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Nicht nur Unkraut!

Knöterich lässt sich wunderbar im Garten pflanzen

Wiesenknöterich
Es gibt etwa 100 verschiedene Knöterich-Arten. Bei diesem handelt es sich um den Wiesenknöterich Foto: Getty Images
Katharina Regenthal
Redakteurin

06.05.2022, 16:12 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Knöteriche sind nicht immer gern gesehen. Während der Japanische Knöterich ein schnell wucherndes Unkraut ist und bei Gärtnern für Unmut sorgt, gibt es auch viele verträgliche Arten. Ein Überblick.

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Knöteriche (Persicaria) sind eine Gattung innerhalb der Familie der Knöterichgewächse. Es gibt etwa 100 Arten mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften. Namensgebend sind kleine Knoten, die die Stängel in einzelne Segmente unterteilen. Der Japanische Knöterich gilt als Unkraut – viele andere Arten lassen sich dagegen gut im Garten anpflanzen. Dazu gehören der Wiesenknöterich, der Kerzenknöterich, der Wasserknöterich, der Knöpfchen-Knöterich, der Orientalische Knöterich oder auch der flach wachsende Schneckenknöterich.

Knöterich-Arten

Wiesenknöterich

Der Wiesenknöterich (Bistorta officinalis) wächst als Staude und wird auch Schlangenknöterich genannt. Grund ist der schlangenartig gewundene Wurzelstock. Die Blüten des Wiesenknöterichs sind rosafarben. Die Pflanze macht sich sowohl im Staudenbeet als auch am Teichrand gut. Zudem ist die Pflanze auch ein altes Wildgemüse und Heilkraut. Früher wurden die stärke- und vitaminreichen Wurzeln über Nacht in Wasser eingelegt und dann am nächsten Tag etwa im Salat gegessen. Den Pflanzensaft nutzte man zur Behandlung von Schlangenbissen.  

Wiesenknöterich
Der Wiesenknöterich wurde früher als Heilkraut verwendet Foto: Getty Images

Kerzenknöterich

Der Kerzenknöterich (Bistorta amplexicaulis) ist ein Staudengewächs, das ursprünglich in den Wäldern des Himalaya und an schattigen Wiesenstandorten wächst. Die Staude blüht aber auch bei uns – und das bis in den Herbst hinein. Die Blüten sind rosa, rot oder weiß und die Pflanze kann bis zu 120 Zentimeter hoch werden. Der Kerzenknöterich sieht auch nach einem heißen und trockenen Sommer auch ohne zusätzliches Wasser noch im Herbst gut aus.

Kerzenknöterich
Der Kerzenknöterich verträgt auch trockene Sommer und blüht bis in den Herbst Foto: iStock / Irina Pislari

Wasserknöterich

Der Wasserknöterich (Persicaria amphibia) eignet sich für alle, die einen Gartenteich haben. Denn die Pflanze verbessert die Wasserqualität im Teich. Zudem lockt die Wasserpflanze in ihrer Blütezeit viele Insekten an. Der Wasserknöterich ist eine Schwimmblattpflanze mit roten oder rosafarbenen Blütenständen. Im Wasser kann sie bis zu 300 Zentimeter groß werden, an Land bleibt sie etwas kleiner.

Wasserknöterich
Der Wasserknöterich macht sich vor allem im Gartenteich hübsch Foto: Getty Images

Schneckenknöterich

Beim Schneckenknöterich (Polygonum affine) handelt es sich um eine Staude, deren Ausläufer sich schnell über große Flächen ausbreitet. Sie wächst flach und wird deshalb auch nur bis etwa 30 Zentimeter hoch. Da die Blütezeit des Schneckenknöterich von Juli bis September ist, eignet er sich für den Spätsommer. Seinen Namen hat der Schneckenknöterich übrigens einem Fehler zu verdanken: Die Staude wird auch als Scheckenknöterich bezeichnet, da sie in vollem Flor gescheckt wirkt. Fälschlicherweise ist daraus Schneckenknöterich entstanden.

Schneckenknöterich
Der Schneckenknöterich breitet sich schnell auf großer Fläche aus Foto: iStock / np-e07

Knöpfchen-Knöterich

Der Knöpfchen-Knöterich (Persicaria capitata) wird auch Knöllchen-Knöterich genannt und wächst als Bodendecker. Charakteristisch sind die Blütenstände dieser Art. Sie sind weiß-rosa bis rot und sitzen kugelförmig auf dem Ende des Stängels. Der Knöpfchen-Knöterich mag es sonnig bis halbschattig – sollen sich seine Blätter intensiv färben, dann empfiehlt sich ein sonniger Standort.

Knöpfchen Knöterich
Besonders auffällig beim Knöpfchen-Knöterich sind die kugelförmigen Blüten Foto: Getty Images

Orientalischer Knöterich

Der Orientalische Knöterich (Persicaria orientalis) eignet sich für Blumenbeete und Sommerpflanzungen. Die Pflanze kann bis zu 180 Zentimeter hoch werden und zeichnet sich durch ihre rosaroten, in Ähren angeordneten Blüten aus, die von Juni bis Oktober blühen. Der Orientalische Knöterich wird auch oft als Schnittpflanze verwendet.

Orientalischer Knöterich
Der Orientalische Knöterich kann bis zu 180 Zentimeter hoch werden Foto: iStock / Heather Jon Photography

Schlingknöterich

Der Schlingknöterich (Fallopia aubertii) ist anders als die anderen Sorten mit Vorsicht zu genießen, denn er kann einem schnell über den Kopf wachsen. Er wuchert mit langen Trieben in alle Richtungen und kann an günstigen Standorten mehrere Meter im Jahr wachsen. Wichtig sind daher geeignete Kletterhilfen – so können beispielsweise auch unschöne Fassaden kaschiert werden. Der Schlingknöterich wächst bis zu 15 Meter in die Höhe und etwa sechs Meter in die Breite. Die Pflanze mag es sonnig bis halbschattig sowie regengeschützt, gedeiht aber auch an schattigen Standorten.

Schlingknöterich
Wächst einem schnell über den Kopf: Der Schlingknöterich Foto: iStock / basieb

Knöteriche im Garten anpflanzen

Knöteriche sind bei der Wahl des Standorts recht flexibel. Für sie eignen sich sowohl sonnige als auch halbschattige Lagen. Allerdings gilt: je sonniger der Platz ist, desto feuchter sollte der Boden sein. Immergrüne Arten sollten an einem geschützten Ort gepflanzt werden, damit in kalten Wintern keinen Schaden nehmen. Wichtig ist zudem ein nährstoffreicher, frischer bis feuchter Boden. Zu trocken darf es nicht sein. Ist nur sandiger, trockener Boden vorhanden, sollte man den Knöterich am Teichrand pflanzen.

Die Stauden pflanzt man idealerweise im Frühjahr oder Herbst. Die Pflanzung kann aber auch im Sommer erfolgen, da Knöteriche als Topfpflanzen erhältlich sind. Höhere Knöterich-Arten brauchen viel Platz – nach einigen Jahren brauchen sie etwa einen Quadratmeter für sich.

Tipp: Der Kerzenknöterich eignen sich auch für Kübel und Töpfe und kann so etwa auch auf dem Balkon gepflanzt werden.

Knöterich optimal pflegen

Knöteriche sind nicht besonders pflegebedürftig und der Aufwand hält sich allgemein in Grenzen. Besondere Aufmerksamkeit sollte man aber der Bodenfeuchtigkeit schenken.

Bewässern

Der Knöterich mag es feucht und bevorzugt Böden, die durch Wässern gespeist werden. Zudem sollte man jährlich eine Mulchabdeckung erneuern – das verringert die Bodenverdunstung und hält die Feuchtigkeit im Boden.

Düngung

Ob Knöteriche gedüngt werden müssen, hängt vom Boden ab. Ist dieser kräftig, kann man auf das Düngen verzichten. Ansonsten kann man im Frühjahr Kompost oder Hornspäne verwenden.

Schnitt

Alle Arten des Knöterichs sind sehr robust, geschnitten werden müssen nur die kletternden Pflanzen. Die horstig wachsenden Arten brauchen dagegen keinen Schnitt – im Herbst stirbt der Spross ab und Pflanze treibt dann aus dem Wurzelstock im Frühjahr wieder aus. Für eine üppige Blütenpracht empfiehlt sich aber, die abgeblühten Blütenstände zu entfernen.

Vermehren

Knöteriche lassen sich leicht vermehren. Bei den meisten Stauden bilden sich Ausläufer, die dann im Frühjahr zur Vermehrung abgestochen werden.

Frostschutz

Die Knöterich-Stauden sind winterhart. Droht allerdings extreme Kälte, sollte man die Pflanzen mit Laub oder Reisig schützen.

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Krankheiten und Schädlinge

Knöteriche sind sehr robuste Pflanzen und deshalb selten anfällig für Krankheiten oder Schädlinge. Herrscht besonders trockene Hitze können allerdings Spinnmilben die Stauden befallen.

Themen Gartenpflanzen
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