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Schutz vor Schädlingen

Bis wann man Leimringe am Baumstamm spätestens entfernen sollte

Leimringe
Leimringe sollen Bäume vor den Raupen des Frostspanners schützen. Doch man sollte sie nicht ganzjährig nutzen Foto: picture alliance / Westend61 / Dieter Heinemann
Franka Kruse-Gering
Redakteurin

20.03.2024, 17:40 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Viele Hobbygärtner bringen über den Winter sogenannte Leimringe an den Stämmen ihrer Obstbäume an. Diese Klebestreifen helfen dabei, unerwünschte Schädlinge auf dem Weg in die Baumkrone aufzuhalten. Allerdings müssen die Fallen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder weg.

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In der Regel werden Leimringe in den ersten kalten Nächten im Herbst an den Bäumen angebracht, um die Vermehrung der Frostspanner einzudämmen. Die Klebefallen halten die Weibchen dieser Falterart auf dem Weg nach oben auf. Sie können nicht fliegen und müssen daher in die Baumkronen krabbeln, um dort ihre Eier abzulegen. Allerdings sollten Hobbygärtner die Leimringe auch wieder entfernen. myHOMEBOOK erklärt, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist.

Wann sollte man Leimringe wieder entfernen?

Leimringe dienen grundsätzlich dazu, die Frostspanner-Weibchen am Hochkriechen zu hindern. Dies tun sie von Oktober bis etwa Januar. Dementsprechend können die Leimringe ab Mitte Februar entfernt werden“, erklärt Sebastian Mühlemann von der Baumschule Bauer gegenüber myHOMEBOOK. Man sollte allerdings nicht zu lange warten, warnt der Experte: „Je wärmer es wird, desto klebriger wird auch der Leim auf den Ringen. Daher geht das Entfernen der Ringe im zeitigen Frühjahr einfacher. Wenn im März die Temperaturen wärmer werden, wird das Entfernen klebriger und mühsamer.“ Außerdem besteht die Gefahr, dass, an den Fallen um die Baumstämme mehr nützliche Insekten als Schädlinge verenden. Darauf weist die Bayerische Gartenakademie hin. Man sollte also nicht zu lange warten.

Hintergrund: Zum Frühlingsbeginn werden andere Insekten wie Marienkäfer und Ohrwürmer wieder aktiv und geraten in Gefahr, auch in den Fallen zu landen. Mehr zum Thema lesen Sie in diesem Übersichts-Artikel.

Wann Leimringe gegen Frostspaner sinnvoll sind

Das Problem für die Obstbäume sind die hellgrünen bis bräunlichen Raupen, die sehr gefräßig sind. Sie durchlöchern von April bis Mai die Blätter, oft bleibt nur noch das Gerippe übrig. Auch die jungen Früchte der Obstbäume fallen ihnen zum Opfer.

Die kleinen grünen Raupen seilen sich im Frühjahr nach dem Festessen auf den Bäumen zum Boden hin ab, wo sie sich verpuppen. Diese kleinen Raupen, die den typischen „Katzenbuckel“ machen, wenn sie sich fortbewegen, haben wir sicher alle schon irgendwo entdeckt, sei es im Wald oder im Garten. Wenn der Befallsdruck hoch ist, wir also viele dieser Raupen haben, sollten wir etwas unternehmen und Leimringe montieren. Allerdings nur dann, wenn sie auch etwas nützen: im Winter“, erläutert Mühlemann.

Wer Leimringe nach einem Befall für zwei Jahre nacheinander rechtzeitig und richtig anbringt, kann den Schaden in den Folgejahren reduzieren – bis auf ein Minimum, so die Gartenakademie. Dann kann durchaus wieder eine längere Klebefallen-Pause von mehreren Jahren eingelegt werden.

Wie umweltfreundlich ist diese Methode?

Nachteil dieser Methode zur Schädlingsbekämpfung ist, dass auch andere Tiere in die Falle geraten können. Und das gefangene Raupen-Buffet lockt Vögel an, deren Schnäbel durch das Abpicken verkleben können.

Trotzdem hat diese Methode aus Sicht der Gartenakademie Vorteile: Es ist eine giftfreie und damit vergleichsweise umweltfreundliche sowie sehr effektive Maßnahme gegen den Frostspanner. Mit Spritzmitteln würde man größere Baumkronen nur äußerst aufwendig und unzureichend behandeln können.

Mehr zum Thema

Das passiert, wenn man die Leimringe nicht entfernt

Es sei wichtig, die Leimringe rechtzeitig zu entfernen, meint der Experte, da man die Bäume sonst beim Wachsen einschränken würde. „Lassen wir die Leimringe am Baum, die meist mit einer Schnur oder einem Draht am Stamm befestigt sind, können die Bäume an dieser Stelle nicht dicker werden und es gibt eine Einschnürung. Einschnürungen können von Gehölzen nicht überwunden werden und bilden Engpässe für Wasser und Assimilate.“

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