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Oft als Unkraut verschrien

Gänseblümchen im Garten – wachsen lassen oder entfernen?

Was kann man tun, damit sich Gänseblümchen im Rasen nicht so schnell ausbreiten?
Die Blüten von Gänseblümchen sind essbar Foto: Getty Images
Franka Kruse-Gering
Redakteurin

30.05.2022, 13:24 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Es gibt wohl kaum eine bekanntere Blume als unser gutes altes Gänseblümchen. Sie hat unzählbar viele Namen: Augenblümchen, Maßliebchen, Himmelsblume, Tausendschön und Gänselieschen sind nur einige davon. Kinder sammeln sie und flechten Kränze, Erwachsene stellen sie in kleine Vasen und erfreuen sich an ihrer Pracht. Wer einen englischen Rasen pflegt, mag sie wahrscheinlich eher nicht und hat den Blumen den Kampf angesagt.

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Im wahrsten Sinne des Wortes wandeln wir über einen Blütenteppich, wenn wir über eine Wiese mit Gänseblümchen laufen. Im Frühjahr und Sommer sind sie besonders präsent, aber auch in den kälteren Monaten sieht man hin und wieder die weiß-gelben Blüten auf einer Wiese. „Das ist schon relativ untypisch für eine einheimische Blütenpflanze, dass sie von Januar bis Dezember immer mal wieder auftaucht“, sagt Achim Baumgartner vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Hier erfahren Sie, was man gegen Gänseblümchen im Garten tun kann – falls man das möchte – und wie man sie alternativ sinnvoll verwerten kann.

Warum im Garten so oft Gänseblümchen wachsen

Gänseblümchen sind sehr robust und nutzen dabei jede Gelegenheit sich zu zeigen. Besonders gut haben es die Gänseblümchen, wenn ihre Konkurrenten durch einen Schnitt beeinträchtigt werden. „Wenn der Rasen niedrig gemäht wird, haben die Rosettenpflanzen den Vorteil, dass die Hauptblätter erhalten bleiben“, erklärt Gottfried Röll von der Bayerischen Gartenakademie. Die „dauerhafte Schöne“, wie ihr botanischer Name „Bellis perennis“ es verspricht, zeichnet sich zudem durch eine besonders lange Blütezeit aus. Doch was ist das Gänseblümchen eigentlich? Unkraut? Heilpflanze? Oder ist sie einfach nur schön anzusehen? Wir haben uns schlau gemacht.

Kann man das Gänseblümchen überhaupt als Unkraut bezeichnen?

Es gibt diejenigen unter uns, die das Gänseblümchen voller Überzeugung als Unkraut oder Wildkraut bezeichnen – nämlich die Freunde des englischen Rasens. Wer sie wirklich loswerden will, muss dann handeln. Zuerst sollte man sich einen Überblick verschaffen. Gibt es nur vereinzelt mal ein Gänseblümchen auf der Wiese, empfiehlt es sich, diese ganz klassisch auszustechen. Hat man jedoch eher ein Blumenmeer als Rasen, bleibt nur noch der Unkrautvernichter. Allerdings sollte man dabei darauf achten, dass es ein Mittel ist, das zwischen Unkraut und Nutzpflanze unterscheiden kann. Außerdem gilt: Auch chemische Unkrautvernichter sollte man so gut es gehen verzichten.

Passend dazu: Umweltfreundliche Alternativen zu chemischem Unkrautvernichter

Gänseblümchen vorbeugen

Die richtige Pflege des Rasens ist entscheidend, um Gänseblümchen auf Dauer einzudämmen. Das heißt: Der Rasen muss regelmäßig vertikutiert, also belüftet werden. Außerdem hilft es, ihn stets zu düngen und neuen Samen zu säen. Wenn dann noch einmal in der Woche gemäht wird und der Rasen nicht austrocknet, hat man den Kampf gegen die Gänseblümchen gewonnen. Aber möchte man das wirklich? Gänseblümchen sind nämlich gar nicht so unnütz, wie viele denken.

Gänseblümchen verwenden

Das Gänseblümchen ist eine wahre Alleskönnerin. Sie sieht schön aus, sie ist stabil genug für Kränze und andere Basteleien, sie zählt als Heilkraut und man kann sie essen.

Gänseblümchen in der Küche

Vom Gänseblümchen kann man tatsächlich von der Blüte bis zum Stil alles essen. Der Stängel und die Blätter erinnern an Sauerampfer. Die Blüten sind etwas nussig. Und was passt besser zu einem Sommersalat, als eine essbare Gänseblümchendekoration? Doch man kann die Blumen nicht nur roh im Salat verspeisen. Sie bieten sich auch für Brotaufstriche und Getränke an.

Gänseblümchen-Marmelade

Wir brauchen für ca. 10 Gläser à 150g:

  • 100 g frische Gänseblümchen (nur die Köpfe)
  • 1 L Wasser
  • 400 g Gelierzucker 1:2
  • 1 Bio-Zitrone (Saft und Abrieb)

Jetzt geht’s ans Eingemachte: Die Gänseblümchen werden kurz unter kaltem Wasser gespült. Danach die Blüten mit dem Wasser kochen. Für 12 Stunden muss der Gänseblümchensud an einem kühlen Ort mit Deckel ziehen. Nach der Ziehzeit wird alles durch ein Sieb gegossen. Den Zitronenabrieb und den ausgepressten Zitronensaft zu dem Gänseblümchensud geben und zusammen mit dem Gelierzucker aufkochen. Die Masse muss noch heiß in sterile Gläser gefüllt werden, diese bis zum Rand füllen und direkt verschließen, damit ein Vakuum entstehen kann.

Gänseblümchenmarmelade
Aus Gänseblümchen lässt sich auch leckere Marmelade herstellen Foto: myHOMEBOOK

Tipp: Die Gänseblümchen-Marmelade lässt sich in einem schönen Glas auch wunderbar als kleine Aufmerksamkeit verschenken.

Gänseblümchensirup für Limonade oder Sekt

Sommer, Sonne und ein kühles Glas Limo oder süßer Sekt – das klingt nach einem perfekten Tag. Und der Sirup zum Mixen ist ganz einfach gemacht. Wir schichten einfach Zucker und gewaschene Gänseblümchen in einem Einmachglas und verschließen es mit einem Deckel. Das Ganze stellen wir in die Sonne. Sobald sich der Zucker aufgelöst hat, muss die dickflüssige Masse gesiebt werden und voilà: Der Sirup kann zu Limonade verarbeitet werden. Wenn es schneller gehen soll, verwendet man:

  • 100g Gänseblümchen
  • 500g Zucker
  • 500ml Wasser
  • Je nach Geschmack 1 Bio-Zitrone

Die Gänseblümchen müssen mit dem kochenden Wasser übergossen werden und 12 Stunden mit Deckel ziehen. Die Mischung wird durch ein Sieb gegossen. Zusammen mit dem Zucker und Zitronensaft (je nach Geschmack) erhitzen und rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Jetzt ist der Sirup fertig und kann in Flaschen gefüllt werden.

Hinweis: Wenn der Sirup für die eigenen Ansprüche zu flüssig ist, kann das Gemisch gern noch weiter köcheln, damit etwas Wasser verdampft.

Frühling im Glas mit Gänseblümchentee

Gänseblümchentee ist nicht nur sehr lecker, sondern hilft auch gegen Husten. Man braucht dafür eine Handvoll Blüten (etwa 10 bis 15 Stück). Diese müssen nur mit sprudelnd kochendem Wasser aufgegossen werden. Nun noch ca. 10 Minuten ziehen lassen und der Tee kann genossen werden.

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Die heilende Wirkung der Gänseblümchen

Das Gänseblümchen ist nicht nur schön anzusehen und lecker, es ist ein wahres Heilkraut und wird in der Volksmedizin häufig angewendet. Es wird beispielsweise zur Appetit- und Stoffwechselanregung verwendet. Auch bei Magen- oder Gallenbeschwerden kommt es zum Einsatz. Dank seiner entzündungshemmenden und auswurfanregenden Wirkung nimmt man es auch gern bei Hals- und Brustbeschwerden. 

Doch nicht nur von innen kann das Gänseblümchen helfen, auch zur äußerlichen Anwendung bietet es sich an. In Form von Salbe kann es auf kleinere Wunden aufgetragen werden, oder auch auf blaue Flecken. Zudem wird es gerne bei Verrenkungen, Quetschungen und Verstauchungen verwendet. Hat man Probleme mit Akne oder unreiner Haut, kann Gänseblümchentee sogar als Gesichtswasser verwendet werden.

Themen: Gartenpflanzen
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