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Gartenstil im Überblick

Mit einfachen Schritten einen Steingarten anlegen und gestalten

Steingarten mit Treppe
Mit seinem natürlichen Flair passt sich der Steingarten jeder Umgebung geschickt an – hier mit kleinem Wasserfall Foto: iStock/emer1940
Lena Hackauf
myHOMEBOOK-Redaktion

16.04.2021, 20:41 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Wer bei Steingärten an reine Schottergärten denkt, der sollte jetzt die Ohren spitzen. Tatsächlich beinhaltet dieser Gartenstil nicht nur Steine. Vielmehr ist es eine tierfreundliche Kombination aus Steinen und Pflanzen, die eine natürliche Umgebung widerspiegeln soll.

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Der letzte Urlaub in den Alpen mag für die meisten schon eine Weile her sein, doch die Gebirgslandschaft ist sicher noch im Gedächtnis. Mithilfe eines Steingartens bringt man den Gebirgs-Flair auch in den eigenen Garten. Meist handelt es sich dabei um eine abgesteckte Fläche des Gartens, die man mithilfe von verschieden großen Steinen und blühenden Pflanzen in einen wahren Hingucker verwandeln kann. Da es sich bei der Bepflanzung meist um Frühblüher handelt, ist der Steingarten mit seinen Blumen die erste Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten.

Was zählt als Steingarten?

Steine sorgen für eine optische Abwechslung im Garten. Daher liegt die Idee nicht fern, gezielt einen Garten mit Steinen anzulegen. Als klassischen Steingarten bezeichnet man eine kleine Landschaft, die einem Gebirge nachempfunden wird. Dort wachsende Pflanzen sind in der Regel nährstoffarm und kommen zudem mit nur wenig Wasser und Erde zurecht. Wichtig ist also, mit Steinen und Pflanzen den Garten zu gestalten. Daher gilt zum Beispiel nicht nur ein kleines Beet oder Kübel als Steingarten, sondern auch eine begrünte Steinmauer. Der klassische Steingarten kann flach bis hügelig angelegt werden. Auch in Terrassen macht er eine gute Form. Das Element Wasser passt in Form eines Rinnsals oder eines plätschernden Wasserfalls ebenfalls in diesen Garten.

Neben der klassischen Variante gibt es noch den Schottergarten. Dieser weist meist als einziges Element nur Steine, Kies und Schotter auf. Die Bepflanzung fällt karg aus. Eine japanische Variante des Steingartens ist der Zen-Garten.

Steingarten mit Wasserfall
Mit seinem natürlichen Flair passt sich der Steingarten jeder Umgebung geschickt an Foto: iStock/fotolinchen

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Sind Steingärten verboten?

Unter Steingärten zählen sowohl die Gärten, die Gebirgslandschaften nachempfunden werden, als auch Schottergärten. Letztere sind besonders von Naturschützern nicht gerne gesehen. Meist handelt es sich um Vorgärten, die kaum bis keine Pflanzen besitzen. Das hat mehrere Nachteile. So fehlt die Nahrungsquelle und der Lebensraum für viele Tiere, Wasser wird schlechter gespeichert und in der Nacht kühlt die Luft schlechter ab. Während der klassische Steingarten nicht verboten ist, sieht das für Schottergärten etwas anders aus.

In Baden-Württemberg sind Schottergärten verboten. In Nordrhein-Westfalen bestehen in den Städten Bonn, Xanten, Herford und Paderborn Regelungen gegen das Anlegen von Schottergärten. Auch in der bayrischen Stadt Erlangen ist diese Form des Gartens verboten. Wer sich unsicher ist, wie die Regelungen in der eigenen Stadt oder Kommune bezüglich Schottergarten ausfallen, der sollte einen Blick in die entsprechende Bauordnung werfen.

Übrigens: Schottergärten werden oft in dem Glauben angelegt, dass sie wenig Arbeit machen. Jedoch sammelt sich zwischen den Steinen Laub, Flechten, Moose sowie Wildkräuter an. Durch diese kann ein reiner Kies- und Schottergarten schnell ungepflegt wirken.

Mehr dazu: Schottergärten vielerorts bereits verboten

Wie legt man einen Steingarten an?

Der ideale Platz, um einen Steingarten anzulegen, ist ein Beet mit einem leichten Gefälle. Durch dieses kann Wasser gut abfließen. Zudem spielt der leichte Hang dem Gebirgscharakter zu. Während jede Ausrichtung mit den richtigen Pflanzen funktionieren kann, ist besonders eine Ausrichtung nach Süd oder Südwesten geeignet. Die Sonne wird von den Steinen gespeichert und am Abend abgegeben. Tipp: Stellt man in der Nähe eine Gartenbank auf, kann man im Sommer auch noch am Abend an einem warmen Plätzchen sitzen.

Welche Steine eignen sich?

Die verwendeten Steine sollten witterungsbeständig sein. Hierfür eignen sich beispielsweise:

  • Dolomit
  • Gneis
  • Sandstein
  • Schiefer
  • Kalkstein
  • Granit

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Schritt für Schritt einen Steingarten anlegen

Bevor man die Gartenschaufel in die Hand nimmt, sollte man den Steingarten planen. Hobbygärtner können grob skizzieren, wie die Fläche gestaltet werden soll: Wo platziert man welche Steine und Pflanzen? An welcher Stelle baut man Stufen oder Trittsteine? Hat man einen Plan, geht es ab in den Garten!

  1. Zunächst grenzt man die gewünschte Fläche ab. Diese wird circa 30 Zentimeter tief ausgehoben. Wurzeln und Wildkräuter entfernt man.
  2. Nun folgt eine 20 Zentimeter starke Drainageschicht. Diese verhindert Staunässe und besteht zum Beispiel aus grobem Kies.
  3. Als Nächstes verlegt man ein Unkrautvlies. Dieses verhindert nicht nur das Wachsen von Wildkräutern, sondern auch das durchsickern der Erde.
  4. Jetzt können Hobbygärtner mit der Gestaltung des eigentlichen Gartens beginnen. Dafür die Fläche mit Erde und Geröll auffüllen. In diesem Schritt können bereits Hügel und Täler geformt werden.
  5. Mithilfe der Skizze platziert man anschließend die Steine. Die größten nach hinten, die kleineren nach vorne.
  6. Nun folgt die Bepflanzung. Zunächst kann man die Pflanzen grob platzieren. Ist man mit dem Bild zufrieden, können sie eingepflanzt werden. Wichtig ist, dass man auf genügend Abstand achtet.
  7. Zum Schluss füllt man die Lücken mit Kies. Auch Moos kann als Lückenfüller dienen.

Legt man seinen Steingarten in Terrassen an, sollte man an die Kanten große Steine platzieren, sodass man das Abrutschen des Gartens verhindert.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um einen Steingarten anzulegen?

Sowohl der Frühling als auch der Herbst eignen sich, um einen Steingarten anzulegen. Im Frühjahr zwischen März und Mai können die Pflanzen besonders gut wurzeln. Nur die Winterzeit eignet sich nicht, um den Garten anzulegen und zu gestalten. Immerhin ist in den Wintermonaten die Erde fest oder gar gefroren. Zusätzlich wachsen die Pflanzen anders als im Herbst schlecht heran.

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Welche Pflanzen eignen sich?

Die Flora orientiert sich an Gewächsen und Pflanzen, die typischerweise in Gebirgen vorkommen. In der Regel handelt es sich dabei um Pflanzen, die gut in nährstoffarmen Böden zurechtkommen. Passende Gewächse sind zum Beispiel:

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Die optimale Pflegen

Steingärten gelten als pflegeleicht. Durch den nährstoffreichen, kargen Boden wächst nur wenig Unkraut. Die Pflanzen sollten entsprechend ihren Bedürfnissen gedüngt und geschnitten werden – in der Regel fällt beides eher spärlich aus. Empfindet man die Flechten und das Moos auf den Steinen als störend, muss man allerdings diese regelmäßig entfernen.

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