
10. April 2025, 11:28 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
„April, April, der weiß nicht, was er will.“ So lautet ein altes Sprichwort. Regen, Sonne und teils auch Frost – im April ist einfach alles möglich! Doch was bedeuten diese Wetterlagen? Bauernregeln können Aufschluss geben, doch stimmen diese auch?
Der April ist bekannt für sein unbeständiges und wechselhaftes Wetter mit Schnee, Regen oder Sonne. Eine Bauernregel lautet: „Gibt’s im April mehr Regen als Sonnenschein, dann wird’s im Juni trocken sein.“ Eine andere besagt: „Schnee im April – gut düngen will.“ Doch wie viel Wahrheit steckt in diesen alten Weisheiten? myHOMEBOOK hat bei Wetter-Experte Jörg Riemann von der Wettermanufaktur nachgefragt.
Übersicht
Mehr Regen als Sonnenschein, dann wird’s im Juni trocken sein
Diese Bauernregel kündigt bei Regen im April einen trockenen Juni an. Stimmt das wirklich? „Ich muss Sie leider enttäuschen. Es gibt hinsichtlich der Niederschlagsmenge keinen Zusammenhang zwischen dem Frühjahr und dem Folgezeitraum“, erklärt Diplom-Meteorologe Jörg Riemann von der Wettermanufaktur Berlin.
Allerdings gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Temperaturverlauf, erklärt Riemann weiter. „Wenn das Frühjahr kühl ist, vor allem die Monate April und Mai, so folgt dann mit einer Wahrscheinlichkeit von 65 Prozent auch ein kühler Sommer.“ Das gilt auch umgekehrt: Ist das Frühjahr zu warm, wird man mit großer Wahrscheinlichkeit auch einen zu warmen Sommer bekommen.
Kein typischer April 2025
Nachdem wir die verfrühten Eisheiligen überstanden haben, gibt der Wetterexperte Riemann eine positive Aussicht auf den weiteren verlauf des Aprils. „Wir bekommen kein typisches Aprilwetter mit Schnee oder Graupelschauern. Natürlich muss man alle längerfristigen Prognosen mit Vorsicht genießen, aber dieses Hin und Her, was wir seit November beobachten können, scheint vorbei zu sein“, erklärt der Experte. Zum Ende der Woche werden die Temperaturen wieder steigen, aber deutschlandweit steigt auch das Regenrisiko. Wobei der Experte auch erklärt, dass man nicht mit ergiebigen Regenfällen rechnen muss.
Schnee im April – was bedeutet diese Bauernregel?
„Schnee im April – gut düngen will“, so lautet eine weitere Bauernregel für den Monat mit dem wechselhaften Wetter. Aber was bedeutet das? Sollen Hobbygärtner mehr düngen, wenn es schneit? Jörg Riemann sieht in dem Spruch eher einen anderen Hinweis.
„Diese Bauernregel lässt sich sowohl auf den März, als auch auf die erste Aprilhälfte anwenden. Denn jetzt erwacht die Natur. Es drohen jedoch noch vereinzelt Spätfröste. Eine geschlossene Schneedecke schützt dann Pflanzen und Wurzeln vor Frostschäden. Schnee im April ist also schützend wie Dünger.“ Und wenn der Schnee dann taut, versickert das Wasser in der Erde. Das ist nicht zu unterschätzen in Zeiten zunehmender Trockenperioden.
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Was bedeutet das Wetter im April für den Garten?
Es kommt immer darauf an, in welchen Lagen man sich befindet. Lebt man in höheren Lagen und die Wahrscheinlichkeit für Schnee und kühle Temperaturen ist dementsprechend hoch, sollte man sein Gartenverhalten anpassen. Es ist ratsam, mit der Pflanzung von Gemüse und Blumen bis nach den Eisheiligen zu warten. Wer nicht warten möchte, sollte sich auf Sorten beschränken, die nicht frostempfindlich sind.
In tieferen Lagen hingegen kann man bereits im April die ersten Blumenzwiebeln stecken und auch schon die ersten Gemüse aussäen. Sowohl in höheren als auch in tieferen Lagen sollte man trotzdem das Wetter im Blick behalten, um dementsprechend schnell auf Änderungen reagieren zu können.

Wenn an Karfreitag Regen war, folgt ein …

Einem freundlichen März folgt ein …

Februar mit Frost und Wind macht die Ostertage …
Wieso spielt das Wetter im April verrückt?
Mit Frühlingsbeginn nimmt auch die Sonnenscheindauer wieder zu. Die stärker werdenden Sonnenstrahlen erwärmen die Luft über Zentraleuropa. Die warmen Luftmassen steigen auf und machen Platz für kalte Polarluft. Das führt zu Unruhe am Himmel und zu einer wechselhaften Wetterlage.