24. Februar 2020, 12:06 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Getrockneter Oregano aus dem Supermarkt ist oftmals mit Schadstoffen belastet. Ein Grund für jeden Hobby-Gärtner, das wunderbar duftende Kraut selbst anzubauen. myHOMEBOOK verrät, wie es geht und gibt schöne DIY-Geschenktipps mit Oregano.
Laub, Dünger, Pestizide – es gibt Dinge, die will man lieber nicht auf dem Teller haben! Doch das geht schneller, als man denkt. Zum Beispiel mit harmlosen Küchenkräutern. Ein beliebtes Kraut mit fieser Beimischung: getrockneter Oregano. Immer wieder gibt es Rückrufaktionen des belasteten Gewürzes, der letzte ist kaum zwei Wochen her. Neuerdings wird vor getrocknetem Oregano gewarnt, der mit Pyrrolizidinalkaloiden verseucht ist. Um diesen Schadstoffen sollte man einen großen Bogen machen – und Oregano einfach selbst anbauen.
Pyrrolizidinalkaloide (PA) finden sich in vielen Unkräutern, die damit Fressfeinde abwehren. Bei der industriellen Ernte von Oregano werden diese Unkräuter oftmals mit geerntet. So wandern die Schadstoffe in die Kräutermischung und schließlich ins Essen. Werden PA über einen längeren Zeitraum vom Körper aufgenommen, können die Schadstoffe die Leber schädigen, das Erbgut verändern und womöglich Krebs erregen. Darauf deuten zumindest Tests an Ratten hin, wie das Bundesamt für Risikobewertung angibt.
Oregano einfach selber anbauen
Am schnellsten geht es sicherlich mit einem Töpfchen Oregano aus dem Supermarkt. Schnell bedeutet aber auch: künstlich hochgezüchtet macht das Kraut schnell schlapp. Zurück bleibt das Töpfchen – aus Plastik. Hm.
Dabei lässt sich Oregano ganz leicht selber auf der Fensterbank anbauen. Wie – das verrät myHOMEBOOK hier. Die frischen Pflänzchen können anschließend in einen Topf oder ins Gartenbeet gepflanzt werden. Bei der Platzwahl ist Oregano recht anspruchslos und kommt mit fast jeder Witterung zurecht. Ein sonniges Plätzchen mag das Kraut jedoch besonders gern.
Der Boden sollte durchlässig sein, die Erde nährstoffarm. Wer etwas mehr Geld übrig hat, kann für das Umtopfen spezielle Kräutererde nehmen. Genügsam ist das Kraut auch was Wasser und Dünger angeht. Gießen brauchen Hobby-Gärtner erst, wenn die Erde rund zwei Zentimeter tief trocken ist. Dabei sollte jedoch Staunässe vermieden werden.
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Vermehrung mit Oregano-Stecklingen
Hobby-Gärtner können ganz einfach aus einem Oregano zwei oder mehr machen – durch die Vermehrung mit Stecklingen. Dazu mit einem sauberen Messer acht bis zehn Zentimeter lange Triebe von der Mutterpflanze abschneiden und die Blättchen an den unteren Teilen der Zweige abstreifen.
Anschließend eine Anzuchtschale oder einen kleinen Topf mit Aussaat-Erde oder alter Blumen-Erde auffüllen. Mit etwas Bewurzelungspulver kann das Wachstum zusätzlich angeschoben werden. Dazu das Pulver einfach unter die Erde mischen. Zum Schluss die unteren kahlen Enden der Triebe in die Erde stecken, diese vorsichtig andrücken und angießen.
In den kommenden zwei Wochen sollte die Erde gut durchfeuchtet sein. So können die Wurzeln besser ansetzen und die Stecklinge abschließend in größere Töpfe umgetopft werden.
Oregano richtig ernten und trocknen
Wer nur ein paar frische Blätter für Salat, Pizza oder Suppe braucht, zupft sich diese einfach ab. Noch mehr Aroma entfaltet Oregano jedoch im getrockneten Zustand. Dabei kann das Kraut ruhig blühen, das verstärkt sogar noch den Geschmack. Und ist als Kräutersträußchen besonders hübsch anzusehen.
Um die Stiele leicht zu bündeln, sollten diese flach abgeschnitten und locker mit Küchengarn zusammengebunden werden. Das verhindert später faule Stellen im Sträußchen. Dieses dann an einem trockenen Ort aufhängen, dabei direktes Sonnenlicht vermeiden.
Ist der Oregano-Strauß nach rund zwei Wochen durchgetrocknet, sollte er weiterverabeitet werden. Denn lässt man das Kräutersträußchen zu lange in Licht und Luft hängen, verliert Oregano schnell an Aroma. Deshalb bietet sich zur Aufbewahrung ein verschließbares dunkles Gefäß an.
Oregano verscheucht Blattläuse und lockt Bienen an
Nicht nur, dass Oregano herrlich duftet und vielen Gerichten ein mediterranes Aroma gibt – der reichhaltige Nektar der Oregano-Blüten lockt außerdem Bienen und Schmetterlinge an. Und als Sud zubereitet und auf befallene Pflanzen im Garten gespritzt, vertreibt Oregano sogar Blattläuse. Für den Sud 100 Gramm frischen oder zehn Gramm getrockneten Oregano mit kochendem Wasser auffüllen und das Ganze abkühlen lassen. Die Kräuterstängel herausnehmen und den Sud mit etwas Wasser verdünnen. Fertig!
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DIY-Geschenke mit Oregano für Koch-Fans
Ein mit Oregano gefüllter, dunkler Glastegel macht sich gut in jeder Küche und ist auch ein tolles DIY-Geschenk! Glastegel, wie sie für Gesichtskosmetik verwendet werden, bekommt man im Online-Handel oder in der Drogerie. Der Tegel lässt sich auch mit Speisesalz auffüllen. Etwas getrockneten Oregano untermischen und schon hat man Oregano-Salz.
Mit Oregano lässt sich zudem jedes fades Speiseöl aufpeppen. Dazu getrocknete Kräuterzweige in ein Glas geben und dieses mit Öl auffüllen. Extrahiert man Oregano etwa in Wein für rund zwei Wochen, hat man einen wohlschmeckenden und bekömmlichen Kräuter-Drink.
Übrigens: Eine alte, deutsche Bezeichnung für Oregano lautet „Wohlgemut“. Warum? Weil dem Kraut eine stimmungsaufhellende Wirkung nachgesagt wird. Oregano macht gute Laune!