21. April 2021, 11:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Viele Bäume im Garten bedeuten nicht, dass man auf blühende Pflanzen verzichten muss. Viele wachsen auch unter den Baumkronen, nah am Stamm, da sie mit den besonderen Bedingungen bestens zurechtkommen. Welche Sorten das sind, wie man sie richtig anpflanzt und welche Pflege sie brauchen, erfahren Sie hier.
Damit Pflanzen gut unter Bäumen gedeihen, müssen sie mit Trockenheit, weniger Licht und Wurzeldruck zurechtkommen können, denn sie stehen mit den Bäumen in ständiger Konkurrenz Wasser, Nährstoff sowie Platz. Entscheidend dafür, mit welchen Sorten man Bäume unterpflanzen kann, ist außerdem das vorherrschende Wurzelsystem.
Übersicht
Die unterschiedlichen Wurzelsysteme
Bäume haben verschiedene Wurzelsysteme. Es wird zwischen drei unterschieden.
Flach wurzelnde Bäume
Ein flaches Wurzelsystem ist dicht verflochten und liegt direkt unter der Bodenoberfläche. Bäume wie Birke, Fichte, Haselnuss, Spitz-Ahorn oder Magnolie sind Flachwurzler. Diese Bäume zu unterpflanzen, ist schwierig, aber nicht unmöglich.
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Tief wurzelnd
Weniger problematisch ist das Unterpflanzen von tief wurzelnden Bäumen wie Eberesche, Kiefer, Apfel, oder Kirsche.
Herzwurzler
Die sogenannten Herzwurzler lassen sich sehr gut unterpflanzen, denn die Bäume haben nur wenige Hauptwurzeln, die wiederum nur an ihren Enden verzweigt sind.
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Stauden, um Bäume zu unterpflanzen
Entscheidend beim Unterpflanzen von Bäumen ist auch die Seite an der Baumscheibe. An der Nordseite, direkt am Stamm, ist es beispielsweise am trockensten. Das heißt, Hobbygärtner sollten auf robuste Pflanzen zurückgreifen, die Trockenheit vertragen. Hierfür eignen sich einige Waldstauden besonders gut:
- Balkan-Storchschnabel: robust, verträgt Trockenheit
- Elfenblume: verträgt Trockenheit
- Haselwurz: guter Bodendecker
- Golderdbeere: verträgt Trockenheit und wenig Licht
- Frühlings-Platterbsen: gut für lichte Schatten
- Gefleckte Taubnessel: robust, breiten sich schnell aus
- Kleines Immergrün: sehr pflegeleicht
Am Rand der Wurzelscheibe ist es etwas feuchter. Hier fühlen sich Bergenie, Purpurglöckchen, Nelkenwurz, Astilve sowie Sterndolde besonders wohl.
Blumenzwiebeln zum Unterpflanzen von Bäumen
Hobbygärtner können auch einige Blumenzwiebeln pflanzen, die sich unter Bäumen wohlfühlen:
- Strahlen-Anemone: verträgt Trockenheit, winterhart
- Buschwindröschen: winterhart, giftig
- Winterlinge: dichte Blütenteppiche, winterhart, stark giftig
- Hasenglöckchen: robust, pflegeleicht, verbreitet sich schnell
- Traubenhyazinthen: bilden Teppiche, insektenfreundlich
Bäume richtig unterpflanzen
Der Spätsommer ist der richtige Zeitpunkt, um Pflanzen unter Bäume zu setzen, denn dann haben sie bis zum Winter noch genügend Zeit, ihre Wurzeln auszubilden und einzuwachsen. Bevor Hobbygärtner sie in den Boden setzen, sollten sie diesen auflockern. Auch hierbei sollten sie vorsichtig vorgehen, um die Wurzeln nicht zu beschädigen. Bei der Gelegenheit kann man schwach durchwurzelte auch gleich markieren, das erleichtert das Einpflanzen später.
Die lockere Erde sollten Hobbygärtner anschließend mit Humus anreichern – eine drei Zentimeter dicke Schicht ist ratsam. Nachdem die Pflanzen in ihre Löcher gesetzt wurden, brauchen sie viel Wasser und eine Mulchschicht aus Schnittgut oder Laub, die das Wassern länger speichert.
Fällt im Herbst das erste Laub, kann es ruhig liegen bleiben, denn es dient im Winter als Frostschutz. Das gilt allerdings nicht für die toten Blätter von Eiche oder Walnuss, da sie wachstumshemmend wirken. Auch Nadeln sollte man aufsammeln, da sie den Boden sonst übersäuern können.
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Frische Unterpflanzung richtig pflegen
In den ersten beiden Jahren nach dem Unterpflanzen der Bäume ist es wichtig, auf ausreichende Feuchtigkeit zu achten. Im Frühjahr sollte man außerdem ausreichend Kompost mit etwas Hornspänen ausbringen, um für ausreichend Nährstoffe zu sorgen. Eine regelmäßige Aufgabe ist zudem die Beseitigung von Unkraut, am besten mit der Hand. Geräte und Werkzeug könnten die Wurzeln beschädigen.