21.02.2023, 11:16 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Sie sind im Schnitt 3,5 Zentimeter groß, plattgedrückt und rund – Kokos-Quelltabletten. Sie scheinen die neue Alternative zur Anzuchterde zu sein. Doch was macht sie so besonders?
Seit ein paar Jahren erleben die Kokos-Quelltabletten einen regelrechten Hype. Selbst beim Discounter kann man sie inzwischen erwerben. Doch was sind Kokos-Quelltabletten überhaupt und wie funktionieren sie genau? myHOMEBOOK hat sich erkundigt und zwei Expertinnen befragt.
Übersicht
Was sind Kokos-Quelltabletten?
Bei Kokos-Quelltabletten oder auch Quelltabs handelt es sich um gepresste Kokosfasern, die von einer biologisch abbaubaren Schicht aus Zellulosefasern umhüllt sind. Diese dient der Stabilität, damit die Tabletten nicht auseinanderfallen. „Sie ersetzen die frühere Torftabletten, die zu dem Schutz der Moorlandschaften nicht mehr verwendet werden sollen“, verrät Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie.
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Wie verwendet man Kokos-Quelltabletten?
Die Nutzung von Kokos-Quelltabletten ist recht simpel, das macht sie auch so beliebt. „Nachdem man sie ordentlich gewässert hat, saugen sie das Wasser auf und vergrößern sich. Danach kann man Pflanzensamen einsetzen, der dann im besten Fall zu keimen beginnt“, erklärt Sandra von Rekowski vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e. V. Man sollte aber darauf achten, die Membran, die sich um die gepressten Pflanzenfasern befindet, nicht zu beschädigen.
Für welche Pflanzen eignen sich Kokos-Quelltabletten?
Grundsätzlich eignen sich die Quelltabletten für alle Pflanzen, die mit Hilfe von Samen angezogen werden. „Sie sind ideal für die Anzucht von Gemüse- und Blumen mit kleinem Saatkorn. Brauchen die Pflanzen Wärme, kann man die Kokos-Quelltabletten in ein Gewächshaus oder auf die Fensterbank stellen. Pflanzen mit größeren Saatkörnern, wie Erbsen oder Zucchini, werden besser in einzelnen Töpfen ausgesät“, mein Van Groeningen.
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Was ist der Unterschied zu normaler Pflanzenerde?
„Normale Pflanzerde besteht vor allem aus Kompost, Rindenfasern oder Holzfasern und weiteren Inhaltsstoffen je nach Substrat-Art. Bitte immer auf die Verwendung von Pflanzerde ohne Torf achten – unserer Umwelt zuliebe. Normale Pflanzerde eignet sich allerdings nicht für die Anzucht von Jungpflanzen, da sie zu nährstoffreich ist. Hier besser auf Anzuchterde oder eine eigene Mischung setzen“, verrät von Rekowski.
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Vor- und Nachteile von Kokos-Quelltabletten
myHOMEBOOK hat sich bei den zwei Garten-Expertinnen Isabelle Van Groening und Sandra von Rekowski erkundigt und im Folgenden die Vor- und Nachteile zusammengetragen.
Vorteile:
- Die Quelltabletten bieten eine formstabile Kinderstube für die Zeit der Keimung.
- Durch die gegebene Form ist es einfach, die jungen Pflänzchen umzupflanzen. Man kann sie einfach an ihren neuen Platz setzen, ohne zu krümeln und Dreck zu verursachen.
- Die Tabletten haben einen niedrigen Nährstoffgehalt. Das ist gut, denn zu viele Nährstoffe könnten den jungen Wurzeln schaden.
Nachteile:
- Da Kokospalmen nicht in Deutschland wachsen, muss das Ausgangsmaterial einen langen Weg zurücklegen, bis es bei uns ankommt.
- Kokos-Quelltalbetten saugen sich zwar schnell mit Wasser auf, verlieren es aber genauso schnell wieder und neigen dazu, auszutrocknen. Damit die jungen Pflanzen nicht verdursten, muss man bei der Wassergabe genau hinschauen.
- Ist die Quelltablette hingegen permanent feucht, kann es schnell zur Schimmelbildung kommen.
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Wo kann man Kokos-Quelltabletten kaufen?
Kokos-Quelltabletten sind mittlerweile so populär, dass man sie quasi überall erwerben kann. Man findet sie im Gartencenter wie auch beim Discounter.
Hinweis: Wer auf Kokos-Quelltabletten verzichten möchte und lieber auf Anzuchterde setzt, sollte darauf achten, dass diese keinen Torf beinhaltet – der Umwelt zuliebe.