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Botaniker entdecken neue fleischfressende Pflanzen über Social Media

fleischfressende Pflanze entdeckt
Mithilfe der sozialen Medien konnten Botaniker neue fleischfressende Pflanzen der Gattung Drosera entdecken Foto: Getty Images / jonathanfilskov-photography
Katharina Regenthal
Redakteurin

23.01.2023, 14:26 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Auf sozialen Medien kann man sich inspirieren lassen, das Leben der Promis verfolgen oder die neusten Urlaubsbilder der Freunde ansehen. Neuerdings lassen sich damit sogar wissenschaftliche Erfolge feiern: Botaniker haben online neue fleischfressende Pflanzen entdeckt.

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Um neue Pflanzenarten zu entdecken, müssen Botaniker inzwischen nicht mal mehr ihr Labor verlassen: Ein internationales Wissenschaftsteam hat nämlich sechs neue Arten von fleischfressenden Pflanzen entdeckt – vier davon dank sozialer Medien. Es handelt sich um die Gattung Sonnentau (Drosera). Bislang waren nur drei Arten des sogenannten Drosera-microphylla-Artkomplexes bekannt. Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden in der Fachzeitschrift „Biology“ veröffentlicht.

Soziale Medien sind eine Fundgrube für Artenforscher

Statt bei Feldforschungen in freier Natur entdeckten die Forscher die Pflanzen auf Instagram, Facebook und Co. Dort hatten Naturfotografen Fotos der betreffenden Pflanzen hochgeladen, heißt es in einer Mitteilung zur Studie.

Dabei wird auch hervorgehoben, wie wichtig inzwischen Beiträge von Hobbyfotografen und -forschern sind. Die Arbeit sei ein weiteres „hervorragendes Beispiel dafür, dass Citizen Science, soziale Medien und Online-Fotoplattformen die Verbesserung des taxonomischen und ökologischen Wissens erleichtern oder sogar vorantreiben“. Diese Netzwerke hätten Botaniker in mehreren Fällen auf neue Entdeckungen aufmerksam gemacht. Auch die Verbreitungsgebiete bereits bekannter Arten konnten so neu entdeckt werden.

„Citizen Science“ spielen eine besondere Rolle in der Artenforschung

Citizen Science – auch Bürgerwissenschaft oder Bürgerforschung genannt – beschreibt die Methode in der Wissenschaft, bei der Forschungsprojekte mithilfe von oder auch komplett durch Laien durchgeführt werden. Gemeint sind also Menschen, die nicht hauptberuflich in der entsprechenden Wissenschaft tätig sind und zu wissenschaftlichen Erkenntnissen beitragen.

Diese kamen auch den Botanikern des deutsch-australischen Forschungsteams zugute. In der Erklärung der Studie heißt es, dass die Citizen-Science-Naturforschernetzwerke ihre Datenmenge kontinuierlich und vor allem schnell erhöhen. So wird ein reichhaltiger Datensatz von Bürgern für Wissenschaftler bereitgestellt. Dieser dient zum einen zur Forschung – zum anderen ist er von großer Bedeutung für den Schutz vieler Tier- und Pflanzenarten.

Auch interessant: „Super-Pflanze“ reinigt Raumluft 30-mal effektiver als andere Pflanzen

Übrigens: Laien helfen auch hierzulande bei der Naturforschung. Unter anderem bei den jährlichen Vogel- und Insektenzählungen des Nabu. Oder zuletzt bei der Erfassung der Nosferatu-Spinne. Diese wurde Anfang 2022 in Deutschland vermehrt gesichtet – online konnten Bürger eine Sichtung melden. Die Ergebnisse zeigten dabei, wo sich die Spinne besonders häufig aufhält.  

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Sechs neue fleischfressende Pflanzen entdeckt

Bei den sechs neuen Arten, die die Forscher entdeckten, handelt es sich um fleischfressende Pflanzen der Gattung Sonnentau (Drosera). Sie kommt im Südwesten Australiens vor. Laut den Wissenschaftlern sind die Arten durch die Zerstörung von Lebensräumen oder auch illegales Sammeln bedroht.

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Foto: Thilo Krueger, Jean Hort and Fred Hort
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