
25. Juni 2025, 14:54 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wer einen neuen Wäschetrockner kaufen möchte, sollte ab Juli genau hinsehen – denn ein neues Energielabel macht es leichter, effiziente Geräte zu erkennen. Doch warum gibt es dabei keine Geräte mit Bestnote A? Und was sollten Nutzer beim Trocknen unbedingt beachten?
Ab dem 1. Juli 2025 ersetzt ein neues EU-Energielabel das bisherige System für Wäschetrockner. Es vereinfacht die Bewertung der Energieeffizienz und liefert zusätzliche Informationen wie Stromverbrauch, Laufzeit und Lautstärke. Die bisherige Skala mit A+++ bis D wird durch eine klarere Klassifizierung von A bis G ersetzt.
Neue Energielabels sollen für mehr Klarheit beim Kauf sorgen
„Das EU-Label für Wäschetrockner wurde deutlich vereinfacht und enthält jetzt eine klare Skala von A bis G, wobei A die effizientesten Geräte kennzeichnet“, erklärt Energieexpertin Gerhild Loer von der Verbraucherzentrale NRW in einer Pressemitteilung. Dabei wird es zunächst keine Geräte der Klasse A im Handel geben – aktuelle Modelle erreichen diesen Standard noch nicht.
Neben der Energieeffizienz liefert das neue Label auch Angaben zur Programmdauer, zum Stromverbrauch und zur Geräuschentwicklung. Zusätzlich ermöglicht ein QR-Code auf dem Label den direkten Zugriff auf weiterführende Produktdaten in einer Online-Datenbank. „Das neue Label beinhaltet Informationen wie Stromverbrauch, Trocknungsdauer und Lautstärke, um Verbraucher eine umfassendere Vergleichsmöglichkeit zu bieten. Zusätzlich lassen sich weitere Produktinformationen direkt über einen QR-Code auf dem Energielabel aufrufen“, so Loer.
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Was passiert mit dem alten Label?
Das bisherige Label verschwindet nach und nach. Seit März 2025 läuft eine Übergangsphase, in der Hersteller beide Labels – das alte auf dem Gerät, das neue beigelegt – bereitstellen müssen. Das ändert sich allerdings ab 1. Juli 2025: „Auf Wäschetrocknern, die dann in den Läden stehen, müssen die Händler innerhalb von 14 Arbeitstagen das neue Energielabel gut sichtbar anbringen“, erklärt die „Stiftung Warentest“. Auch Auslaufmodelle müssen dabei umgelabelt werden.
Warum die Umstellung erst jetzt kommt
Dass Wäschetrockner erst jetzt mit dem neuen Label ausgestattet werden, während andere Haushaltsgeräte wie Kühlschränke oder Waschmaschinen bereits seit Jahren umgestellt wurden, sorgt für Unverständnis. myHOMEBOOK hat bei der Verbraucherzentrale nachgefragt. „Der Grund ist mir nicht bekannt“, antwortet Loer. „Die EU-Kommission hat anscheinend ihren eigenen Zeitplan und arbeitet sich peu à peu an den einzelnen Elektrogeräten ab. Es fehlen ja noch viele weitere Umstellungen, wie zum Beispiel für Klimageräte und Backöfen.“ Für die Verbraucher sei diese schrittweise Umstellung „total ärgerlich“, da sich die verschiedenen Effizienzklassen nicht ohne Weiteres einordnen lassen.
Was beim Kauf eines Trockners wichtig ist
„Das neue Label macht es für Verbraucher einfacher, energieeffiziente Geräte zu erkennen und zu wählen“, betont Loer. Geräte mit höherer Effizienz helfen, Stromkosten zu senken und schonen die Umwelt. Besonders effizient sind moderne Wärmepumpentrockner – sie verbrauchen deutlich weniger Energie als Kondens- oder Ablufttrockner. Auch die Gerätegröße sollte dem eigenen Bedarf entsprechen, um unnötigen Verbrauch zu vermeiden.

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Energie lässt sich aber auch im Alltag sparen. „Bei jedem Trocknungsvorgang ist es sinnvoll, das Fassungsvermögen des Gerätes voll zu nutzen“, rät Loer. Wer die Wäsche vorher mit 1400 Umdrehungen schleudert, kann die Trocknungszeit erheblich verkürzen. „Je höher die Schleuderdrehzahl, desto weniger Feuchtigkeit ist in der Wäsche, was die Trocknungszeit verkürzt und Energie spart.“
Auch die Sortierung der Wäsche nach Feuchtigkeitsgrad und die Wahl des passenden Trocknungsprogramms spielen eine Rolle. Moderne Geräte arbeiten mit Sensoren, die die Restfeuchte messen und den Trocknungsvorgang beenden, sobald alle Textilien trocken sind. „Ecoprogramme sind oft ausreichend und schonen das Klima sowie den Geldbeutel“, empfiehlt Loer.
Und nicht zuletzt: „Immer alternative Trocknungsmethoden im Hinterkopf haben: Beispielsweise die Wäsche draußen aufhängen, um Energie zu sparen. Besonders bei schönem Wetter ist das die umweltfreundlichste Alternative.“