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Werkzeug-Ratgeber

Welche Zange braucht man wann?

Für jeden Einsatzbereich gibt es die passende Zange
Für jeden Einsatzbereich gibt es die passende Zange Foto: Getty Images
Felix Mildner
Redaktionsleiter

24.01.2020, 12:19 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Zangen gehören zu den ältesten Werkzeugen der Menschheit. Es gibt sie in vielen verschiedenen Formen und Ausführungen – und auch für unterschiedliche Einsatzbereiche. Die große myHOMEBOOK-Übersicht zeigt, welche es gibt und wann sich welche Zange eignet.

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Greifen, halten, trennen und formen: Zangen haben viele verschiedene Aufgaben und für jeden Bereich gibt es eine spezielle Zangenart. Auch in der eigenen Werkstatt darf eine Auswahl der praktischen Werkzeuge nicht fehlen, zu denen beispielsweise auch Seitenschneider, Rohrzange oder Greifzange gehören. Generell lassen sich Zangen in verschiedene Kategorien unterteilen: Zangen zum Greifen oder Halten, zum Schneiden oder Trennen sowie Zangen für mehrere Einsatzbereiche.

1. Zangen zum Greifen und Halten

Flachzange

Eine Flachzange gehört in jeden gut sortierten Werkzeugkasten. Sie besitzt lange und nach vorne hin dünn zulaufende Backen mit geriffelten Greifflächen – ideal zum Greifen und Halten an engen Stellen, ohne viel Kraftaufwand.

Spitzzange

Spitzzangen eignen sich vor allem dann, wenn wenig Platz zur Verfügung steht
Spitzzangen eignen sich vor allem dann, wenn wenig Platz zur Verfügung steht Foto: Getty Images

Die Backen der Spitzzange laufen nach vorne hin spitz zu. Auch damit lassen sich aufgrund der gezahnten Greiffläche Werkstücke oder Nägel gut halten. Zudem gelangt man mit der Spitzzange an Stellen, für die die Flachzange zu breit ist. Wenn beispielsweise ein Kabel aus einem Kanal gezogen werden soll, kommt die Spitzzange zum Einsatz. Viele Modelle sind noch mit einer Schneide ausgestattet, die direkt hinter dem Drehgelenk sitzt. Dadurch können Drähte durchtrennt und Kabel abisoliert werden.

Rundzange

Im Gegensatz zur Flach- oder Spitzzange verdünnen sich beide Backen der Rundzange nach vorne hin. Es gibt also keine Greiffläche zwischen den Backen, dafür aber mehr Flexibilität. Vor allem bei filigranen Feinarbeiten kommt die Rundzange zum Einsatz. So lassen sich damit beispielsweise sehr gut Ösen biegen oder kleine Drähte oder Muttern festhalten. Es gibt auch Rundzangen mit integrierter Schneide, um Drähte zu kürzen. Die beiden Backen können auch abgewinkelt sein.

Wasserpumpenzange

Wasserpumpenzangen und Rohrzangen sind sehr ähnlich und kommen oft bei Reparaturen im Badezimmer zum Einsatz
Wasserpumpenzangen und Rohrzangen sind sehr ähnlich und kommen oft bei Reparaturen im Badezimmer zum Einsatz Foto: Getty Images

Wie der Name schon vermuten lässt, kommt die Wasserpumpenzange vor allem im Sanitärbereich zum Einsatz. Mit ihr werden Rohre, Armaturen sowie Muffen gehalten oder gedreht. Die Zange lässt sich mit einem sogenannten Durchsteckgelenk auf die entsprechende Größe des Rohres einstellen. Deshalb ist bei der Wasserpumpenzange nicht viel Kraftaufwand nötig. Achtung: Die geriffelte Greiffläche kann schnell Rohre und Armaturen zerkratzen. Deshalb gibt es auch Zangen mit gummierten Backen.

Rohrzange

Die Rohrzange ist sehr ähnlich aufgebaut wie die Wasserpumpenzange – es gibt nur einen Unterschied: Die beiden Schenkel werden nicht mit dem Durchsteckgelenk eingestellt, sondern mit einer Rädelmutter. Beim Ansetzen der Zange dreht man sie fest, danach muss sie mit der Mutter wieder gelöst werden. Auch mit der Rohrzange lässt es sich sehr kraftsparend arbeiten.

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Gripzange

Gripzangen werden auch Feststellzangen genannt und dienen zum Halten und Greifen von Gegenständen. Der Name führt von der Feststellschraube her, mit der – ähnlich wie bei der Rohrzange – der Abstand der Backen eingestellt werden kann. Gripzangen sind sehr belastbar und dienen dazu, Werkstücke zu fixieren oder festsitzende Verbindungen zu lösen.

2. Zangen zum Schneiden und Trennen

Kneifzange

Die Kneifzange – auch Beißzange genannt – ist ein Allrounder im Werkzeugkasten
Die Kneifzange – auch Beißzange genannt – ist ein Allrounder im Werkzeugkasten Foto: Getty Images

Der Klassiker unter den Zangen zum Kürzen von Drähten oder Herausziehen von Nägeln. Dünne Nägel oder Metallstifte können mit der Kneifzange auch abgetrennt werden. Sie besitzt keine Backen, sondern zwei spitz zulaufende Schneiden, die quer angeordnet sind.

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Seitenschneider

Auch der Seitenschneider gehört zu den Zangen und eignet sich gut, um Drähte zu kürzen
Auch der Seitenschneider gehört zu den Zangen und eignet sich gut, um Drähte zu kürzen Foto: Getty Images

Im Gegensatz zur Kneifzange hat der Seitenschneider zwei Schneiden, die längs in Richtung der Griffe verlaufen. Mit ihr lassen sich gut Drähte kürzen oder dünne Nägel und Metallstifte abtrennen.

Bolzenschneider

Der Bolzenschneider gehört zu den größeren Zangen. Mit ihm ist eine enorme Kraftübertragung möglich
Der Bolzenschneider gehört zu den größeren Zangen. Mit ihm ist eine enorme Kraftübertragung möglich Foto: Getty Images

Eigentlich ist ein Bolzenschneider nichts anderes als ein Seitenschneider im Großformat. In der Regel wird er mit beiden Händen bedient, um dickeres Metall durchtrennen zu können. Die beiden großen Griffe können zudem auch weiter geöffnet werden, während sich die Schneiden weniger weit voneinander weg bewegen. Dadurch ist mit dem Bolzenschneider eine enorme Kraftübertragung möglich.

Vornschneider

Der Vornschneider ist vergleichbar mit der Kneifzange, besitzt aber einen wesentlich kleineren Kopf. Deshalb eignet er sich weniger zum Greifen von Nägeln, sondern mehr zum Durchtrennen von mehreren Drähten auf gleiche Länge. Auch hier sind die Schneiden quer zum Griff angebracht.

Mittenschneider

Während beim Seitenschneider die Schneiden seitlich angebracht sind, befinden sie sich beim Mittenschneider – wie der Name schon sagt – mittig. Deshalb lassen sich damit Nagelköpfe weniger gut greifen, aber die Kraftübertragung funktioniert durch die Position der Schneiden besser.

3. Kombinierte Zangen

Kombizange

Der Allrounder unter den Zangen mit mehreren Einsatzbereichen. Üblicherweise handelt es sich dabei um Flachrundzangen mit einer Schneide wie beim Seitenschneider. Die Riffelung der Backen hält Nägel fest und läuft nach vorne hin aus. Dort kann die Kombizange dann wie eine Rundzange eingesetzt werden.

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Zangenschlüssel

Kein passender Schraubenschlüssel zur Hand? Der Zangenschlüssel lässt sich so einstellen, dass er für jede Mutter passt. Wie bei der Wasserpumpenzange ist hier die Maulweite ein- und feststellbar. Im Gegensatz dazu sind die Backen des Zangenschlüssels jedoch glatt, sodass er zwar weniger Grip hat, dafür aber auch keinerlei Spuren am Werkstück hinterlässt.

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4. Spezielle Zangen

Fliesenlochzange

Die Fliesenlochzange wird aufgrund ihrer schnabelförmigen Schneiden auch Papageienzange genannt. Sie kommt zum Einsatz, wenn bei Fliesen ein Loch entstehen soll, um beispielsweise ein Kabel durchzuführen.

Lochzange

Eine Lochzange besitzt am Zangenkopf keine Backen, sondern einen Stempel oder ein Stanzmesser, um Löcher in Werkstücke zu bohren. Oft befinden sich die Stanzvorrichtungen an einem drehbaren Rad, womit verschiedene Größen eingestellt werden können. Neben dem Stanzen von Löchern in Metall gibt es auch welche zur Bearbeitung von Textilien und Leder, wenn beispielsweise ein weiteres Loch in den Gürtel gestanzt werden soll.

Abisolierzange

Die Abisolierzange kommt bei Elektroinstallationen zum Einsatz und gehört zur Grundausstattung des Elektrikers. Wie der Name schon sagt, lässt sich damit die Ummantelung von Kabeln ablösen. Der Abstand lässt sich mit einer kleinen Schraube feststellen, damit man den Draht nicht komplett durchtrennt.

Crimpzange

Auch die Crimpzange gehört in den Werkzeugkasten des Elektrikers. Mit ihr kann man abisolierende Hülsen – von Profis Aderendhülsen genannt – an Stromleitungen klemmen.

Schmiedezange

Die Schmiedezange gehört zu den aussterbenden Werkzeugarten
Die Schmiedezange gehört zu den aussterbenden Werkzeugarten Foto: Getty Images

Schmiedezangen gibt es eigentlich nur noch in Betrieben, die sich mit historischer Schmiedearbeit beschäftigen – oder auf Mittelaltermärkten. Mit der groben Zange hält der Schmied das heiße Eisen in der Glut und bearbeitet es dann am Amboss. Mittlerweile wurde dieser urtümliche Zangentyp jedoch durch das maschinelle Schmiedeverfahren verdrängt.

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