner bewusst einsetzen sollten. Allerdings müssen vorwiegend in den heißen Sommermonaten und bei anhaltender Dürre die Gartenpflanzen ausgiebig bewässert werden. Mit einigen Tricks hält sich der Wasserverbrauch – und damit auch die Höhe der Kosten – aber in Grenzen.
Häufig werden die Gartenpflanzen mit Trinkwasser aus der Leitung gegossen. Das kann auf Dauer ins Geld gehen – und tut manchen Pflanzen aufgrund des hohen Kalkgehalts auch gar nicht so gut. Zwölf Alternativen und Möglichkeiten, um Wasser im Garten zu sparen.
1. Tipp: Regenwasser auffangen und speichern
Es ist immer eine gute Idee, Regenwasser für trockene Phasen aufzufangen. Regenwasser schont nicht nur die natürlichen Wasserressourcen, sondern ist auch für die Pflanzen besonders verträglich, da es frei von Kalk ist, so der Industrieverband Garten (IVG). Hinzu kommt: Draußen gelagert, hat es eine für die Pflanzen angenehme Temperatur.
Die Größe des benötigten Speichers hängt natürlich von der Größe des Gartens und von dem Wasserbedarf der Kulturen ab. Als durchschnittlichen Richtwert gibt der IVG einen Wasserbedarf von 150 bis 200 Litern pro Quadratmeter Garten an. Nicht nur Regenwasser, sondern auch Teile des Abwassers, wie Dusch- oder Spülwasser können laut IVG für die Gartenbewässerung verwendet werden.
Hinweis: Das Umweltbundesamt warnt jedoch davor, das Regenwasser von bestimmten Dächern für die Bewässerung zu verwenden. Konkret geht es um Dacheindeckungen aus Kupfer, Zink oder Dachpappe, denn diese können Schadstoffe enthalten.
2. Tipp: Bewässerunsgmenge reduzieren und Wasser im Garten sparen
Der kräftige Strahl aus dem Schlauch oder Gießkanne ist in den Sommermonaten Verschwendung, denn ein trockener Boden kann die Wassermenge nicht aufnehmen, sodass es ungenutzt abfließt. Damit die Pflanzen vom rettenden Nass profitieren, ist es wichtig, regelmäßig mit sparsamer Dosierung zu wässern. Der IVG rät zu einer Tröpfchenbewässerung, weil so der Boden gleichmäßig Wasser zugeführt bekommt und die Gefahr vollständig an der Oberfläche auszutrocknen geringer ist.
3. Tipp: Hitzeverträgliche Pflanzen wählen
Pflanzen, die man in die pralle Sonne pflanzt, sollten auch bei Hitze und Trockenheit klarkommen. Pflanzen mit behaarten Blättern und solche mit silbrigem Laub eignen sich meist gut für diese Standorte. Ein tiefes Wurzelsystem und kleine Blätter sind weitere Anzeichen für hitzeverträgliche Pflanzen.
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) empfiehlt die Verwendung heimischer Pflanzen, weil sie mit den vorhandenen Klimabedingungen und Trockenperioden besser zurechtkommen. Sie nennt als Beispiele Pflanzen wie den Feldahorn, Natternkopf, Dost und Wiesensalbei.
Dazu passend: 5 hitzeverträgliche Stauden
4. Tipp: Den richtigen Zeitpunkt für die Pflanzung abwarten
Gehölze und Stauden sollten bereits im Frühling mit dem allgemeinen Austrieb einwachsen, deshalb sollten neue Pflanzen im Herbst oder Frühling eingesetzt werden. So erreicht das natürliche Wurzelsystem tieferen Schichten und kann sich im Sommer besser selbst versorgen.
5. Tipp: Den Boden richtig bearbeiten
Hacken Sie alle Beete nach dem Gießen einmal oberflächlich durch. Dadurch werden laut NABU die Kapillaren im Boden unterbrochen. Hintergrund: Kleine Poren leiten das Wasser aus tieferen Bodenschichten nach oben leiten, wo es verdunstet. Unterbricht man den Mechanismus, wird Wasser im Boden zurückgehalten, so die Empfehlung des NABU.
6. Tipp: Freie Bodenflächen mulchen
Der NABU rät zudem, den freien Boden zwischen Gemüsepflanzen mit trockenem Rasenschnitt, Laub, Gemüseresten oder Schafwolle zu bedecken – auch „Mulchen“ genannt. Der Boden bleibt so schön feucht, das Bodenleben wird angeregt und die Pflanzen mit Nährstoffen versorgt.
7. Tipp: Das Mikroklima sollte gefördert werden
Auch das Mikroklima im Garten bestimmt den Wasserverbrauch. Mit schattierenden Pflanzen wird die Verdunstung von Wasser gedrosselt und die Temperatur in Bodennähe angenehm gesenkt. Ansonsten ist Wind ein Faktor, der zu Austrocknung führt. Der NABU empfiehlt deshalb, eine Hecke aus heimischen Gehölzen zu pflanzen, die den Wind abhält und zugleich Schatten spendet.
8. Tipp: Humus im Boden fördern
Ein wichtiger Bestandteil im Boden ist die abgestorbene, tote Pflanzenmasse. Der sogenannte Humus stammt aus der Kompostierung, Gründüngerpflanzen und Herbstlaub. Humus wirkt wie ein Schwamm und speichert viel Wasser, das dann langsam an die Pflanzen abgegeben wird.
9. Tipp: Die Tiere nicht vergessen
Gesunde Gärten brauchen tierische Bewohner – vor allem Insekten. Um das biologische Gleichgewicht zu erhalten, rät der NABU, bei großer Hitze und Trockenheit nicht nur Pflanzen mit Wasser zu versorgen, sondern auch Vogel– und Insektentränken mit Ausstiegshilfen für Kleintiere im Garten aufzustellen und regelmäßig frisches Wasser einzufüllen.
10. Tipp: Rasen im Sommer länger wachsen lassen
Einer der größten Wasserverbraucher in vielen Gärten ist der Rasen. Doch gerade im Sommer muss er regelmäßig gewässert werden, wann man verbrannte und kahle Stellen vermeiden möchte. Das liegt vor allem auch daran, dass Gras eine kurze Wurzeltiefe hat. Mit einem Trick können Hobbygärtner jedoch den durstigen Rasen unterstützen: Einfach etwas länger wachsen lassen, dann ist er resistenter gegen Trockenheit und kann mehr Wasser speichern. Im Sommer dürfen die Halme also schon mal fünf Zentimeter lang werden.
Extra-Tipp: Viele Rasenmäher verfügen über eine Mulch-Funktion, mit der man indirekt Wasser im Garten sparen kann. Beim Mulchen wird der Rasenschnitt zerkleinert und bleibt liegen. Diese Schicht verhindert, dass Wasser zu schnell verdunstet und hält die Feuchtigkeit länger im Erdreich.
11. Tipp: Gemüsebeet regelmäßig hacken
Auch wenn manche Garten-Experten dazu raten, auf Umgraben komplett zu verzichten, kann man durch das Hacken des Beetes Wasser im Garten sparen. Dazu reicht bereits die oberflächliche Bearbeitung mit dem Grubber. Hintergrund: Der Boden trocknet nicht so schnell aus, da man mit den Werkzeugen die Wasserkanäle in der oberen Erdschicht zerstört und das Wasser nicht so schnell versickert. Am besten bearbeitet man das Gemüsebeet nach einem Regenguss, wenn sich die Erde mit Wasser vollgesaugt hat.

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12. Tipp: Auf Rasensprenger möglichst verzichten
Auch wenn der Rasensprenger eine komfortable Möglichkeit darstellt, den Garten zu bewässern, hilft er nicht beim Wassersparen. Ganz im Gegenteil. Laut BUND sollte man gänzlich auf diese Methode bei der Bewässerung verzichten, da dabei zu viel Wasser verdunstet. Stattdessen sollte man den Garten lieber gezielt in den Morgen- oder Abendstunden wässern.
Mit Material der dpa