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Pflanzenschädling

Schildläuse erkennen und effektiv bekämpfen

Schildläuse: Schildläuse auf einem Pflanzenblatt
Zitronenschmierläuse gehören zur Familie der Schildläuse Foto: dpa picture alliance
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

02.03.2021, 16:54 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Sie schleimen, sie scheiden Wachs aus und sie fressen Pflanzen: Schildläuse. Vor allem Zimmerpflanzen und Obstgehölze im Garten leiden unter den Schädlingen. Doch welche unter den vielen Schildlaus-Arten bevorzugt welche Pflanze? Und was hilft bei einem Befall?

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Schildläuse zu bekämpfen, ist mitunter schwer. Denn die winzigen Pflanzenschädlinge sind kaum mit dem bloßen Auge zu erkennen. Erst die für sie typischen Schäden und möglicherweise Pilzerkrankungen deuten auf die Pflagegeister hin. Wer also an seinen Pflanzen bräunliche Erhebungen, seltsame Wachsausscheidungen und klebrigen Honigtau ausmacht, sollte rasch handeln. Am besten probiert man es erst mal auf die sanfte Art.

Schildläuse ohne Chemie bekämpfen

Befallene Pflanzen isoliert man zuerst schleunigst von ihren gesunden Nachbarn.

Schädlinge absammeln und Pflanzen reinigen

Meist hilft es, wischt man Schildläuse von Zimmerpflanzen einfach ab. Mutige Hobbygärtner sammeln kleinere Kolonien darüber hinaus beherzt ab. Auch der durch den Befall auftretende gefürchtete Rußtau, eine Schimmelkrankheit, lässt sich mit einem feuchten Tuch entfernen. Zudem hilft eine Waschung der befallenen Pflanze mit Seifenlauge. Ist die Erde befallen, muss die Pflanze umgetopft werden. Eine Spritzung befallener Pflanzen mit selbst hergestellter Farnkraut-Jauche wirkt zudem Wunder.

Bei einem Befall im Gewächshaus oder Wintergarten

Treten Schildläuse im Gewächshaus oder im Wintergarten auf, sind Nützlinge wie der Australische Marienkäfer ein effektives Mittel. Die haben Schildläuse zum Fressen gern.

Wenn Zimmerpflanzen befallen sind

Treten bei Zimmerpflanzen erste Anzeichen auf, können Pflanzen-Stäbchen helfen, die Pflanzenschutzmittel beinhalten. Die Stäbchen werden in das Substrat gesteckt, wo sie mit der Zeit die Wirkstoffe abgeben. Saugen die Schädlinge dann den Pflanzensaft über befallene Pflanzenteile ab, bekommt das darin enthaltene Mittel ihnen nicht so gut – sie verenden und fallen ab.

Schildläuse an Gehölzen bekämpfen

Sind Gehölze im Garten durch Schildläuse befallen, bürstet man Stämme und Äste ab. Als vorbeugende Maßnahme hilft ein Stammanstrich. Eine Spritzung mit Weißöl-Präparaten hält die Plagegeister ab, weiter am Gehölz empor zu wandern. Wichtig: gut zielen! Je mehr Schildläuse durch das Spritzmittel benetzt werden, desto besser. Und die Prozedur muss wiederholt werden, denn Schildläuse durchlaufen Ruhepausen und sind dann kaum zu bekämpfen.

Auch interessant: Hausmittel gegen Blattläuse – wie man die Schädlinge natürlich bekämpft

Kann man einem Befall vorbeugen?

Das A und O im Kampf gegen Schildläuse sind die richtigen vorbeugenden Maßnahmen. Denn geschwächte Pflanzen sind ein gefundenes Fressen für Schädlinge. Großes Einfallstor: Meist werden Schildläuse nichtwissentlich durch neu gekaufte Pflanzen eingeschleppt. Um einen Befall zu verhindern, sollte man daher beim Kauf auf die typischen Flecken, Erhebungen, Verkrustungen und den klebrigen Honigtau auf allen Pflanzenteilen achten.

Bei Zimmerpflanzen ist neben dem geeigneten Substrat auch der richtige Standort wichtig – vor allem im Winter. Bekommen die Gewächse in Topf und Kübel wenig Licht, dafür aber viel Heizungswärme ab, verändert sich der Saft der Pflanzen. Und zwar so, dass Schildläuse davon geradezu magisch angezogen werden, wie die Behörde für Wirtschaft und Innovation der Stadt Hamburg berichtet. Übrigens kann auch ein zu viel an stickstoffreichem Dünger den Pflanzensaft nach Geschmack der Schädlinge verändern.

Im Handel gibt es außerdem eine Reihe biologischer Pflanzenschutzmittel für den vorbeugenden Baumanstrich gegen Schildläuse. Insektizide wie Pyrethrum-Präparate werden gezielt im ökologischen Landbau verwendet.

Auch interessant: Grauschimmel – wie man Pflanzen vor dem Schadpilz bewahrt

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Welche Schildlaus mag welche Pflanze?

Weltweit gibt es mehr als 4000 Schildlaus-Arten. Davon tummeln sich in unseren Breiten immerhin rund 200 Familienmitglieder. Um den Überblick zu behalten, unterteilt man sie in Deckelschildläuse, Napfschildläuse, Wollläuse und Schmierläuse. Die letzteren beiden Vertreter aus der Familie der Schildläuse erkennt man an ihren wächsernen Ausscheidungen.

Unter den Zimmerpflanzen leiden vor allem Gummibäume, Orchideen, Stechpalmen und Zitrusgewächse unter den Schädlingen. Im Garten sind die köstlichsten unter den Obstsorten schnell Opfer von Schildläusen: Apfel, Birne, Pfirsich, Pflaume, Johannis- und Stachelbeere und Zwetschge. Achtung: Auch Zierhölzer sind mitunter betroffen.

Themen Schädlinge
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