Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche oder Flur – ein neuer Boden wertet jeden Raum im Handumdrehen auf. Vinyl- oder auch PVC-Böden sind schnell und einfach verlegt. Hier erfahren Sie, was Sie davor wissen sollten.
Bei PVC- und Vinylböden handelt es sich um elastische Bodenbeläge aus Kunststoff. Ein solcher Boden besteht meist aus mehreren dünnen Schichten, die oberste ist die sogenannte Dekorschicht. Diese wird bedruckt, was zahlreiche Design- und Farbvarianten ermöglicht. Spezielle Prägungen sorgen zudem für eine authentische Haptik, sodass Vinylböden vom Original kaum zu unterscheiden sind. Die Dekore können Farbe und Beschaffenheit von Holz, Keramik, Naturstein oder Beton annehmen. Daher ist es möglich, für jeden Geschmack die passende Optik zu finden. Im Vergleich zu anderen Bodenbelägen ist Vinyl mit Preisen ab rund 15 Euro pro Quadratmeter eine sehr kostengünstige Alternative. Was ist beim Verlegen und Pflegen von Vinylboden wichtig?
Übersicht
Pflege von Vinylböden
Vinylböden sind aktuell sehr beliebt, da sie nicht nur schön aussehen, sondern auch pflegeleicht sind. Ob Staubsauger oder Bodenwischer – nichts kann den robusten Böden etwas anhaben. Aber Achtung: Die Oberfläche von Vinyl- oder PVC-Böden ist zwar sehr widerstandsfähig, aber keinesfalls unzerstörbar! Daher sollte man besonders mit schweren Möbeln vorsichtig sein, da diese schnell unschöne Dellen oder Kratzer im Boden hinterlassen können. Aufgrund der mehrlagigen Struktur sind Vinylböden schalldämpfend, was sie besonders für Mehrfamilienhäuser attraktiv macht.
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Vinylfliesen im Badezimmer
Obwohl Vinyl gerne in Wohnräumen verwendet wird, hat das vielseitige Material noch mehr zu bieten. Denn aufgrund seiner hohen Feuchtigkeitsresistenz kann man es sogar im Badezimmer verlegen! Hier kommen natürlich andere Designs zum Einsatz. Besonders häufig werden im Badezimmer PVC-Böden in Fliesen-Optik verlegt. Im Vergleich zu echten Fliesen punktet diese Variante mit höherer Widerstandsfähigkeit und einer besseren Raumakustik. Zudem sind sie äußerst pflegeleicht und in vielen verschiedenen Designs erhältlich. Auch das Verlegen von Vinylfliesen ist einfacher, denn hier ist kein Profi-Know-How notwendig.
Vinylboden verlegen – Anleitung in 6 Schritten
Gut zu wissen: Vinylboden ist nicht gleich Vinylboden! Es gibt verschiedene Ausfertigungen, die nicht alle genau gleich funktionieren. Die bekanntesten Varianten sind Böden mit Klick-System und Klebeböden. Diese unterscheiden sich nur in der Form ihrer Befestigung am Untergrund – die Vorbereitung läuft bei beiden gleich ab.
1. Alte Beläge entfernen
Damit der neue Vinylboden gut auf dem Untergrund haftet, sollte der alte Boden restlos entfernt werden. Dazu wird zuerst die Sockelleiste – falls vorhanden – beseitigt. Hierfür eignet sich etwa Teppichmesser oder Spachtel. Alle Nägel werden mit einer Kneifzange entfernt, ebenso wie die Übergangsprofile an den Türen. Anschließend ist der Bodenbelag an der Reihe: Klick-Beläge lassen sich einfach abnehmen, Teppich-Unterlagen werden in Scheiben zerteilt und abgezogen. Beides lässt sich mit dem Sperrmüll entsorgen.
2. Den Untergrund vorbereiten
Nachdem die Unterlage dann zum Vorschein kommt, sollte diese zuerst mit einer Wasserwaage auf den Prüfstand gestellt werden. Eventuelle Risse oder Unebenheiten müssen ausgeglichen werden, beispielsweise mit einer speziellen Nivelliermasse. Hat der Untergrund nur wenige schadhafte Stellen, reicht es aus, ihn partiell mit Reparaturmörtel zu verspachteln. Sobald alles eben ist, geht es an das Säubern des Untergrunds: Staub, Schmutz und Klebereste sollten restlos verschwinden, damit der Boden am Ende keine Unebenheiten aufweist.
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3. Die Unterlagsbahn ausbreiten
Vor allem bei Klick-Vinyl sollte man in jedem Fall eine Unterlagsbahn verlegen. Dieser Schritt folgt direkt im Anschluss an die Bodenreinigung, damit sich kein neuer Schmutz ablagern kann. Am besten verwendet man dafür eine druckstabile Unterlagsbahn, damit später die Verbindungen zwischen den einzelnen Vinylplatten nicht zerbrechen. Das Anbringen ist zum Glück spielend einfach: Die Bahnen werden mit einem Cuttermesser zerlegt und nach Verpackungs-Anweisung auf dem Boden angebracht. Die Unterlage wird idealerweise in dieselbe Richtung wie das Vinyl verlegt.
4. Den Vinylboden verlegen
Damit der gesamte Boden am Ende gleichmäßig aussieht, verwendet man am besten abwechselnd Dielen aus verschiedenen Paketen. Denn je nach Paket können die Farbtöne leicht variieren – nach dem Verlegen des Bodens fällt das aber kaum noch auf. Zuerst werden die äußeren Dielen mit einem Abstand von ca. 3 mm zur Wand verlegt, damit hier eine Dehnungsfuge entsteht. Die einzelnen Dielen werden durch das Klick-System miteinander verbunden und mit einem Gummihammer festgeklopft.
Die letzte Diele der Reihe schneidet man mit einem Messer zu, sodass sie perfekt in die Lücke passt. Bei Klebevinyl kommt zuerst noch der Bodenkleber auf die Unterlage. Der Vinylboden lässt sich direkt im Anschluss verlegen – wenn der Kleber noch nicht getrocknet ist – und muss gut auf die Unterlage gedrückt werden, damit er sich nicht nachträglich verschiebt.
5. Heizungsrohre und Türzarge aussparen
Vor allem in älteren Gebäuden kommt es häufig vor, dass Heizungsrohre durch den Boden verlaufen. Und auch Türzargen sind hier keine Seltenheit. Beides stellt für Hobby-Heimwerker eine gewisse Herausforderung beim Verlegen des PVC-Bodens dar. Die einfachste Lösung: mit dem Messer ein passendes Stück aus der jeweiligen Diele herausschneiden! Eventuelle Lücken am Rand können später mit Silikon verschlossen werden.
6. Die Sockelleisten montieren
Sobald der Klebeboden getrocknet bzw. das Klick-System verlegt ist, können die Sockelleisten montiert werden. Für die Ecken gibt es inzwischen praktische Eckteile, die auch für Nicht-Profis einfach anzubringen sind. Empfehlenswert sind zudem Sockelleisten mit Clips, die sich unkompliziert an der Wand verschrauben lassen.