
12. Mai 2025, 16:52 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Mit seiner ausladenden Krone, großen herzförmigen Blättern und auffälligen Blüten ist der Gewöhnliche Trompetenbaum – im Volksmund auch „Beamtenbaum“ genannt – ein markanter Blickfang im Garten. Besonders im Sommer entfaltet er seine volle Pracht mit weißen, glockenförmigen Blüten in üppigen Rispen. Trotz seiner exotischen Erscheinung ist er erstaunlich robust, kommt gut mit Hitze und Trockenheit zurecht und gilt daher als sogenannter Klimabaum. Als Jungpflanze ist er jedoch frostempfindlich – ein geeigneter Standort und Winterschutz sind anfangs entscheidend.
Catalpa bignonioides stammt aus den feuchten Auenwäldern im Südosten Nordamerikas, wo er auf nährstoffreichen Flussböden gedeiht. Heute ist er ein beliebter Zierbaum in städtischen und privaten Grünanlagen. Aufgrund seiner besonderen Vegetationsperiode wird er im deutschsprachigen Raum scherzhaft als „Beamtenbaum“ bezeichnet: Er treibt sehr spät aus, meist erst Ende Mai, und wirft sein Laub bereits früh im Herbst ab – ein Verhalten, das an „spät kommen und früh gehen“ erinnert. Der Name hat sich in der Alltagssprache etabliert, obwohl der Trompetenbaum ansonsten durch ein beeindruckendes Erscheinungsbild und wertvolle ökologische Eigenschaften überzeugt.
Gewöhnlicher Trompetenbaum
Boden
Lehmig, nährstoffreich
Pflanzzeit
Frühjahr, Herbst
Standort
Sonnig bis halbschattig
Gießen
Mäßig
Blütezeit
Hochsommer
Giftig
Ja
Düngen
Im Frühjahr mit Kompost
Ja
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Gewöhnlichen Trompetenbaum pflanzen
Containerpflanzen können nahezu ganzjährig gesetzt werden, vorzugsweise im Frühjahr ab Mai. Wurzelnackte Exemplare werden besser im Herbst oder zeitigen Frühjahr gepflanzt. Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. Vor dem Einsetzen empfiehlt sich ein Wasserbad für den Wurzelballen. Die Pflanze wird stabilisiert, zum Beispiel mit einem Stützpfahl, und anschließend gut eingeschlämmt und gemulcht, um die Bodenfeuchte zu halten.
Standort und Boden
Ein sonniger bis halbschattiger, windgeschützter Platz ist ideal, da die großen Blätter empfindlich auf Winddruck reagieren. Bevorzugt werden frische bis feuchte, nährstoffreiche Lehmböden, jedoch gedeiht der Beamtenbaum auch auf sandigen oder kalkhaltigen Böden. Er ist erstaunlich trockenheitsverträglich, aber auf nährstoffreichen Böden reifen die Triebe mitunter schlecht aus, was die Frostresistenz verringert.

Aussehen und Wuchs
Catalpa bignonioides wächst anfangs schnell (30–50 cm pro Jahr) und erreicht im Alter eine Höhe von 10 bis 15 Metern bei 8 bis 12 Metern Breite. Der Wuchs ist breit-pyramidal bis schirmförmig, mit oft überhängenden Ästen. Die Rinde ist hellgrau bis bräunlich und längs gefurcht. Die großen, herzförmigen Blätter sind gegenständig oder zu dritt wirtelig angeordnet, etwa 20 cm lang und verbreiten beim Zerreiben einen unangenehmen Geruch.
Der Beamtenbaum treibt erst sehr spät im Frühjahr aus und verliert sein gelblich gefärbtes Laub bereits im Frühherbst – charakteristisch für diese Art. Die weißen, glockenförmigen Blüten erscheinen im Juni/Juli in bis zu 30 cm langen Rispen und zeigen purpurfarbene Flecken sowie gelbe Streifen im Schlund. Die bis zu 40 cm langen Kapselfrüchte bleiben oft bis in den Winter hängen.
Sorten
- Catalpa bignonioides ‚Nana‘: Zwergform mit kugeliger, dichter Krone, 4–6 m hoch und breit. Blüht nicht, bildet keine Früchte.
- Catalpa bignonioides ‚Aurea‘: Gelblaubige Form, 8–10 m hoch, 5–8 m breit. Junger Austrieb goldgelb, später grünlich. Meist als Kronenveredelung erhältlich.
- Catalpa × erubescens ‚Purpurea‘: Kreuzung mit C. ovata, 8–10 m hoch. Blätter treiben schwarzrot aus, später grün. Weiße Blüten kontrastieren mit dunklem Laub.
Beamtenbaum pflegen
Der Beamtenbaum ist pflegeleicht, stellt nur geringe Ansprüche und eignet sich gut für naturnahe Gärten sowie als Schattenspender in Einzelstellung.
Bewässerung des Beamtenbaums
In der Anwuchsphase sollte regelmäßig gewässert werden, besonders bei Trockenheit. Die Erde darf zwischenzeitlich leicht abtrocknen, jedoch nicht völlig austrocknen. Ältere Exemplare sind weitgehend trockenresistent – typisch für den Beamtenbaum, der sich gut an städtische Klimabedingungen anpasst.
Muss man den gewöhnlichen Tromepetenbaum düngen?
In nährstoffreichem Gartenboden ist keine regelmäßige Düngung erforderlich. Eine Gabe von Kompost im Frühjahr ist ausreichend. Kübelpflanzen benötigen hingegen alle zwei bis drei Wochen eine organische Düngung. Stickstoffüberschüsse sind zu vermeiden, da sie das Blütenwachstum hemmen – insbesondere beim spät blühenden Beamtenbaum.
Benötigt die Pflanze einen Schnitt?
Ein regelmäßiger Rückschnitt ist bei der Art nicht nötig. Bei Jungbäumen sollte man die Triebe nicht stark kürzen, da neue Austriebe bruchanfällig sind. Ein gelegentlicher Formschnitt zur Auslichtung reicht aus. Besonders bei der Sorte ‚Nana‘ empfiehlt sich alle 3–5 Jahre ein konsequenter Rückschnitt auf etwa 20 cm Länge. Der Beamtenbaum bildet seine Krone meist von selbst in einer ansprechenden, ausladenden Form.
Winterhärte
Junge Pflanzen sind frostempfindlich. Man sollte sie in den ersten fünf Jahren schützen werden. Gut eingewachsene Exemplare sind bis mindestens –20 °C winterhart. Zu schützen sind Stamm (z. B. mit Weißanstrich) und Wurzelbereich (z. B. mit Rindenmulch oder Reisig).
Vermehrung
Die Wildform kann durch Aussaat vermehrt werden. Samen werden im Herbst gesammelt, getrocknet und im Frühjahr in sandig-humose Erde ausgesät. Kultivierte Sorten werden durch Veredelung auf die Wildart vermehrt – entweder durch Kopulation im Winter oder Okulation im Sommer. Die Erfolgsquote ist hoch.
Krankheiten und Schädlinge
- Verticillium-Welke: Pilzinfektion, die Leitungsbahnen verstopft – betroffenes Gehölz welkt partiell. Nicht heilbar, Standortwechsel kann helfen.
- Echter Mehltau: Weißlicher Belag auf Blattoberflächen. Befallene Pflanzenteile entfernen.
- Wühlmäuse: Fressen an den fleischigen Wurzeln. Pflanzenschutzgitter oder Wühlmausfallen können vorbeugen.
Giftigkeit
Alle Pflanzenteile außer den Samen enthalten das Alkaloid Catalpin sowie phenolische Verbindungen wie Kaffeesäure. Diese können bei Hautkontakt zu Reizungen führen. Die Einnahme kann Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe ist auch beim Beamtenbaum das Tragen von Handschuhen bei Schnitt- und Pflegearbeiten empfehlenswert.
Alternativen
- Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa): Große Blätter, auffällige blaue Blüten, wärmeliebend.
- Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera): Ähnlicher Wuchs, gelbgrüne tulpenartige Blüten.
- Amberbaum (Liquidambar styraciflua): Farbintensives Herbstlaub, tiefwurzelnd.
- Zimtahorn (Acer griseum): Rötlich-schuppige Rinde, ideal für kleinere Gärten.
Ernte und Verwendung
Die Kapselfrüchte sind dekorativ, jedoch nicht essbar. Der Beamtenbaum wird nahezu ausschließlich als Zierbaum verwendet. In Nordamerika wird sein Holz im Möbel- und Innenausbau genutzt – es ist dauerhaft und witterungsbeständig.

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Bienenfreundlichkeit
Die nektarreichen Blüten des Trompetenbaums gelten als bienenfreundlich. Besonders Bienen und Hummeln werden durch die gelben Saftmale im Blütenschlund angelockt.