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So umwelt(un)freundlich sind die Deutschen, wenn es um ihren Rasen geht

Rasen
Gepflegtes Grün oder Wildwuchs? myHOMEBOOK hat untersucht, wie es die Deutschen mit ihrem Rasen halten Foto: Getty Images / SimonSkafar
Franka Kruse-Gering
Redakteurin

23.05.2023, 11:13 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Laut gängiger Klischees sollen die Deutschen ja vieles sein: fleißig, pingelig, eher ungesellig – und sie tragen auch mal weiße Socken in den Sandalen. Aber sind die Deutschen auch kleinlich, wenn es um ihren Rasen geht? Oder sind sie umweltbewusst und bieten den Lebewesen im Garten eine Nahrungsquelle und Unterschlupf? Das wollte myHOMEBOOK in einer Umfrage herausfinden.

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Im Frühjahr und Sommer hört man es bei schönem Wetter aus allen Ecken dröhnen. Der Rasen wird gemäht! Es erweckt den Anschein, als wäre der Rasen des Deutschen wertvollstes Hab und Gut. Doch ist dem wirklich so? Stecken die Deutschen viel Energie in einen gepflegten Rasen oder trügt der Schein? Wie umweltfreundlich sind die Deutschen, wenn es um ihren Rasen geht? myHOMEBOOK hat eine exklusive Umfrage durchgeführt und kam zu interessanten Ergebnissen.

So vielen ist ein gepflegter Rasen wichtig

In einer repräsentativen Umfrage, die myHOMEBOOK in Auftrag gegeben hat, nahmen rund 1000 in Deutschland lebende Personen im Alter zwischen 18 und 79 Jahren teil. Wir wollten wissen, welchen Garten sie haben und wie viel Aufwand demzufolge in den Garten investiert wird. Denn ein gepflegter Rasen kostet schließlich Zeit.

Welchen Rasen haben Sie?Total
18 – 29 Jahre

30 – 39 Jahre

40 – 49 Jahre

50 – 59 Jahre

60 – 69 Jahre

70 – 79 Jahre
Anzahl Befragter1024154180183226164117
Klassischer Rasen37,834,4,42,239,343,430,532,5
Wildrasen12,98,415,613,711,514,613,7
Blühwiese9,913,07,88,79,79,811,1
Ich habe keine Rasenfläche7,16,25,68,27,19,86,8
Ich habe keinen Garten32,339,028,930,128,335,435,9
Quelle: Innofact AG, n=1024, bevölkerungsrepräsentativ für 18 bis 79-Jährige in Deutschland.

Auffällig an den ermittelten Werten ist, dass vorrangig die ältere Generation eine Vorliebe für einen klassischen Rasen zu haben scheint. Mit einem Wert von 43,4 Prozent stechen sie heraus. Allerdings sind sie auch dicht gefolgt von den 30- bis 39-Jährigen mit einem Wert von 42,2 Prozent. Die niedrigsten Werte ermittelte myHOMEBOOK bei der Blühwiese. Nicht einmal zehn Prozent der Deutschen haben eine Blumenwiese im Garten, von der auch die Insekten profitieren.

Leider ist so ein Anblick noch viel zu selten. Nicht einmal zehn Prozent der Deutschen haben eine umweltfreundliche Blühwiese im Garten
Leider ist so ein Anblick noch viel zu selten. Nicht einmal zehn Prozent der Deutschen haben eine umweltfreundliche Blühwiese im Garten Foto: Getty Images

Dazu passend: Insektenfreundlich Gärtnern – Experte gibt wertvolle Tipps

Der klassische Rasen ist beliebt bei den Deutschen

Ein klassischer Rasen oder auch Gebrauchsrasen ist eine Mischung aus einem perfekten Golfrasen und einem Wildrasen, auf dem auch mal vereinzelt Unkraut zwischen den Grashalmen wachsen kann. Er benötigt Pflege, für diese muss man sich Zeit nehmen. Mindestens einmal in 14 Tagen sollte man ihn Mähen, gelegentlich etwas Düngen und einmal im Jahr vertikutieren. Dass den Deutschen ihr Rasen wichtig ist, hat bereits eine Umfrage des Rasenmäher-Herstellers „Stihl“ aus dem Jahr 2021 gezeigt:

2021 führte der Rasenmäher-Hersteller Stihl eine Umfrage durch, um zu erfahren, wie oft Gartenbesitzer ihren Rasen mähen
2021 führte der Rasenmäher-Hersteller Stihl eine Umfrage durch, um zu erfahren, wie oft Gartenbesitzer ihren Rasen mähen Foto: Statista

Die Ergebnisse decken sich mit denen von myHOMEBOOK. Den Deutschen ist ein gepflegter Rasen so wichtig, dass rund 40 Prozent ihn regelmäßig mähen, konkret alle zwei Wochen. Fast 20 Prozent mähen sogar wöchentlich. Durch das regelmäßige Kürzen des Rasens nehmen die Gartenbesitzer den Insekten und auch anderen Tieren allerdings den Lebensraum. Eine Blühwiese anstelle eines Rasens wäre um einiges umweltfreundlicher.

Die umweltfreundliche Blühwiese wird eher abgelehnt

Schon seit Jahren ist das Insektensterben ein großes Thema. Jeder kann seinen Beitrag leisten, dies aufzuhalten. Eine kleine Ecke im Garten in eine Blühwiese verwandeln, würde schon viel helfen. Der BUND schreibt auf seiner Internetseite, dass private Gärten sehr wichtig als „Oasen der biologischen Vielfalt“ wären. Und doch hat bisher die Minderheit der Gartenbesitzer eine Blühwiese. Nicht einmal zehn Prozent bieten Insekten Nahrung und Unterschlupf in Form einer Blühwiese. Dabei bietet sie viele Vorteile gegenüber einem klassischen Rasen. Sie sieht hübsch aus, bietet Insekten Nistplätze und Nahrung und macht auch noch weniger Arbeit als ein klassischer Rasen.  

Auch interessant: Warum der Duft von frisch gemähtem Rasen eigentlich ein Alarmsignal ist

Warum haben die Deutschen keine Blühwiesen?

Umweltschutz und das Insektensterben sind seit Jahren ein großes Thema. Es gibt verschiedene Gründe, warum die Population der Insekten zurückgeht. Laut BUND haben aber alle Ursachen eines gemeinsam: Sie sind menschengemacht. Und damit sind sie auch umkehrbar. Eine Möglichkeit bieten dabei Blühwiesen im eigenen Garten. Sie sind leicht anzulegen und dennoch sehr effektiv. Warum also haben nicht einmal zehn Prozent der Deutschen eine Blühwiese?

Der Naturschutzbund Deutschland kann auf Nachfrage von myHOMEBOOK auch nur spekulieren: „Vermutlich denken viele, dass es ordentlicher aussieht. Leider wollen viele Leute ihren Garten genauso ’sauber‘ und aufgeräumt wie ihr Wohnzimmer haben. Aus Naturschutzsicht ist das aber gar nicht gut, denn Natur braucht Unordnung! Nur wenn es etwas wild sein darf – auch in der Wiese – gibt es genug Lebensraum und Nahrung für Insekten, Vögel, Frösche, Kröten, Igel.“

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Wie legt man eine Blühwiese an?

Es gibt mehrere Methoden, um Blühwiesen anzulegen. Es kann kompliziert sein, muss es aber nicht. Doch der Aufwand sollte im Hintergrund stehen, wenn man ein Ziel vor Augen hat, etwa das Insektensterben einzudämmen. Wie man eine Blühwiese anlegen kann, lesen Sie hier. Alternativ kann man auch vereinzelte Blühstreifen im Garten anlegen.

myHOMEBOOK-Redakteuerin Franka Kruse-Gering meint:
„Ich selbst habe einen Wildrasen, bei mir wachsen gefühlt mehr Wildkräuter als Grashalme. Trotzdem mähe ich mindestens einmal im Monat. Es sieht für mich einfach gepflegter aus und mein Sohn hat genügend Platz zum Toben. In einer Ecke meines Gartens biete ich aber auf einer etwa drei Quadratmeter großen Fläche eine Blühwiese für Insekten und anderes Kleingetier an. Ich finde, es tut keinem weh, ein Fleckchen im Garten für andere Lebewesen abzugeben. Von den Ergebnissen der myHOMEBOOK-Umfrage war ich etwas überrascht. Ja, ich denke auch im Klischee und dachte, dass die Deutschen es sehr genau mit ihrem Rasen nehmen. Ich dachte aber auch, dass es mehr umweltfreundlichere Gärten mit blühenden Ecken gibt.“

Themen #zolar Rasen
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