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Experte über Bauernregel

Hat Martini einen weißen Bart, wird der Winter …

Bedeutet Frost am Martinstag wirklich einen nicht endenwollenden Winter?
Bedeutet Frost am Martinstag wirklich einen langen und kalten Winter? Foto: Getty Images
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Franka Kruse-Gering
Redakteurin

10. November 2025, 22:11 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Bauernregeln dienten einst als Orientierungshilfe für Landwirtschaft und Alltag. Eine dieser alten Weisheiten lautet: „Hat Martini einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart.“ Solche Sprüche verbinden Beobachtungen der Natur mit Erfahrungswerten vergangener Generationen. Doch wie viel Wahrheit steckt heute noch in dieser Wetterregel? myHOMEBOOK hat bei einem Wetterexperten nachgefragt.

Das bedeutet die Bauernregel zum Martinstag

„Diese Regel ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich im Laufe der Zeit ein Übertragungsfehler eingeschlichen hat“, erklärt Jörg Riemann von der Wettermanufaktur auf myHOMEBOOK-Nachfrage. Ursprünglich ging es bei dem „weißen Bart“ nämlich nicht um Schnee, sondern Reif – also feine Eiskristalle, die sich bei klarem, kaltem Wetter auf Wiesen und Autos bilden, erläutert der Experte.

„Damit war nicht ein besonders strenger Winter gemeint, sondern dass die kalte Jahreszeit früh beginnt und sich dadurch länger hinzieht. Später wurde daraus die Vorstellung, ein klarer Martinstag kündige einen langen, harten Winter an. Das stimmt so aber nicht“, erklärt Riemann. Einen nachweisbaren Zusammenhang zwischen Frost an Martini und einem besonders kalten Winter gibt es also nicht.

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Gemeint ist also: Wenn am Martinstag ein Hochdruckgebiet mit klaren Nächten herrscht und Reif auf den Wiesen liegt – der sprichwörtliche „weiße Bart“ –, dann stimmt die Bauernregel zum Martinstag nicht.

Auch interessant: Ist der November kalt und klar, wird …

Hat Martini in diesem Jahr einen weißen Bart?

„Nein, in diesem Jahr nicht. Dafür sind die Bewölkungsverhältnisse zu dicht“, erklärt der Experte. „Das ist das Problem im November. Wir haben Wolken und Regen, auf jeden Fall keinen klaren Himmel“, verdeutlicht Riemann.

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So sieht der weitere November aus

Momentan haben wir ein Hoch, erklärt der Experte. Hätten wir dieses Wetter bereits im Oktober gehabt, hätte man von einem goldenen Oktober sprechen können. Nun hätten wir einen sogenannten Martinssommer. „Der wärmste Tag in dieser Woche ist der Donnerstag. Aber dabei handelt es sich um eine Eintagsfliege – oder vielleicht um eine Zwei- oder Dreitagsfliege. Dann nehmen die Temperaturen über das Wochenende bis zum Anfang kommender Woche wieder ab“, verrät Riemann. Zur Mitte der kommenden Woche prognostiziert der Experte wieder einen Temperaturanstieg.

Was man nun im Garten beachten sollte

Das Wetter ist im November genauso schwankend, wie schon das ganze Jahr über. Da es in einigen Nächten bereits Frost geben kann, sollten kälteempfindliche Pflanzen unbedingt geschützt werden. Auch Wasserzuläufe im Garten sollten entleert werden, damit durch Frost keine Rohre oder Schläuche platzen.

Themen Bauernregeln Gartenpflanzen

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