
16. Mai 2025, 10:45 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer mit einem Balkonkraftwerk Strom sparen möchte, muss vor allem eines haben: den richtigen Platz. Doch genau daran hapert es bei vielen – wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Dabei könnte sich die Anschaffung bei optimalen Bedingungen bereits nach wenigen Jahren lohnen.
Eine aktuelle Umfrage hat untersucht, aus welchen Gründen viele auf ein Balkonkraftwerk verzichten. Dabei weisen die Experten auf erhebliche Stromsparpotenziale hin – wenn der Standort stimmt.
Mehrheit der Deutschen bei Balkonkraftwerk skeptisch
Trotz der möglichen Ersparnis zögern viele Verbraucher bei der Anschaffung eines Balkonkraftwerks. Eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Innofact im Auftrag von Verivox zeigt: 54,5 Prozent der Befragten können sich nicht vorstellen, ein solches System zu installieren.
Nur 26,5 Prozent zeigen grundsätzlich Interesse – darunter 17,3 Prozent, die eine Anschaffung planen, und 9,2 Prozent, die bereits Solarmodule installiert haben. Weitere 19 Prozent sind unentschlossen.
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Darum verzichten viele auf ein Balkonkraftwerk
Als Hauptgrund gegen die Installation eines Balkonkraftwerks gaben 20,8 Prozent der Befragten an, keinen geeigneten Platz zu haben. Weitere 14,9 Prozent glauben, dass sich eine solche Anlage für sie nicht rentiert. 18,9 Prozent lehnen ein Balkonkraftwerk grundsätzlich ab. Insgesamt wurden 1007 Personen im Alter zwischen 18 und 79 Jahren für die Umfrage befragt.
Standort ist entscheidend für den Ertrag
Ausrichtung und Montage eines Balkonkraftwerks sind ausschlaggebend für dessen Effizienz. Laut dem Vergleichsportal erzielen Solarmodule den höchsten Stromertrag, wenn sie nach Süden ausgerichtet und leicht geneigt montiert sind. Auch sollten die Module möglichst nicht im Schatten liegen.
Unter optimalen Bedingungen kann eine Anlage mit 800 Watt Leistung bis zu 760 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. „Werden davon 60 Prozent (456 kWh) selbst verbraucht, ergibt sich bei einem durchschnittlichen Kilowattstundenpreis von 34,7 Cent/kWh eine Ersparnis von rund 160 Euro pro Jahr“, so die Berechnung von Verivox.

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Investition rechnet sich bei guten Bedingungen schnell
Die Einstiegskosten für ein Balkonkraftwerk liegen derzeit zwischen 400 und 800 Euro. Laut Verivox kann sich die Investition bereits nach wenigen Jahren amortisieren – vorausgesetzt, die Standortbedingungen stimmen.
Ist das nicht der Fall, etwa wenn die Module nur senkrecht angebracht werden können und der Balkon nach Norden zeigt, sinkt der Ertrag auf weniger als ein Drittel der maximal möglichen Strommenge. Trotzdem könne sich die Anschaffung laut Verivox lohnen. Allerdings verlängert sich dann der Zeitraum, bis die Einsparungen die Anschaffungskosten decken.
„Wenn Sie möglichst viel Solarstrom selbst nutzen und eine Netzeinspeisung nahezu vermeiden möchten, empfehlen wir eine Leistung von 200 bis 400 Watt“, erklärt Tobias Ptok von der Verbraucherzentrale NRW auf myHOMEBOOK-Anfrage. Im Regelfall handle es sich dabei auch um ein Standard-Solarmodul. „Falls Sie mehr Solarstrom erzeugen möchten, kommen für Sie auch zwei Standard-Solarmodule infrage“, rät der PV-Experte.
Mit Material der dpa