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DIY-Anleitung

Samenbomben ganz einfach selbst herstellen und Insekten helfen

Annelie Neumann
Annelie Neumann Autorin

30. Mai 2025, 17:23 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Von Grau zu Grün: Mit Samenbomben werden triste Stadtecken zu bunten Blühwiesen. Die kleinen Kugeln aus Erde, Ton und Saatgut bringen Farbe in den urbanen Raum und leisten einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt. Ganz nebenbei sind sie eine einfache Möglichkeit, Städte grüner zu machen – und lassen sich im Handumdrehen selbst herstellen. Wie das geht, zeigt myHOMEBOOK im Video.

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Urban Gardening liegt seit Jahren im Trend – und Samenbomben gehören dabei für viele Stadtgärtner einfach dazu. Ihren Ursprung haben die kleinen Kugeln in Japan: Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte der Reisbauer Masanobu Fukuoka nicht nur zentrale Prinzipien der naturnahen Landwirtschaft, sondern auch Samenkugeln, mit denen er Reis und Getreide aussäte. In den 1970er-Jahren wurden diese sogenannten „Seedbombs“ durch die Bewegung des „Guerilla Gardening“ bekannt – ausgehend von New York fanden sie weltweit Verbreitung. Seither verwandeln sie triste Brachen, Verkehrsinseln oder Baumscheiben in blühende Farbtupfer und wertvolle Nahrungsquellen für Insekten.

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Samenbomben selbst machen – was man dafür braucht

Die Materialliste für die kleinen Samenbomben ist erfreulich übersichtlich. Neben dem Saatgut bedarf es vor allem Pflanzerde und Tonerde. Letztere gibt es in der Drogerie auch als „Heilerde“. Tonerde sorgt für eine bessere Konsistenz und schützt das wertvolle Saatgut vor hungrigen Vögeln und Insekten, ist jedoch nicht zwingend notwendig. Wer nicht extra noch einmal einkaufen möchte, kann Samenbomben auch ganz ohne Tonerde selbst herstellen.

Schwierigkeitsgrad
Anfänger Experte
Dauer
Kurz Lang
Kosten
Günstig Teuer

Material

  • 200 g Tonerde/Tonpulver/Heilerde
  • 200 g Pflanzerde
  • 3 bis 4 Päckchen Blumensaatgut
  • Wasser (nach Bedarf)

Utensilien

  • Kleine Schüssel
  • Große Schüssel
  • Zeitungspapier
  • Löffel

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Welches Saatgut eignet sich für Samenbomben?

Auch wenn Samenbomben im ersten Moment ungefährlich wirken, ist es unabdingbar, bei der Auswahl auf das richtige Saatgut zu achten. „Richtig“ bedeutet in diesem Fall, ausschließlich unbehandeltes Saatgut einheimischer Pflanzen zu verwenden. Wer unbedacht mit Samenbomben um sich wirft, kann das ökologische Gleichgewicht empfindlich stören.

Wichtig ist daher, keinesfalls Saatgut von sogenannten Neophyten zu verbreiten, die als invasive, konkurrenzlose Arten die heimische Flora nachhaltig negativ beeinflussen. Stattdessen sind für Seedbombs folgende Pflanzensamen hervorragend geeignet:

  • Wildblumenmischungen
  • Tagetes (Studentenblume)
  • Kornblumen
  • Ringelblumen
  • Malven
  • Kapuzinerkresse
  • Klatschmohn
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Samenbomben – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Samenbomben selbst zu machen ist nicht nur kinderleicht, sondern auch eine tolle Möglichkeit für das Gärtnern mit Kindern:

  1. Pflanzerde bei Bedarf sieben, ggf. gröbere Stückchen wie Rinde, Äste etc. entfernen.
  2. Nun diese mit Tonerde und Blumensamen in einer Schüssel vermengen. Dabei darauf achten, dass die Samen gut verteilt sind.
  3. Nach Bedarf nach und nach schlückchenweise Wasser hinzugeben, sodass sich die Masse zu einem „Teig“ verarbeiten lässt.
  4. Anschließend aus der Masse mit den Händen etwa walnussgroße Kugeln formen. Tipp: Sollte die Masse zu flüssig oder zu krümelig sein, einfach nach Gefühl noch etwas Ton- und Pflanzerde bzw. Wasser hinzugeben.
  5. Die Samenbomben nun ca. 2 Tage auf Zeitungspapier trocknen lassen, währenddessen die Kugeln öfter wenden, sodass sie gut durchtrocknen.
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Tipps zum Seedbomb-Werfen

Werfen, wässern, warten, wachsen: Seedbombs sind eine wunderbare Möglichkeit, für mehr Grün zu sorgen. Allerdings gibt es auch einiges beim Werfen der Samenbomben zu beachten:

  1. Die beste Zeit für den Wurf der kleinen Geschosse ist im Frühjahr, am besten vor einem Regenguss.
  2. Seedbombs nur im städtischen Raum verwenden. Privatgelände, Naturschutzgebiete, Wälder, Ackerflächen, landwirtschaftlich genutzte Wiesen und der Garten der Nachbarn sind tabu!
  3. Nur einheimisches, unbehandeltes Saatgut verwenden.
  4. Nach dem Trocknen sind Seedbombs steinhart. Daher Vorsicht beim Werfen der Wurfgeschosse, damit niemand ungewollt verletzt oder Dinge unbeabsichtigt beschädigt werden.
Themen Blumen Gartenpflanzen Nachhaltig leben Video

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