
12. Juni 2025, 10:51 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Nach einem aktuellen Todesfall im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm in Bayern rückt das Bornavirus in den Fokus. Experten raten zu Vorsichtsmaßnahmen – insbesondere im Garten, wo der Kontakt mit den Tieren, die es übertragen, oder deren Ausscheidungen unbemerkt erfolgen kann.
Vor Kurzem wurde in Bayern ein Mensch durch das Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) getötet, ein weiterer erkrankte schwer. BoDV-1 ist ein hochansteckender Erreger, der bei einer Infektion eine rasch fortschreitende und meist tödlich verlaufende Enzephalitis auslöst. Das Bornavirus wird von der Feldspitzmaus übertragen, die bevorzugt in ländlichen Gebieten lebt und sich im Garten herumtreibt. Die aktuelle Häufung von Fällen unterstreicht die Bedeutung vorbeugender Maßnahmen, insbesondere bei der Gartenarbeit in betroffenen Regionen.
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Feldspitzmaus als Virusreservoir
Aufgrund des aktuellen Falles hatte myHOMEBOOK beim Robert-Koch-Institut (RKI) angefragt. Dieses verwies auf ein gemeinsames Merkblatt, welches zusammen mit dem Friedrich-Loeffler-Institut und dem Bernhard-Nocht-Institut erstellt wurde. Demnach ist die Feldspitzmaus das einzige bislang bekannte Tier, das das Bornavirus auf den Menschen übertragen kann. Die Übertragung erfolgt über Speichel, Urin, Kot oder Hautkontakt – insbesondere bei direktem oder indirektem Kontakt mit Kadavern oder Ausscheidungen. Verbreitet sind die Tiere in Teilen Süd- und Ostdeutschlands, insbesondere in Bayern, Thüringen, Sachsen und Baden-Württemberg.
Die größte Infektionsgefahr mit dem Bornavirus besteht im häuslichen Umfeld – etwa bei Arbeiten im Garten, beim Ausfegen von Hütten oder in der Nähe von Komposthaufen. Kadaver von toten Feldspitzmäusen können infektiös sein. Die Ansteckung kann auch über das Einatmen kontaminierter Staubpartikel erfolgen. Einmalhandschuhe, FFP2-Masken und Desinfektionsmittel gelten daher als empfohlene Schutzmaßnahmen. Der direkte Kontakt mit der ihr ist dabei oft nicht notwendig – eine indirekte Übertragung über verseuchte Flächen ist wahrscheinlich.
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So entsorgen Sie sicher tote Tiere
Wenn Sie eine tote Feldspitzmaus finden, ist größte Vorsicht geboten: Man sollte sie nie mit bloßen Händen anfassen. Außerdem empfiehlt es sich, sie mit Einweghandschuhen und unter Atemschutz (FFP2-Maske) aufzunehmen, die Fundstelle mit Reinigungsmittel zu behandeln und die Feldspitzmaus in einem fest verschlossenen Plastikbeutel im Hausmüll zu entsorgen. Nach dem Kontakt sind gründliches Duschen und das Waschen der Kleidung notwendig.
Eine Infektion führt beim Menschen zu einer schweren Hirnentzündung. Erste Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen gehen rasch in neurologische Ausfälle über, darunter Sprach- und Bewegungsstörungen sowie Verhaltensänderungen. Innerhalb weniger Wochen tritt meist der Tod ein. Eine gezielte Therapie existiert derzeit nicht, ebenso wenig ein Frühwarnsystem. Die Diagnose ist erst im fortgeschrittenen Stadium über den Erregernachweis möglich. Eine ausführliche Darstellung von
Dazu passend: Was ist das Bornavirus und wie gefährlich ist es? (via FITBOOK)

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Geringes Risiko, aber oft tödlich
Die Infektionszahlen bleiben insgesamt sehr niedrig: In Deutschland treten jährlich nur fünf bis zehn Fälle auf. Dennoch ist das Risiko ernst zu nehmen, da fast alle Erkrankungen tödlich verlaufen. Bisher konnte man keine eindeutigen Risikogruppen oder -aktivitäten identifizieren. Mensch-zu-Mensch-Übertragungen sind laut RKI unwahrscheinlich und bislang nur im Zusammenhang mit Organtransplantationen dokumentiert.