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Test mit Igel-Attrappen

Was taugen die neuen Mähroboter ohne Begrenzungsdraht?

Mähroboter
Neuerdings brauchen Mähroboter keinen Begrenzungsdraht mehr und sollen Hindernisse mit Sensoren erkennen. Aber klappt das auch in der Praxis? Foto: Getty Images / Melissa Mott
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myHOMEBOOK Redaktion

07.09.2023, 16:13 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Mittlerweile kommen immer mehr Mähroboter auf den Markt, die keinen Begrenzungsdraht brauchen. Distanz-Sensoren sollen dafür sorgen, dass die Geräte wirklich nur den Rasen mähen – und blutige Kollisionen mit Kleintieren vermeiden.

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Sie mähen fast von allein, während Gartenbesitzer auf der Terrasse sitzen oder bei der Arbeit sind. Manche sogar nachts. Mähroboter sind eine bequeme Alternative zum klassischen Rasenmähen. Sie sparen Zeit und Mühe, neuerdings kann man sich sogar das Verlegen eines Begrenzungsdrahts sparen. Das Magazin „c’t“ (Ausgabe 21/23) hat sieben Mähroboter ohne Begrenzungsdraht getestet – auf Einrichtungs-Komfort, Mähqualität, aber auch darauf, wie tierfreundlich sie sind – insbesondere für Kleintiere wie Igel.

Wie funktionieren Mähroboter ohne Begrenzungsdraht?

Sechs dieser modernen Mähroboter verwenden eine Vielzahl zusätzlicher Sensoren, darunter teilweise KI-trainierte Kameras, Radar, Ultraschall und Lidar, um sich im Garten zu orientieren. Diese Sensoren dienen dazu, Hindernisse zu erkennen und den Mähroboter vor Kollisionen zu schützen. Zusätzlich helfen sie dabei, den Mähbereich zu definieren, ohne dass ein störender Begrenzungsdraht aufwendig verlegt werden muss. Und schließlich soll nur der Rasen, nicht aber Gartenpflanzen oder -geräte beschnitten werden.

Übrigens: Hier erfahren Sie, welche Mähroboter mit Begrenzungsdraht in einem aktuellen Test gut abschneiden.

Diese Mäher wurden getestet

Folgende sieben Modelle wurden getestet:

  • Einhell Freelexo CAM
  • Worx Landroid Vision M 600
  • Ecovacs Goat G1
  • EcoFlow Blade
  • Segway Navimow H500E
  • Husqvarna Automower 430X Nera
  • Stiga A 3000

Alle Mäher haben sich insgesamt als zuverlässig erwiesen. Sie mähen den Rasen gleichmäßig und können Hindernisse erkennen. Dennoch gibt es einige Unterschiede, etwa in Bezug auf Einrichtung, Navigation und Sensorik. Als einziges Modell im Feld hat der Stiga A 3000 nur mechanische, aber keine extra Distanz-Sensoren.

Auch interessant: Stiftung Warentest entdeckt gravierende Sicherheitsmängel bei Mährobotern

Wie tierfreundlich sind die Mäher?

Mit der erweiterten Sensorik wollen viele Hersteller auch den Schutz von Kleintieren wie Igeln gewährleisten. Die Tester überprüften dies mit Igel-Attrappen, die sie auf dem Test-Mähgelände platzierten. Würden die Mähroboter sie erkennen und ausweichen? Und falls nicht, stoppen sie wenigstens bei Kontakt mit ihnen?

Ergebnis: Von den sechs Geräten mit zusätzlicher Sensorik erkannten lediglich zwei, der Worx Landroid Vision und der EcoFlow Blade, auf 100 Prozent der Prüffahrten die Igelattrappen schon von fern und drehten ab. Bei den Modellen von Husqvarna und Segway schlugen die Fernsensoren gar nicht an, es kam immer zu einer Kollision. Dann aber sorgten Stoß- und Kippsensoren umgehend dafür, dass der Mähroboter stoppte und abdrehte: Für lebende Igel wäre das Verletzungsrisiko minimal, so die Tester.

  Mähroboter im Einsatz
Vorsicht scharfe Messer! Nicht alle Mähroboter erkennen Hindernisse und halten rechtzeitig an. Foto: Benjamin Nolte/dpa-tmn

Anders beim Ecovacs Goat G1 und dem Einhell-Modell. Die optischen Sensoren schlugen hier nur in der Hälfte beziehungsweise 17 Prozent der Durchläufe an. Der mechanische Schutz reichte oft nicht mehr aus, um die Igel unversehrt zu lassen. Heil blieben die Attrappen in drei Viertel der Fälle beim Freelexo CAM, der Goat G1 schaffte zwei Drittel. ​Und der Stiga A 3000, das Modell im Testfeld, das ohne zusätzliche Distanzsensoren arbeitet? Seiner Stoß- und Hebensensoren sorgten dafür, dass er in 85 Prozent der Fälle nach kurzem Körperkontakt mit dem Präparat abdrehte.

Preis und Installation

Die Preisspanne der getesteten Modelle liegt zwischen 1000 und 4000 Euro. Die Installation der Mähroboter ohne Begrenzungsdraht gestaltet sich in der Regel einfacher als bei herkömmlichen Modellen mit Draht. Einige Modelle müssen lediglich mit der Ladestation verbunden werden und erschließen sich den Rasen direkt selbst, während andere, oft App-gesteuert, einmal um den Garten fahren müssen, um die Grenzen zu definieren.

Einen Testsieger benennen die Tester nicht. In der Gesamtbewertung der drei Testdimensionen Einrichtung, Bedienung App/Gerät und Funktionsumfang erhielten drei Geräte jeweils einmal „sehr gut“ und zweimal „gut“: Blade, Goat und Automower.

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Gibt es einen Testsieger?

Einen klaren Testsieger gebe es weder generell noch in Bezug auf die Tierfreundlichkeit, so „c’t“-Autor Sven Hansen. Und sichergehen, dass die „drahtlosen“ Mähroboter kleine Tiere im Garten mithilfe ihrer Sensoren unverletzt lassen, kann man einstweilen nicht. Die können bewährte Schutzmechanismen ergänzen, jedoch nicht vollständig ersetzen.

Aber: „In der neuen Generation autonomer Mähroboter haben Distanzsensoren für die Hinderniserkennung das Potenzial, das Verletzungsrisiko kleiner Wildtiere drastisch zu reduzieren“, so das Fazit der Tester. Daher sei es unter anderem essenziell, regelmäßig die Geräte konsequent mit Updates zu versorgen, die oft auch relevant für den Tierschutz sind. Nutzer sollten aber auch weitere Maßnahmen treffen, um außer der Gartenflora auch die Fauna zu schützen. Zudem sollte man Mähroboter nachts unbedingt ausschalten, wie Tierschützer empfehlen.

mit Material der dpa

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