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Achtung, Schonzeit!

Was beim Pflanzenschnitt im März noch erlaubt ist

Im März ist es Zeit, Rosen zurückzuschneiden. Auch Lavendel und andere Stauden erhalten nun einen verjüngenden Schnitt
Im März ist es Zeit, Rosen zurückzuschneiden. Auch Lavendel und andere Stauden erhalten nun einen verjüngenden Schnitt Foto: GettyImages/Valeriy_G
Marike Stucke
Autorin

01.03.2024, 12:06 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Durch die Schonzeit ist der Pflanzenschnitt im März eingeschränkt. Konkret bedeutet das, Hecken und Sträucher – inklusive Obststräucher – und Gebüsche dürfen vom 1. März bis zum 30. September nicht geschnitten werden. Das bedeutet allerdings nicht, dass Gärtner die Gartenschere ganz und gar einmotten müssen.

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Im März beginnt der Frühling und damit auch so langsam die neue Gartensaison. Entdeckt man die ersten Frühblüher, kribbelt es vielen Gärtnern bereits in den Händen: Raus mit den Gartenhandschuhen und frisch ans Werk! Neben der Vorbereitung der Beete und der Aussaat fällt auch ein Pflanzenschnitt im März an. Was es dabei zu beachten gilt, erklärt myHOMEBOOK.

Pflanzenschnitt im März bei Rosen

Es gibt eine alte Gärtnerweisheit, die besagt: „Wenn die Forsythien blühen, können die Rosen beschnitten werden“. Dies ist meist im März der Fall. Jetzt ist die Zeit gekommen, Rosen auch etwas großzügiger zurückzuschneiden. Unter dem Schnitt sollten mindestens zwei Augen stehen bleiben, damit die Pflanze wieder gut neu austreiben kann.

Generell kann man mindestens ein Drittel des gesamten Rosenstocks abschneiden und die Pflanze in Form bringen. So werden in der Regel auch alle Frostschäden und abgestorbene Pflanzenteile entfernt. Für den Schnitt unbedingt ein scharfes Messer oder eine sehr scharfe Gartenschere verwenden. Andernfalls werden die einzelnen Triebe zu stark gequetscht und verheilen nicht optimal. Dies gilt besonders für dickere Triebe, die schon verholzt sind.

Letzte Möglichkeit für den Obstbaumschnitt

Der ideale Zeitpunkt für den Obstbaumschnitt ist im Winter, also von Dezember bis Februar. Wer bis jetzt noch nicht dazu gekommen ist oder wenn die Witterung es nicht zugelassen hat, kann Anfang März noch Schneidearbeiten an den Obstbäumen vornehmen. Zu diesem späten Zeitpunkt aber nicht mehr zu radikal schneiden, da darunter die Erträge im Sommer und Herbst leiden würden.

Dies gilt besonders für junge Obstbäume, die durch ihr geringes Alter generell noch nicht so viel Masse haben. Alle abgefrorenen oder verfaulten Baumteile sollten dennoch gründlich entfernt werden. Dies hat nicht nur optisch einen positiven Effekt auf den Baum, sondern beugt auch dem Befall mit Krankheitserregern oder Schädlingen in gewissem Maße vor.

Pflanzenschnitt im März bei anderen Gehölzen

Ahorn- und Walnuss-Baum sollte man im März nicht beschneiden. Zu diesem Zeitpunkt steigt bereits viel Saft in den Bäumen auf und sie könnten durch den Baumschnitt sehr viel Flüssigkeit verlieren. Dies schwächt die Bäume, gerade im trockenen Frühling. Mit dem Schnitt von diesen Baumsorten möglichst bis zum Juni warten, wenn das Laub voll ausgetrieben ist.

Pflanzenschnitt im März: Stauden

  • Lavendel: Sind die Nächte bereits frostfrei, kann jetzt Lavendel großzügig beschnitten werden. Damit wird verhindert, dass die Staude auf Dauer zu sehr verholzt und beim ungehinderten Wachstum auseinanderfällt. Mit der Gartenschere großzügig zwei Drittel der Lavendelpflanze zurückschneiden. Dabei aber unbedingt darauf achten, dass mindestens zwei Zentimeter oberhalb der holzigen Teile verbleiben. Andernfalls kann es passieren, dass die Staude nicht neu austreibt und die holzigen Enden unschön aus der Pflanze herausragen.
  • Sommerblühende Stauden: Stauden, die im Sommer und Spätsommer blühen, können ebenfalls jetzt zurückgeschnitten werden. Frühjahrsblüher sollten erst nach der Blüte beschnitten werden, da sonst zu viele Blüten weggeschnitten würden. Generell jetzt darauf achten, dass nicht zu viele neue Triebe entfernt werden.
  • Hortensien: Bei den Bauernhortensien können nun die alten Blüten und abgefrorenen Triebe entfernt werden. Mehr sollte aber nicht geschnitten werden. Anders sieht es bei den sehr wuchsfreudigen Rispenhortensien aus. Diese vertragen einen radikalen Rückschnitt. Nur die untersten zwei bis drei Knospenpaare sollten verbleiben. Umso kräftiger treibt die Rispenhortensie dann im Frühjahr aus.

Sommerblühende Clematispflanzen

Im März ist auch für die Clematis die Zeit für den Rückschnitt gekommen. Hierbei großzügig alle Triebe auf 30 bis 50 Zentimeter zurückschneiden. Nur so treiben sie im Laufe des Frühlings kräftig wieder neu aus und können viele ihrer attraktiven Blüten bilden.

Kein radikaler Heckenschnitt ab 1. März

Ab März beginnt die Brutsaison vieler einheimischer Vögel. Deshalb sind nun auch radikale Rückschnitte an Hecken verboten. Und auch Sträucher und Obststräucher, Gebüsche und sogenannte lineare Strauchbepflanzungen – auch lebende Zäune genannt – darf man jetzt nicht mehr zurückschneiden oder gar entfernen. Gut zu wissen: Als Hecke gelten auch Rankpflanzen an Zäunen, Mauern oder Gebäuden. Wer sich nicht an die Vorgaben hält, riskiert empfindliche Strafen. Je nach Bundesland und Hecke droht ein Bußgeld von bis zu 10.000 Euro. 

Dies ist der sogenannte Bestandsschutz. Kleine, korrigierende Maßnahmen sind aber das ganze Jahr über möglich, sofern die Vögel dabei nicht gestört werden. Aber auch dies empfiehlt sich erst im Frühsommer, wenn die Hecken bereits ausgetrieben sind und nicht mehr allzu stark wachsen. So behalten sie die gewünschte Form deutlich länger.

Insektenschutz durch alte Blütenstände und Gräser

Viele Insekten werden im Herbst in unseren Gärten leider nicht mehr oft fündig, wenn es um ein geeignetes Winterquartier geht. Sie quartieren sich besonders gern in Halmen von Gräsern oder verblühten Blütenständen ein. Viele Hobbygärtner entfernen diese aber bereits im Herbst.

Wer den Insekten und damit auch der Artenvielfalt im eigenen Garten etwas Gutes tun will, lässt die Blütenstände und Grashalme bis März stehen. Sie bieten nicht nur ein sicheres Winterquartier für viele Insekten, sondern können im winterlichen Frost besonders attraktiv aussehen. Ab März verlassen die Insekten ihr Quartier wieder. Wer erst dann Gräser und Stauden zurückschneidet, kann die Gartenabfälle idealerweise noch eine Weile auf dem Kompost liegen lassen. So können die überwinternden Insekten in aller Ruhe aus ihren schützenden Behausungen kriechen.

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Tipps für das richtige Werkzeug beim Pflanzenschnitt

Grundsätzlich reicht ein scharfes, kurzes Messer für den Schnitt von feineren Trieben. Holzigere Teile können mit der klassischen Gartenschere geschnitten werden. Diese sollte nicht nur scharf, sondern auch sauber sein. Besonders nach dem Schnitt von verfaulten oder kranken Pflanzen die Gartenschere unbedingt desinfizieren, damit keine Übertragung stattfindet. Dickere Äste und Zweige lassen sich mit einer Astsäge entfernen.

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