
7. April 2025, 17:36 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Anemonen, auch Windröschen genannt, gehören zu den vielseitigsten Zierpflanzen in Gärten. Die zarten Blüten sorgen für Farbakzente im Garten – ob in Weiß, Rosa, Blau oder Karminrot. Die Pflege ist je nach Art unterschiedlich, insgesamt gelten viele Anemonen jedoch als robust und pflegeleicht.
Die Gattung Anemone gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und ist vor allem auf der Nordhalbkugel verbreitet. Ursprünglich stammen die meisten Arten aus Wäldern, Gebüschen und Felslandschaften Ostasiens, Europas und Nordamerikas. Einige wenige Arten kommen auch in südlicheren Regionen vor. Der botanische Name leitet sich vom griechischen Wort „anemos“ für „Wind“ ab, da sich die filigranen Blüten bereits bei leichtem Luftzug bewegen. Bekannte Vertreter wie Anemone blanda, A. nemorosa oder A. hupehensis sind als Frühjahrs- und Herbstblüher in Gärten weitverbreitet.
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Anemone
Boden
Dauerfeuchter Boden
Pflanzzeit
Frühjahr oder Herbst
Standort
sonnig bis schattig
Gießen
Regelmäßig
Blütezeit
Frühjahr und Spätsommer
Giftig
Ja
Düngen
Einmal jährlich Langzeitdünger
Ja
Anemonen pflanzen
Anemonen werden entweder über Rhizome (z. B. A. nemorosa) oder knollige Speicherorgane (z. B. A. coronaria) gepflanzt. Frühjahrsblühende Arten wie das Buschwindröschen sollten im Herbst gepflanzt werden. Die Knollen werden zuvor über Nacht gewässert. Herbst-Anemonen wie A. hupehensis pflanzt man im Frühjahr, damit sie gut einwachsen. Ein Pflanzabstand von etwa 15 bis Zentimeter wird empfohlen. Späte Pflanzungen benötigen in rauen Lagen einen leichten Winterschutz.
Standort und Boden
Die Standortansprüche variieren je nach Art. Während Frühjahrs-Anemonen wie A. blanda halbschattige, humose Plätze unter Laubbäumen bevorzugen, gedeihen Herbst-Anemonen auch in sonnigen Beeten, sofern der Boden ausreichend feucht bleibt. Ideal ist ein durchlässiger, tiefgründiger und humoser Boden. Anemone sylvestris bevorzugt kalkreiche Böden, während das Buschwindröschen auch leicht saure Substrate verträgt.
Aussehen und Wuchs
Anemonen wachsen krautig als mehrjährige Stauden mit stark variabler Wuchshöhe von zehn bis 120 Zentimeter. Sie bilden entweder horstige Blattrosetten oder weitläufige Teppiche durch Ausläufer. Die Blätter sind meist tief gelappt und leicht behaart. Die Blüten erscheinen je nach Art im Frühjahr, Sommer oder Herbst und sind becher- bis schalenförmig mit einfachen oder gefüllten Blüten in Weiß, Rosa, Rot, Blau oder Violett. Besonders auffällig sind die dunklen Blütenmitten bei Anemone coronaria. Nach der Blüte entwickeln sich bei vielen Arten dekorative, wollige Fruchtstände.
Sorten
Viele Anemonenarten wurden gezüchtet, sodass inzwischen eine wahre Fülle an Sorten entstanden ist. Dabei entfaltet jede ihre ganz eigene Farben- und Formenpracht.
- Anemone blanda ‘White Splendour’: Frühblüher mit großen weißen Blüten, etwa 15 Zentimeter hoch.
- Anemone coronaria ‘Bianco Centro Nero’: Schnittblume mit weißer Blüte und schwarzem Zentrum.
- Anemone japonica ‘Honorine Jobert’: Weiße Herbst-Anemone mit aufrechtem Wuchs bis 120 Zentimeter.
- Anemone hupehensis ‘Praecox’: Frühblühende rosafarbene Sorte mit zartem Erscheinungsbild.
- Anemone sylvestris ‘Macrantha’: Großblütige Form des Großen Wald-Windröschens.
- Anemone sylvestris ‘Wienerwald’: Kompakte, horstig wachsende Sorte mit cremeweißen Blüten.
Auch interessant: Pflanz- und Pflegetipps für die Herbstanemone
Anemonen pflegen
Anemonen gelten generell als pflegeleicht, benötigen jedoch – je nach Art – einen passenden Standort sowie ein wenig liebevolle Aufmerksamkeit. Gerade deshalb sind sie sowohl für Gartenanfänger als auch für erfahrene Pflanzenliebhaber eine ausgezeichnete Wahl.
So sollte man die Anemone bewässern
Anemonen bevorzugen gleichmäßig feuchte, jedoch keinesfalls staunasse Böden. Gerade in längeren Trockenperioden ist regelmäßiges Gießen wichtig – insbesondere an sonnigen Standorten. Topfkulturen zeigen sich dabei noch empfindlicher gegenüber Trockenheit und sollten entsprechend häufiger mit Wasser versorgt werden.
Benötigt die Pflanze Dünger?
Einmal jährlich kann im Frühjahr Kompost oder ein organischer Volldünger in den Boden eingearbeitet werden. Besonders bei Herbst-Anemonen verbessert eine nährstoffreiche Düngung das Blühverhalten. Alternativ eignet sich auch Knochenmehl als Langzeitnährstoff. Bei Topfkulturen empfiehlt sich eine monatliche Nachdüngung mit Flüssigdünger während der Wachstumszeit.
So sollte man die Anemone schneiden
Verblühte Stiele können bei Herbst-Anemonen regelmäßig entfernt werden, um die Blütezeit zu verlängern. Ein Rückschnitt der gesamten Pflanze erfolgt im Frühjahr, wenn die neuen Triebe erscheinen. Bei Frühjahrs-Anemonen erfolgt der Rückzug in die Knolle oder das Rhizom von selbst.
Winterhärte
Die meisten Sorten sind gut winterhart. Arten wie Anemone blanda oder A. hupehensis vertragen bis −20 Grad. In rauen Lagen wird ein leichter Schutz mit Laub oder Reisig empfohlen, besonders im Pflanzjahr.
Vermehrung
Die Pflanzen lassen sich durch Teilung (z. B. bei A. hupehensis oder A. nemorosa) oder Wurzelschnittlinge (z. B. bei A. hupehensis) vermehren. Dies sollte idealerweise im Frühjahr oder Spätherbst erfolgen. Eine Aussaat ist bei Wildarten möglich, führt bei Sorten aber häufig zu abweichenden Pflanzen.
Krankheiten und Schädlinge
- Blattläuse: Saugen an jungen Trieben; mit Wasserstrahl abspülen oder Nützlinge fördern.
- Mehltau: Weißer Belag bei Trockenstress; durch gleichmäßige Wasserversorgung vermeiden.
- Schnecken: Fressen junge Blätter; Absammeln oder Barrieren anbringen.
- Nematoden: Verursachen abgestorbenes Gewebe zwischen Blattadern; befallene Pflanzen entfernen.
- Anemonenbrand (bei A. sylvestris): Dunkle, blasenartige Stellen; betroffene Teile entfernen.
Giftigkeit
Alle Teile der Anemone sind giftig, insbesondere Blätter, Stängel und Wurzeln. Verantwortlich ist das Protoanemonin, das bei Hautkontakt Reizungen und bei Verschlucken Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen kann. Vorsicht bei Kindern und Haustieren ist geboten.
Alternativen
- Hahnenfuß (Ranunculus ficaria): Frühjahrsblüher mit ähnlichem Wuchs.
- Leberblümchen (Hepatica nobilis): Blüht im Frühjahr in Blau, Rosa oder Weiß.
- Schneeglöckchen (Galanthus nivalis): Frühblüher mit weißer Glockenblüte.
- Herbstzeitlose (Colchicum autumnale): Blüht ebenfalls im Spätsommer/Herbst.
Verwendung
Schnittanemonen wie A. coronaria eignen sich sehr gut für Vasen und Blumensträuße. Die Blüten werden geschnitten, wenn sie noch leicht geschlossen sind, und halten bis zu acht Tage. Die Pflanzen ziehen nach der Blüte ein. Die Knollen können über den Sommer gelagert und im Spätsommer erneut vorgetrieben werden.

Pflanz- und Pflegetipps für die Herbstanemone

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Bienenfreundlichkeit
Viele Anemonenarten wie beispielsweise A. sylvestris oder A. hupehensis gelten als wertvolle frühe oder späte Nahrungsquelle für Bienen und Wildinsekten.