Sie sind klein und flink – können aber großen Schaden anrichten: Papierfischchen. Die Schädlinge breiten sich inzwischen auch in Deutschland immer weiter aus. Ihnen fallen Bücher, Dokumente, Fotos oder auch Gemälde zum Opfer. Woher Papierfischchen kommen und wie man sie loswerden kann.
Sie sollen schon mehr als 350 Millionen Jahr auf der Erde leben – mittlerweile werden Papierfischchen auch immer häufiger in Deutschland gemeldet. Woher sie ursprünglich kommen, ist bisher nicht geklärt. Es wird vermutet, dass die Schädlinge aus der afrikanischen Region Niederguinea über den Warenverkehr nach Europa kamen. Hierzulande sind sie vorwiegend in Haushalten, Museen, Archiven oder Bibliotheken ein Problem. Denn Papierfischchen, wie es der Name schon verrät, ernähren sich primär von Papier, stärkehaltigem Material und Zellulose. Wie man Papierfischchen erkennt und wieder loswerden kann, lesen Sie hier.
Wie erkennt man Papierfischchen?
Papierfischchen gehören der Familie der Silberfische an und ähneln diesen auch optisch. Während Silberfischchen allerdings zu den Lästlingen gehören, sind Papierfischchen echte Schädlinge. Die Insekten sind etwa einen Zentimeter groß und nachtaktiv. Da die Tiere lichtscheu sind und dunkle Ecken und Ritzen lieben, sind sie nur schwer zu entdecken. Papierfischchen kommen nur zum Fressen oder zur Vermehrung aus ihren Verstecken.
Im Vergleich zu Silberfischen sind die Papier-Fresser größer und haben deutlich längere, fadenförmige Schwanzanhänge, die wie die Fühler länger als der Körper sind. Außerdem haben Papierfischchen graue Panzerschuppen und sind mit Borstenkämmen behaart. Silberfische weisen dagegen einen metallischen Glanz auf und haben keine Borstenkämme.
Auch in ihrer Lebensweise unterscheiden sich die beiden Insekten: Silberfischchen mögen es warm und feucht und sind vor allem in Kellern und Badezimmern zu finden. Papierfischchen brauchen es dagegen warm und trocken und fühlen sich bei Zimmertemperatur besonders wohl. Außerdem können sie auch bei geringer Luftfeuchtigkeit von 35 Prozent überleben, wodurch sie schwieriger zu bekämpfen sind.
Wie verbreiten sich die Schädlinge?
Papierfischchen kommen mit der Post. Denn die Insekten verstecken sich auch gerne in Kartonagen. Heißt, die Schädlinge reisen in Kartonverpackungen oder Umzugskartons mit und verbreiten sich auf diese Art und Weise. Papierfischchen verbergen sich in den Rillen der Wellpappe oder unter Faltklappen von Kartonagen. Der Versandhandel-Boom könnte noch dazu beitragen, dass sich die Schädlinge immer weiter verbreiten.
Was fressen Papierfischchen?
Papierfischchen machen ihrem Namen alle Ehre und lieben Papier und Produkte auf Papierbasis, sowie stärkehaltiges Material und Zellulose. Rigoros zerfressen sie Fotos, Bücher, Kartons, Tapeten oder auch Pergamente. Finden sie kein Papier, machen sie sich auch an synthetischer Kleidung zu schaffen. In einem Infoblatt des Landesarchivs Baden-Württemberg heißt es zudem, dass die Insekten sich auch von Schimmelpilzen, Hausstaubmilben, Haaren und Hautschuppen ernähren. Außerdem können sie Hungerphasen von bis zu 300 Tagen überstehen.

Wie werde ich die Schädlinge wieder los?
Vorsorge ist im Kampf gegen Papierfischchen das beste Mittel. Denn hat man die Schädlinge erst einmal in der Wohnung, wird es schwer sie wieder loszuwerden. Dann müssen professionelle Schädlingsbekämpfer hinzugerufen werden.
Um gar nicht erst von den Tierchen heimgesucht zu werden, sollte man Verpackungen wie Kartons nur kurz im Haus lagern und möglichst schnell entsorgen. Zudem sollte man die Umgebung für die Schädlinge so unangenehm wie möglich gestalten. Das heißt, Ritzen und Fugen verschließen, sowie regelmäßig staubsaugen. Wichtige Dokumente oder Bücher und Fotos sollte man in Plastikboxen aufbewahren. Die Insekten können nämlich nur schlecht auf glattem Untergrund laufen. Aber Achtung: Vorher unbedingt alles auf Befall inspizieren!