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Frostspanner

Wie Sie jetzt mit Leimringen Obstbäume vor Schädlingen schützen

Ein Leimring um den Baum verhindert den Zug der Frostspanner zur Krone
Ein Leimring um den Baum verhindert den Zug der Frostspanner zur Krone Foto: picture alliance / Westend61 | Thomas Jäger
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Lena Hackauf
Laura Graichen,

25.09.2023, 16:54 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Ende September werden Frostspanner aktiv. Ebendarum ist im Herbst die ideale Zeit, um die Obstbäume im Garten vor den Schädlingen zu schützen. Wie man dabei vorgeht, erklärt myHOMEBOOK.

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Frostspanner können im Garten eine echte Plage werden. Die Larven der Insekten machen sich nämlich über Obstbäume her und fressen sie kahl. Prävention ist hier das A und O. Das gelingt, indem man im Herbst Leimringe um die Obstbäume wickelt. Was man dabei beachten sollte, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was bewirken Leimringe an Obstbäumen?

Es scheint willkürlich, einen Leimring an Obstbäumen zu befestigen, um den Befall von Schädlingen zu vermeiden. Doch die Methode ist gut durchdacht und speziell an die Bekämpfung von Frostspannern angepasst. „Im Herbst klettern die Frostspanner-Weibchen in die Obstbäume, um sich zu paaren und ihre Eier abzulegen“, der Deutsche Schädlingsbekämpfer-Verband e. V. (DSV) gegenüber myHOMEBOOK. Und weiter: „Der Leimring verhindert, dass die flügellosen Weibchen in die Baumkrone gelangen.“ Durch den Leim bleiben die Tiere beim Hochklettern kleben und sterben. Die Paarung und gefräßigen Nachkommen bleiben aus.

Wie der DSV erläutert, handelt es sich bei den Leimringen um eine giftfreie Methode, mit der man einem Ernteertragsverlust durch Fraßschäden vorbeugen könne. „Die Fraßschäden führen zwar nicht zum Absterben des Baumes, aber es schwächt die Vitalität der Pflanze, insbesondere die der Jungbäume.“ Mit Hinblick auf die Klimaveränderungen sei ein vorbeugender Schutz besonders wichtig, das wiederholte Abfressen des ersten Laubaustrieb sei unbedingt zu vermeiden.

Wie legt man Leimringe um Obstbäume?

Die Ei-Ablage im Herbst unterbindet man am besten, indem man Leimringe um die Stämme der Obstbäume legt – am besten ab Ende September. Die Klebefläche verhindert, dass die flugunfähigen Weibchen die Krone erreichen, wo sie auf die flugfähigen Männchen treffen. Und so funktioniert es:

  • Beim Kauf von Leimringen sollte man darauf achten, dass das Band mindestens acht Zentimeter breit ist. Nur dann können Schädlinge es nicht überwinden.
  • Die Klebestreifen legt man dicht am Stamm des Obstbaumes an. Am besten positioniert man sie mittig. Hier stellen sie auch keine Gefahr für Vogelarten dar, die am Baumstamm nach Nahrung suchen. Es dürfen keine Schlupflöcher unter den Bändern entstehen. Wenn man die Ringe an Bäumen mit einer stark ausgeprägten Borke anbringen, muss man die Zwischenräume zwischen dem Stamm und dem Ring zusätzlich ausfüllen. Dafür eignet sich zum Beispiel Papier.
  • Die meisten Klebestreifen verfügen über eine doppelseitige Klebefläche, über die sie am Stamm befestigt werden können. Trotzdem sollte man die Ringe zusätzlich mit einem Draht oder einer Schnur befestigen, der auch dafür sorgt, dass die Folie eng am Stamm anliegt.
  • Am Ende muss man die Schutzfolie von den Klebestreifen abziehen, damit die klebrige Oberfläche freigelegt ist.

Hinweis: Wenn man einen jungen Baum mit Stützpfahl schützen möchte, sollte man auch um den Pfahl einen Leimring anbringen. Ansonsten könnten die Frostspanner über ihn in die Baumkrone gelangen.

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Wie effektiv ist die Methode, um Frostspanner zu bekämpfen?

Der DSV schätzt die Leimringe an den Obstbäumen als sehr effektiv ein: „Die Ringe sind mit einem Klebstoff bestrichen, der nicht austrocknet.“ Neben den Frostspannern würden auch andere Schädlinge davon abgehalten werden, in die Baumkronen zu klettern.

Wann muss man Leimringe wieder abnehmen?

„Spätestens im Februar kann man die Ringe abnehmen“, informiert der Schädlingsbekämpfer-Verbund. Sie sollten umgehend im Hausmüll entsorgt werden, da die Frostspanner-Weibchen, die an dem Ring kleben geblieben sind, dort auch ihre Eier abgelegt haben. Und auch den Stamm der Obstbäume sollte man nach Eiern absuchen.

Welche Alternativen gibt es?

Neben dem Leimring könne man auch Raupenleim nutzen. „Der Leim wird mit einem Pinsel um den Stamm als 20 Zentimeter breiter Ring aufgetragen. Der Vorteil bei dem Leim ist, dass die Frostspanner nicht unterwandern können“, so der DSV.

Bevor man den Leim aufträgt, sollte man ihn in einem Wasserbad erwärmen. Um andere Insekten, insbesondere Nützlinge, nicht zu behindern, entfernt man den Raupenleim Anfang März.

Welche Obstbäume befällt der Frostspanner?

Frostspanner mögen die Gehölze der Prunus-Familie. Dazu gehören Kirschbäume und Zierkirschen. Aber auch Strauchbeeren werden befallen, genauso wie unter anderem Ahorn, Hainbuche und Schlehe.

Wie erkennt man Frostspanner-Raupen?

Die Raupen lassen sich im Frühling gut ausmachen, denn sie haben eine charakteristische Bewegung: Sie machen einen Katzenbuckel. Die Raupen des Großen Frostspanners sind braun, die des Kleinen Frostspanners hellgrün.

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Was kann man tun, wenn Obstbäume befallen sind?

In der Regel sei der Schaden durch die Raupen geringer, als es den Anschein mache, erläutert das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) in Karlsruhe. Kommt es zu einem starken Befall, der im Kahlfraß der Obstbäume enden kann, lassen sich die Frostspanner-Raupen auch direkt mit Bakterien-Präparaten auf Basis des Bacillus thuringiensis bekämpfen.

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