
27. Juni 2025, 5:36 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Plötzlich brummt es laut – eine Hornisse hat sich in die Wohnung verirrt. Ihr Anblick kann einschüchtern, doch was steckt hinter dem Mythos der gefährlichen Hornisse? Eine Expertin klärt auf, wie man richtig reagiert – und warum Panik in diesem Fall nicht angebracht ist.
Hornissen wirken auf viele Menschen bedrohlich, gelten sie doch als „große Schwestern“ der Wespen. Doch wie sollte man sich verhalten, wenn eine Hornisse durch das Fenster in die Wohnung gelangt? Auf jeden Fall sollte man Ruhe bewahren, meint Dr. rer. nat. Saskia Schneider, Redaktionsleitung bei PETBOOK (gehört wie myHOMEBOOK zu Axel Springer). Aber was dann? Die promovierte Biologin gibt Antworten und praktische Tipps zum richtigen Umgang.
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Sind Hornissen gefährlich?
Trotz ihrer Größe und des lauten Summens sind Hornissen vergleichsweise friedliche Insekten. Schneider erklärt: „Für alle, die sich besonders vor Hornissen fürchten, die gute Nachricht vorweg: Im Vergleich zu Bienen oder Wespen sind Hornissen die harmloseren Insektenbesucher in der Wohnung. Denn sie sind groß genug, dass man sie nicht aus Versehen übersieht und quetscht und im Gegensatz zu Wespen interessieren sie sich nicht für den Schinken oder das Obst in der Küche.“
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Der Mythos vom tödlichen Hornissenstich hält sich dennoch hartnäckig. Auch dazu hat die Expertin eine klare Einschätzung: „Viele glauben, Hornissenstiche seien besonders gefährlich oder gar tödlich. Auch das stimmt nicht. Ein Hornissenstich kann mitunter schmerzhafter als der einer Wespe oder Biene sein. Wirkliche Gefahr besteht jedoch nur, wenn man gegen das Gift allergisch ist.“
Wie man eine Hornisse in der Wohnung wieder loswird
Entdeckt man eine Hornisse in der Wohnung, ist dies kein Grund zur Panik. „Tagsüber reicht es oft schon, das Fenster groß zu öffnen“, so Schneider. „Die Tiere finden dann in der Regel selbst den Weg hinaus – vorausgesetzt, es ist draußen heller als drinnen.“
Komplizierter kann es bei einsetzender Dämmerung werden, da das Insekt dann vom Licht angezogen wird. „Sollte das Insekt zur Dämmerung in die Wohnung gelangen, hilft es, drinnen das Licht zu löschen und zu warten“, rät die Biologin.

Hornisse mit einem Glas nach draußen befördern
„Falls das nicht klappt, sollte man die Hornisse mit einem Glas und einem Stück Karton vorsichtig einfangen. Warten Sie dafür, bis das Tier ruhig am Fenster sitzt und eine kleine Pause macht. Wählen Sie ein Glas mit einem recht großen Durchmesser, dann ist es einfacher. Schieben sie dann ganz langsam das Stück Papier über die Öffnung von Glas – möglichst ohne die Beinchen der Hornisse einzuklemmen.“

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Keine Angst vor dem Aussetzen
Auch beim Freilassen besteht kein Grund zur Sorge, wie Schneider betont: „Die Insekten sind nicht nachtragend und gehen sofort auf Angriff, wenn Sie das Papier vom Glas nehmen“, sagt sie. „In der Regel wird die Hornisse direkt hinausfliegen.“ Wer also ruhig bleibt und ein wenig Geduld mitbringt, kann die beeindruckenden Insekten problemlos und sicher wieder ins Freie entlassen.