
27. August 2019, 10:17 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Einige Regionen in Deutschland werden noch mit L-Gas versorgt. Allerdings geht die Förderung zurück. Daher müssen viele Heizungen und Thermen auf H-Gas umgestellt werden. myHOMEBOOK erklärt, was das für Gaskunden bedeutet.
In einigen Bundesländern wird die Gasversorgung umgestellt. Statt wie bisher L-Gas (low caloric gas) erhalten Haushalte dann H-Gas (high caloric gas). Der Unterschied zwischen beiden ist, dass H-Gas einen höheren Anteil an brennbaren Kohlenwasserstoffen und damit auch einen höheren Energiegehalt als L-Gas hat.
Die Umstellung soll auch in Zukunft die Gasversorgung in Deutschland sichern. Denn noch gibt es hierzulande zwei verschiedene Erdgasqualitäten, die in getrennten Netzen transportiert werden.
Wer ist von der Umstellung auf H-Gas betroffen?
Betroffen von der Umstellung ist vorwiegend der Nordwesten Deutschlands. Laut der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz sind das vor allem die Bundesländer Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Sachsen-Anhalt, da sie in der Nähe zu den deutschen Vorkommen und entlang der niederländischen Importleitungen liegen.
L-Gas stammt aus deutschen und niederländischen Vorkommen. Da die Förderung aber zurückgeht, fließt ab circa 2030 gar kein niederländisches L-Gas mehr nach Deutschland. H-Gas stammt hingegen überwiegend aus Norwegen, Russland und Großbritannien.
Müssen Geräte für H-Gas umgerüstet werden?
Für die Umstellung muss man L-Gas verbrennende Geräte tatsächlich umrüsten oder teilweise austauschen, erklärt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Das betrifft zum Beispiel Gasthermen, -heizkessel, -öfen, -kamine und -herde sowie Gasdurchlauferhitzer.
Wer übernimmt die Kosten?
Die Kosten für die Umrüstung trägt der Netzbetreiber und legt sie über die Netzentgelte auf alle Gaskunden um, erläutert Max Müller, Energierechtsexperte der Verbraucherzentrale. Die Umstellung ist jedoch über einen langen Zeitraum angesetzt – insgesamt bis 2030, in einzelnen Bundesländern vermutlich kürzer. Daher fallen die Kosten für Gaskunden laut dem Experten kaum ins Gewicht.

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Kann man Zuschüsse bekommen?
Wer von einem Austausch betroffen ist, kann für ein neues Gerät Zuschüsse in Höhe von 100 Euro pro Gerät beim Netzbetreiber beantragen, für Heizanlagen sogar bis zu 500 Euro je nach Gerätealter.
Wer im Zuge der Austauschaktion freiwillig umrüsten möchte, habe ebenfalls Anspruch auf den Zuschuss, erklärt Müller. Nur für Geräte, die älter sind als 25 Jahre, gibt es keine Förderung. Übrigens: Wer sich weigert, die Umstellung mitzumachen, muss damit rechnen, dass die Anschlussstelle gesperrt wird.