Neben Motten sind es Teppichkäfer, die in der Nähe des Menschen großen Schaden anrichten. Die kleinen Tiere können sogar Allergien und Atemnot auslösen. Sind sie erstmal im Haus, heißt es: Schnell handeln!
Auf einmal ist da ein großes Loch im wertvollen Kaschmir-Pulli, der Teppich ist angeknabbert, der Sofa-Stoff franst aus. Wer dahinter stecken kann? Womöglich ein kleiner Käfer, der über Großbritannien und die Niederlande nach Deutschland eingewandert ist. Der Teppichkäfer kann richtig hässliche Spuren im Haushalt hinterlassen. Denn ähnlich wie Motten frisst der Wohnungsschädling fiese Löcher in Textilien, Vorhänge, Teppiche und Stoffmöbel. Er kann zudem fiese Allergien auslösen.
Woran erkennt man Teppichkäfer?
Der Teppichkäfer erreicht eine Größe von rund vier Millimetern. Auf seinen Flügeln zeichnen sich rot-schwarze Flecken ab. Die eigentlichen Übeltäter sind die Larven. Sie werden bis zu fünf Millimeter groß, sind schwarz-braun gefärbt und besitzen viele Haare. Am hinteren Ende werden die Haare schweifartig länger. Diese sogenannten Pfeilhaare können Menschen schwer zu schaffen machen.

Besteht Gesundheitsgefahr durch Teppichkäfer?
Ja. Die Experten vom Umweltbundesamt warnen, dass die Haare der Käferlarven bei manchen Menschen allergische Reaktionen auf der Haut und in den Atemwegen auslösen können. Bei Kontakt mit den Pfeilhaaren der Larven kann es zudem zu schmerzhaften Hautausschlägen kommen. Auch Irritationen der Nasennebenhöhlen sowie Augenentzündungen sind möglich. Allerdings ist bisher nicht bekannt, dass Teppichkäfer Krankheiten übertragen.
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Wie wird man Teppichkäfer wieder los?
Um die Eier und Larven von Teppichkäfern zu entfernen, gründlich Staubsaugen! Ritzen und Fugen sollten von Hautschuppen und Haaren befreit werden. Ebenfalls sollten Schränke, Betten sowie Bettkästen und Truhen sorgsam ausgesaugt und gewischt werden. Dazu am besten einen Teil Essigreiniger auf vier Teile Wasser verdünnen.
Tipp: Mit einem Dampfreiniger können Textilien bequem und effizient von Teppichkäfern oder anderen Haushaltsschädlingen befreit werden. Einen Dampfreiniger kann man im Fachhandel ausleihen.
Befallene Textilien sollte man bei 60 Grad in der Waschmaschine waschen. Möglich ist auch eine mehrstündige Behandlung im Heißluftherd oder – wer hat – in der Sauna. Auch Kälte kann im Kampf gegen Teppichkäfer helfen. Dazu die Textilien in einen Plastiksack geben und gut verschließen. Den Beutel im Gefrierfach bei minus 18 Grad für zwei Tage einfrieren. Die Kälteschock-Behandlung muss möglicherweise nach zwei Wochen wiederholt werden. Zwischendurch sollte der Sack nur geöffnet werden, um zu prüfen, ob die Teppichkäfer abgestorben sind.
Neemöl und Kieselgur
Ein natürliches Insektizid ist das Öl des indischen Neembaums. Es riecht nicht sonderlich gut, ist dafür umso effektiver im Kampf gegen Teppichkäfer. Bei der Anwendung sollte man jedoch die Gebrauchsanweisung befolgen.
Daneben kann auch Kieselgur Wunder wirken. Das Pulver besteht aus sehr fein gemahlenen Kieselalgen. Die Körner sind so spitz, dass sie den Chininpanzer des Käfers beschädigen, der dann schließlich verendet. Dazu müssen die Insekten jedoch direkt mit dem Pulver in Kontakt kommen. Tipp: Kieselgur in der Nähe der Verstecke des Teppichkäfers ausbringen!
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Als letzte Maßnahme: Kammerjäger
Bei ganz hartnäckigen Teppichkäfern, denen die sanften Maßnahmen nichts ausmachen, können Kontaktinsektizide eingesetzt werden. Das sollte man jedoch lieber einem Fachmann überlassen, da die teilweise giftigen Wirkstoffe auch an die Raumluft abgesondert werden können. Bei empfindlichen Personen können auch die chemischen Mittel Reizungen an Haut und Atemwegen verursachen.