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Sommerwetter

Was die Hundstage für den Garten bedeuten

Gerade während der sogenannten Hundstage ist regelmäßiges Gießen besonders wichtig
Gerade während der sogenannten Hundstage ist regelmäßiges Gießen besonders wichtig Foto: Getty Images / Marc Romanelli
Tim Winter Autor

21.07.2023, 15:13 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Während der Hundstage wird es hierzulande besonders heiß. Entsprechend sollten Hobbygärtner ihre Pflanzen sowohl im Garten als auch auf dem Balkon richtig pflegen und schützen. Doch wann sind diese Hundstage überhaupt und worauf gilt es bei der Pflanzenpflege zu achten?

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Um die Hundstage drehen sich verschiedene Bauernregeln. Wie etwa diese: „Wie das Wetter, wenn der Hundsstern aufgeht, so wird’s bleiben, bis er untergeht.“ Oder: „Hundstage heiß, Winter lange weiß.“ Die alten Bauernpraktiken aus dem 16. Jahrhundert können auch Hobbygärtnern mehrere Jahrhunderte später weiterhelfen. Denn die Hundstage gelten als heißeste Zeit des Jahres und liegen immer zwischen dem 23. Juli und 23. August. Während dieser Hitzeperiode sollten Hobbygärtner ihre Pflanzen gemäß der Wetterlage pflegen.

Wann sind die Hundstage?

Auf der Nordhalbkugel erreicht die Sonne am 20./21. Juni zwar ihren höchsten Stand, doch richtig heiß wird es in der Regel erst einen Monat später, nämlich zu den Hundstagen, zwischen dem 22. Juli und 20. August. Die Gründe dafür liegen viele Kilometer über unseren Köpfen. „Unsere Atmosphäre ist träge. Sie braucht in etwa drei bis vier Wochen, um auf den Höchststand der Sonne und die daraus resultierende Hitze zu reagieren“, erklärt Diplom-Meteorologe und Leiter der Berliner Wettermanufaktur Jörg Riemann auf Anfrage von myHOMEBOOK.

Während der Hundstage kommt es in den meisten Fällen zu einem ausgeprägten Temperaturanstieg. Durchschnittlich werden 25 Grad erreicht, Spitzen von mehr als 30 Grad sind keine Seltenheit. Je nach Luftdruck kann auch Trockenheit auftreten. Kommt es zu Regenfällen, fallen diese oft stark in Form von Landregen aus. „Typischerweise erleben wir während der Hundstage auch Gewitter. In der Zeit davor ist die Luft dann feuchtwarm – wie in einer Waschküche“, sagt Riemann.

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Wie kann man seine Pflanzen vor Hitze und Trockenheit schützen?

Gerade bei heißem Wetter brauchen Gartenpflanzen etwas mehr Aufmerksamkeit, um nicht zu verbrennen oder dem Trockentod zum Opfer zu fallen. Folgendes sollte man beherzigen, wenn man seine Schützlinge gut durch die hochsommerlichen Hundstage bringen möchte.

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Richtig gießen

Es ist kein Geheimnis, dass Pflanzen während großer Hitzephasen mehr Flüssigkeit benötigen als sonst. Deswegen sollte man darauf achten, dass man sie regelmäßig und ausreichend gießt. Ganz entscheidend ist dabei vor allem der Zeitpunkt. Am wichtigsten ist es, dass beim Gießen keine direkte Sonne auf die Pflanzen scheint. Die Stunden rund um die Mittagszeit sollte man unbedingt vermeiden.

Wer kann, sollte am Morgen gießen. Dann ist der Boden noch kühl und das Gießwasser kann nicht so schnell verdunsten. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Blüten und Blätter nicht nass werden. Wassertropfen wirken wie eine optische Linse und können, indem sie eintreffende Sonnenstrahlen bündeln, Verbrennungen auf der Pflanzenoberfläche provozieren.

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Für Beschattung sorgen

Jede Pflanze reagiert anders auf Hitze und Sonneneinstrahlung. Aufpassen sollte man zum Beispiel bei empfindlichen Kübel- und Topfpflanzen: Diese sollte man am besten in den Schatten stellen. Sonnensegel und Sonnenschirme können auch Abhilfe schaffen. Eine gute Alternative sind sogenannte Schattiernetze. Mit diesen kann man Pflanzen ganz einfach abdecken. Möchte man dafür Stofftücher verwenden, sollte für ausreichend Luftzirkulation gesorgt werden.

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Mit Verdunstung kühlen

Als Kühlungsunterstützung kann man sich das Prinzip der Verdunstung zunutze machen. Dafür reicht es, zum Beispiel während der Mittagshitzeden Gartenweg, die Terrasse oder den Balkon mit Wasser zu benetzen. Durch die verdunstete Flüssigkeit kühlt sich die Umgebung etwas ab. Die Pflanzen werden es einem danken.

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Was haben die Hundstage mit Hunden zu tun?

Mit Vierbeinern haben die Hundstage nur bedingt etwas zu tun. Ihren Namen verdanken sie dem seit der Antike bekannten Hundsstern „Sirius“ im Sternbild „Großer Hund“. Den hellen Stern am Morgenhimmel deutete man als ersten Boten sommerlicher Hitze. Aufgrund der Umstellung zum gregorianischen Kalender im Jahr 1582 sieht man den Hundsstern jedoch heute erst frühestens ab dem 30. August.

Man beruft sich aber auf die alte Tradition und bezeichnet die heißeste Periode im Jahr nach wie vor Hundstage. Das bedeutet, bei den Hundstagen handelt es sich nicht um ein meteorologisches, sondern ein astronomisches Ereignis. Wissenschaftler meinen, dass die Hundstage, also das Erscheinen des Hundssterns, in etwa 13.000 Jahren im Winter sein wird. Ob sich die Bedeutung der Hundstage gemeinsam mit dem Sternenbild verschiebt und dann die kältesten Tage des Jahres bezeichnet, gilt abzuwarten.

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Die Hitze steht also in keinem Zusammenhang mit dem Sternenbild des Großen Hunds. Vielmehr ist es ein Zufall. In den Sommermonaten ist es so heiß, weil in dieser Phase die Nordhalbkugel mitsamt Deutschland besonders nah an der Sonne ist. Am höchsten steht die Sonne hierzulande tatsächlich im Juni. In dieser Zeit wärmen sich die Land- und Wassermassen der Erde auf. In den folgenden Monaten – also Juli und August – wird die Wärme dann abgegeben, wodurch die Temperaturen steigen.

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