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Neubau und Bestand

Welche Projekte ohne Baugenehmigung möglich sind

Bauen ohne Baugenehmigung
Bei einem Schwarzbau riskiert man hohe Geldstrafen. Deswegen ist es besser, sich vorher über die Bestimmungen zu informieren. Foto: Getty Images

10.03.2024, 06:25 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wenn man Dinge am Haus verändern möchte, benötigt man in den meisten Fällen eine Baugenehmigung. Es gibt aber auch Maßnahmen, bei denen man keinen gesonderten Antrag benötigt. myHOMEBOOK-Autorin Daniela Matsuzaki erklärt, um welche es sich handelt.

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Ohne Baugenehmigung zu bauen, erspart natürlich viel Bürokratie – vor allem, wenn es sich dabei um kleinere Projekte handelt. Man sollte sich jedoch vorher immer bei der örtlichen Baubehörde informieren. Denn die Bestimmungen sind oft von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

Was ist eine Baugenehmigung?

Bei einer Baugenehmigung handelt es sich um eine schriftliche Erlaubnis, die von einer zuständigen Baubehörde erteilt wird. Nur mit diesem Dokument kann man mit seinem Bauvorhaben beginnen. Denn damit wird sichergestellt, dass das geplante Projekt allen örtliche Bauvorschriften und Gesetzen entspricht. Bevor man die Zustimmung der Behörde erhält, müssen Baupläne, die detaillierte Pläne des Projekts darstellen, eingereicht werden.

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Wann benötigt man eine Baugenehmigung?

Eine Baugenehmigung wird fast bei jeder Baumaßnahme benötigt. Oft spielen Größe und bauliche Details eine Rolle. Manche Bauvorhaben kann man jedoch auch ohne Baugenehmigung bauen. Bei anderen wird wiederum eine Baugenehmigung benötigt. Das kann zum Teil verwirrend sein. Deswegen ist es besser, sich als Bauherr abzusichern und sich bei der entsprechenden Baubehörde vor Ort zu informieren. Andernfalls können hohe Bußgelder und sogar ein Abriss blühen. Auch wenn es sich dabei nur um ein kleineres Projekt handeln sollte.

Hinweis: Um keinen Schwarzbau zu riskieren, ist es wichtig, sich vorher beim ansässigen Bauamt zu informieren, ob man eine Baugenehmigung für sein Vorhaben benötigt. Oftmals variieren die Vorgaben sogar innerhalb verschiedener Städte und Gemeinden.

Wann braucht man keine Baugenehmigung?

Manchmal geht man davon aus, dass man eine bauliche Veränderung ohne Baugenehmigung bauen kann. Aber Vorsicht! Auch bei Bauvorhaben, die keine Vorgaben haben, kann es vorkommen, dass trotzdem noch weitere Vorschriften gelten. Manchmal ist sogar die Zustimmung vom Nachbarn notwendig. Deswegen ist es immer ratsam, sich vorher über die örtlichen Baubehörden über den Stand der Dinge zu informieren. Hier sind einige Bauvorhaben, für die man womöglich keine Baugenehmigung benötigt:

  • Anbauten wie Terrassen oder Veranden: Wenn man eine Terrasse baut, bei der die Struktur des Hauses nicht beeinträchtigt wird, ist meist keine Baugenehmigung nötig. Aber auch da kommt es auf die Größe der Terrasse an. Ist sie größer und die Höhe wird überschritten, kann es sein, dass man dennoch eine Genehmigung benötigt.
  • Gartenhäuser und Gartenlauben: Unter einer bestimmten Größe sind Gartenhäuser und Gartenlauben genehmigungsfrei.
  • Terrassenüberdachung: Ist die Überdachung nicht größer als 30 Quadratmeter mit einer Bautiefe von drei Metern, kann man eine Überdachung in den meisten Fällen selbst bauen.
  • Windfang: Wenn man einen Windfang selbst bauen möchte, benötigt man in der Regel keine Baugenehmigung. Jedoch müssen bestimmte Vorgaben eingehalten werden. Man darf den Windfang beispielsweise nicht als Aufenthaltsraum nutzen.
  • Pool: Für einen Pool wird in den meisten Fällen keine Genehmigung benötigt. Außer der Swimmingpool umfasst ein großes Wasservolumen über 100 Kubikmeter.
  • Zäune und Mauern: Wenn die Abgrenzungen nicht höher als ein oder zwei Meter sind, kann man Zäune oder Mauern oft auch ohne Genehmigung errichten. Man sollte sich vorher jedoch nochmals absichern. Denn auch da kann die Höhe variieren. Zudem ist es gut, wenn man den Nachbarn vorher über sein Bauvorhaben informiert.
  • Kleinere Reparaturen oder Renovierungsarbeiten: Wenn die Reparaturen oder Renovierungsarbeiten die Struktur des Hauses nicht beeinträchtigen, kann man diese ohne Baugenehmigung veranlassen.

Was passiert, wenn man ohne Baugenehmigung baut?

Wenn man als Bauherr ohne Baugenehmigung baut, also einen Schwarzbau riskiert, der ohne Einhaltung von baurechtlichen Bestimmungen oder Bauvorschriften gebaut wird, können hohe Geldstrafen auf einen zukommen. Denn man verstößt gegen die Landesbauverordnung – und das kann richtig teuer werden. Dabei sind auch die Größe des Projekts und die Schwere des Verstoßes entscheidend. Manchmal können es bis zu 50.000 Euro Strafe sein – vor allem, wenn es sich dabei um mehr 100 m² Baufläche handelt.

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Was ist ein Bauanzeigeverfahren?

Bei einem Bauanzeigeverfahren handelt es sich um Verfahren in Deutschland, das die Genehmigung von Bauvorhaben vereinfachen soll. Oft braucht man dazu keine detaillierten Pläne oder muss Dokumentationen einreichen. Man gibt in der Regel eine formlose Anzeige bei der zuständigen Baubehörde ab.

Bei diesem Verfahren kann man bei schon bestehenden Gebäuden oder kleineren Neubauten Veränderungen durchführen, die keine größere Auswirkung auf die Umgebung haben sollen. Darunter fallen unter anderem kleinere Umbauten, Anbauten oder der Bau von kleineren Gebäuden.

Wenn man sich für ein Bauanzeigeverfahren entscheidet, muss man zwar auch einige Dokumente einreichen, der Umfang ist dennoch geringer als bei einem Bauantrag. Dabei ist es wichtig, dass man alle benötigten Unterlagen einreicht. Sonst kann es sein, dass die Anzeige abgelehnt wird.

Auch hier sollte man sich vorab informieren

„Man sollte wissen, dass die benötigten Unterlagen auch bei diesem Verfahren von Bundesland oder Kommune variieren können. Oftmals benötigt man eine Skizze oder eine Zeichnung des Bauvorhabens. Oder man muss Nachweise über den Eigentümer einreichen. Am besten informiert man sich bei der jeweiligen Baubehörde, um nichts falsch zu machen.“

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