Stängel und Blätter sind plötzlich wässrig und faulen, Blätter und Triebe vertrocknen und schlussendlich stirbt die Pflanze ab. Dieses traurige Bild hinterlässt eine Pilzkrankheit, die weltweit ihr Unwesen treibt: die Sklerotinia-Welke und -Fäule. Wie Hobbygärtner sie erkennen und was sie bei einem Befall tun können.
Die Sklerotinia-Welke und -Fäule ist eine sogenannte bodenbürtige Pilzerkrankung, die auch an Gartenpflanzen im Freiland sowie im Gewächshaus auftreten kann. Vielen ist sie unter dem Begriff „Sonnenblumenkrebs“ bekannt, denn auch die schöne Zierpflanze gehört zu den Opfern des Pilzes.
Übersicht
Wie kommt es zu der Sklerotinia-Welke und -Fäule?
Verursacher der gefürchteten Sklerotinia-Welke sowie -Fäule sind zwei Pilzerreger: Sclerotinia sclerotiorum und S. minor. Ersterer kann mehr als 400 Pflanzenarten befallen, während es beim zweiten „nur“ 94 sind. Dazu zählen nicht nur Gemüsesorten wie Gurken, Tomaten, Salat, Chicorée oder auch Kartoffeln, sondern auch Zierpflanzen wie Sonnenblumen, Dahlien oder Chrysanthemen sowie einige Kräuter.
Welche Bedingungen braucht der Pilz zur Ausbreitung?
Die Sklerotinia-Welke und -Fäule fühlt sich in einem feuchten, kühlen Klima besonders wohl. Daher ist das Ausmaß ihrer Ausbreitung abhängig von der Luftfeuchtigkeit und dem Feuchtigkeitsgehalt im Boden. Das Tückische: Der Pilz kann über Monate, sogar bis zu zehn Jahre lang, im Boden verweilen und auf die richtige Wirtspflanze „warten“. Manchmal bringen Hobbygärtner ihn auch selbst mit krankem Saatgut aus.
Neben Feuchtigkeit begünstigen außerdem Wärme, ein geringer Pflanzenabstand und eine einseitige Versorgung mit Nährstoffen die Ausbreitung der Pilzerkrankung.
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Woran erkennt man einen Befall?
Zuerst ist die Sklerotinia-Welke und -Fäule vor allem an Stängeln, Blättern und Früchten erkennbar. Sie werden wässrig grün, weisen weiche faulige Stellen auf und verwelken zudem im Laufe der Zeit. Unter den richtigen Witterungsbedingungen bildet sich zudem ein weißes, watteartiges Pilzmyzel aus, das vor allem Stängel und Blätter in Bodennähe sowie den Wurzelhals und die Wurzeln befällt. In dem Myzel bilden sich schwarze, bohnenförmige Körper, die sogenannten Sklerotien, die wiederum Ascosporen produzieren. Diese Sporen befallen die übrigen Pflanzenteile.
Sklerotinia-Welke und Fäule je nach Pflanze anders erkennbar
- Gurken: Pflanzenteile oder Triebe welken, hellbraune faulige Stellen am Stängel, weißes Myzel mit Sklerotien entsteht
- Kohl: an Strunk sowie Blattstängeln graubraune faulige Stellen, Wurzelhals und Wurzeln faulen, Pflanze verwelkt
- Salat: Blätter welken von außen nach innen, Wurzelhals sowie untere Blätter faulen
- Bohnen, Nelken, Petunien: einzelne Blätter und Stängel welken, graugrüne, wässrige, faulige Flecken, weißes Myzel entsteht, Pflanzen vermorschen und gehen ein
- Sonnenblumen, Tomaten, Sommerastern: helle Flecken am unteren Stängel, vermorschen, Blätter faulen, Stängel platzen auf, Pflanzenteile vertrocknen und sterben ab
Wie kann man die Sklerotinia-Welke und -Fäule bekämpfen?
Erkrankte Pflanzen sollte man sofort aus dem Boden entfernen und anschließend vernichten. Vorsicht beim Umgang mit den befallenen Pflanzenteilen, damit sich der Erreger nicht noch weiter ausbreiten kann.
Der Pflanzenkrankheit richtig vorbeugen
Da das Bekämpfen nicht wirklich möglich ist, sollten Hobbygärtner vorbeugen. Das können sie bereits bei der Aussaat, indem sie auf ein paar Faktoren achten, die das Ausbreiten der Sklerotinia-Welke und -Fäule erschweren:
- Ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen einhalten.
- Auf eine weite Fruchtfolge mit resistenten Sorten setzen.
- Bei der Düngung mit Stickstoff zurückhalten.
- Saatgut, Knollen, Wurzeln sowie Lagergut gründlich kontrollieren.