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Igel im Garten gefunden? Wann man ihm helfen sollte

Achtung, stachelig! Es kann schon mal passieren, dass man im Garten Besuch von einem Igel bekommt
Achtung, stachelig! Es kann schon mal passieren, dass man im Garten Besuch von einem Igel bekommt Foto: Getty Images
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Lena Hackauf
myHOMEBOOK-Redaktion

24. September 2025, 13:03 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

In naturnahen Gärten fühlen sich Wildtiere wie Igel besonders wohl. Mitunter kann es auch vorkommen, dass sie im Garten umherstreifen, um ein Winterquartier zu finden. Findet man in den kalten Monaten ein Tier, das Winterschlaf hält, sollte man es nicht stören. Um den Tieren keinen Schaden zuzufügen, erklärt myHOMEBOOK, wie man sich richtig verhält, wenn man einen Igel im Garten findet.

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Wann halten Igel Winterschlaf?

Igel gehen, je nach Witterung, bereits ab Anfang Oktober in den Winterschlaf. Zuerst suchen sich die Männchen einen sicheren Unterschlupf für etwa fünf bis sechs Monate. Die Weibchen erst, wenn sie sich ein ausreichend großes Fettpolster nach der Jungenaufzucht zugelegt haben. Zuletzt gehen die jungen Igel in den Winterschlaf. Dabei sinkt die Körpertemperatur sowie der Herzschlag, die Atemfrequenz und weitere Werte der inneren Organe.

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Wie kann man dem Igel im Garten helfen?

Die wichtigste Grundlage ist ein naturnaher und damit igelfreundlicher Garten. Je mehr Unterschlupfmöglichkeiten die Tiere haben, desto besser. So gelten unter anderem eine grüne Hecke, ein Teich, Obstbäume sowie schützende Steinmauern, Laub- und Komposthaufen als wichtige Naturelemente für einen einladenden Lebensraum. Von englischen Rasen, exotischen Gehölzen und kleinmaschigen Zäunen sollte man ebenso absehen wie von der Verwendung mineralischer Dünger und chemischer Schädlingsbekämpfungsmittel.

Das perfekte Schlupfloch basiert auf natürlichen Materialien und besteht aus einem Haufen Totholz, etwas Reisig und Laub. Einen dauerhaften Zufluchtsort, der sich auch wunderbar zum Nisten eignet, bietet man den Tieren, wenn man den Reisighaufen zusätzlich mit einer Basis aus Feldsteinen versieht.

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Natürlich kann auch der hauseigene Komposthaufen mit seinen vielen Schlupfwinkeln als Winterquartier oder Nistmöglichkeit herhalten. Ebenso freuen sich Igel über Baumstümpfe, hohle Bäume oder leer stehende Hasenbauten. Alternativ kann man natürlich auch ein klassisches Igelhäuschen aus Holz oder eine aus Holzbeton gefertigte Igelkuppel oder -burg aufstellen. Mit Laub gefüllt, schafft man so ein weiteres Rückzugsgebiet. Zudem kann man eine flache Schale mit Frischwasser aufstellen, falls man keinen Gartenteich hat.

In diesem Video erfahren Sie, wie man ein Igelhaus selbst bauen kann. Für die Maße haben wir uns an der Vorlage des Nabu orientiert:

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Welche Gefahren lauern für Igel im Garten?

Igel stehen zwar auf dem Speiseplan einiger Wildtiere, allerdings ist der Mensch eine deutlich größere Gefahrenquelle. Darauf sollten Gartenbesitzer deshalb achten:

  1. Vorsicht beim Gebrauch von Gartengeräten! Durch das Rasenmähen vernichtet man nicht nur etwaigen Lebensraum, sondern kann Igel auch verletzen oder töten. Auch beim Umsetzen von Laubhaufen mit einer Mistgabel oder der Benutzung eines Laubsaugers sollte man vorsichtig sein.
  2. Maschendraht- und Elektrozäune in Bodennähe können tödliche Fallen für Igel sein. Auch in herabhängenden Vogelnetzen, Schnüren und Folien können sich Igel leicht verfangen.
  3. Die Absturzgefahr für Igel an Kellertreppen, Schächten und Gartenteichen sollte man minimieren. Zusätzliche Stufen oder ein Brett als Rampe können lebensrettende Hilfsmittel an Gefahrenstellen sein.
  4. Hundehalter sollten ihre Vierbeiner im Blick haben. Viele Hunde jagen nicht nur aktive Igel, sondern holen diese auch aus ihrem Winterschlafquartier.
  5. Keine Dosen und Müllsäcke im Garten liegen lassen. Darin können sich die Tiere schnell verfangen oder werden mit der Müllabfuhr abtransportiert.
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Was tun, wenn man einen Igel gefunden hat?

Gerade im Herbst kann es passieren, einen Igel im Garten oder am Straßenrand zu finden. Viele fragen sich dann: Sollte ich dem Igel helfen oder ihn dem Lauf der Natur überlassen? Grundsätzlich gilt, dass nur verletzten oder kranken Tieren sowie Jungtieren und Igeln, die bei Dauerfrost und Schnee noch unterwegs sind, geholfen werden sollte.

Igel stehen laut dem Bundesnaturschutzgesetz in Deutschland unter Artenschutz und gelten sogar als besonders schützenswert. Das beinhaltet auch ein Zugriffsverbot, was bedeutet, dass man die Tiere nicht jagen, einsperren, verletzen oder gar töten darf. Eigentlich sollte dies selbstverständlich sein – Zuwiderhandlungen werden dennoch mit Bußgeld geahndet. Igelhilfe ist allerdings erlaubt, wenn es sich um „verletzte, hilflose oder kranke Tiere“ handelt, um es „gesund zu pflegen“. (§ 43 Abs. 6. BNatSchG). „Die Tiere sind unverzüglich in die Freiheit zu entlassen, sobald sie sich dort selbstständig erhalten können.“ Folgende Igel sind laut dem Bund Naturschutz auf fremde Hilfe angewiesen:

  • junge, verwaiste Igel
  • verletzte und kranke Igel
  • unterernährte Igel
  • Igel, die sich bei Eis und Schnee nicht im Winterschlaf befinden

Tipp: Finden Sie einen warmen und geschützten Platz für den gefundenen Igel und setzen Sie sich gegebenenfalls mit einem Tierarzt oder einer Igelauffangstation in Verbindung.

Sollte man einen gefundenen Igel füttern?

In freier Wildbahn nehmen Igel tierische Nahrung zu sich. Sie fressen vor allem Insekten und Käfer, etwa Laufkäfer, Larven von Schmetterlingen, Regenwürmer, Schnecken und Spinnen. Obst und Gemüse fressen sie nicht. Beim Füttern sollte man sich an den natürlichen Essgewohnheiten orientieren. Als Igelfutter eignet sich Katzen- oder Hundefutter, Eier, gekochtes Geflügel- oder Hackfleisch. Zusätzlich kann man Weizenkleie oder Haferflocken geben. Außerdem gibt es spezielles Igeltrockenfutter im Fachhandel.

Übrigens: Igelkot erkennt man an dunkelbraunen bis schwarzen Würsten von etwa drei bis sechs Zentimetern Länge. Hier erfahren Sie mehr über Tierkot im Garten.

Themen Herbst Nachhaltig leben Tiere

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