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Robuste Staude

Wollziest – Pflanz- und Pflegetipps für den silbernen Bienenmagnet

Wollziest: Wiese im Nebel mit silberblättrigem Ziest, Lunaria und Mohn
Romantik pur: Ziest, Silberblatt und Mohn unter morgendlichem Nebelschleier Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

28.06.2022, 17:14 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Der silbern schimmernde Wollziest ist Bienenmagnet und Augenweide im Garten. Richtig gepflanzt, sind Hitze und Trockenheit kaum ein Problem für die robuste Pflanze. Wollziest ist ein hervorragender Partner für viele andere Stauden, Rosen und andere Sommerblumen.

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Was beim Wollziest (Stachys byzantina) zuerst ins Auge fällt, sind die hoch wachsenden, silbern-rosig schimmernden Blütenstände. Oftmals werden die daran wachsenden, kleinen Blüten als eher unscheinbar beschrieben. Bienen und andere Insekten sehen das ganz anders, der Blütennektar bietet ihnen eine wichtige Nahrungsquelle. Die Pflanze aus der Familie der Lippenblütler besitzt zudem interessante Blätter. Streicht man darüber, fühlt sich das fein behaarte Laub samtig an und erinnert an weiches Tierfell. Wollziest wird daher manchmal als Eselsohr oder Hasenohr bezeichnet. Das schätzen auch manche Insekten. So knabbern hierzulande heimische Wollbienen die Härchen der Blätter ab und verwenden die Wolle zum Nestbau.

Ziest im Garten anpflanzen

Mit seinem Blattschmuck und den archaischen Blütenständen ist der Wollziest beides: Bienenmagnet und Augenweide. Die zwischen 15 und 40 Zentimeter hoch wachsende Staude bildet mit der Zeit dichte Teppiche aus – ideal als schmuckvoller, wintergrüner Bodendecker. Besonders in Natur- und Bauerngärten fügt sich Wollziest harmonisch ins Gesamtbild ein.

Die silbern schimmernden Blätter und Blütenstände zeichnen elegante Akzente zu Rosen und schlanken Blütenstauden. Wollziest ist zudem ein schmuckvoller Begleiter zu weiß blühenden Sommerblumen und kann gut mit Ziergräsern arrangiert werden. An einem vollsonnigen, ruhig etwas trockenem Standort im Garten gedeiht Wollziest besonders gut.

Sorten

Die nur 20 Zentimeter hoch wachsende Sorte „Silver Carpet“ eignet sich zudem zur Bepflanzung von Stein- oder Dachgärten. Kissenartige Ausläufer bildet die rund 50 Zentimeter hoch wachsende Sorte „Big Ears“. Die bis zu 25 Zentimeter langen und silbergrauen Blätter erinnern von der Form her an Eselsohren.

Ideale Pflanzzeit für den Wollziest ist der Herbst. Der Boden sollte durchlässig sein. An einem Standort mit satter, lehmiger Erde lockert man diese vor dem Einpflanzen mit etwas Sand auf. Als Pflanzabstand bemisst man 30 bis 40 Zentimeter.

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Ziest optimal pflegen

Wollziest mag es sonnig und warm. Am geeigneten Standort gepflanzt, benötigt die Staude kaum weitere Aufmerksamkeit und Pflege. Folgende Dinge sollten Hobbygärtner dennoch beachten:

Bewässerung

Wollziest kommt gut mit Hitze und Trockenheit zurecht. Bei lang anhaltenden Trockenperioden und Dürre muss die Staude allerdings mit Wasser versorgt werden. Bei einem jung gepflanzten Wollziest sollte die Erde in der ersten Zeit stets leicht feucht gehalten werden. Achtung: An einem ungünstigen Standort mit zu dichter Gartenerde kann Staunässe auftreten. Das verträgt Wollziest nicht gut und geht schnell ein. Hier hilft es, die Erde mit etwas Sand oder Kies aufzulockern.


 
Düngung


Die bescheidene Staude braucht prinzipiell keine Düngergabe. Wer mag, gibt im Frühjahr etwas organischen Staudendünger. Dessen Nährstoffe nimmt Wollziest dann über einen längeren Zeitraum auf. Achtung: Zu viel Fürsorge in Form von Dünger stresst die Pflanze eher, als dass es ihr gut tut.


 
Schnitt


Zwingend notwendig ist ein Rückschnitt nicht. Wer jedoch eine Selbstaussaat verhindern will, putzt Wollziest nach der Blütezeit aus und schneidet Blüten und andere Pflanzenteile zurück. Ein kräftiger Rückschnitt der Blätter erfolgt am besten im zeitigen Frühjahr. So bietet der silberne Blattschmuck während der kalten Jahreszeit noch einen schönen Anblick.


 
Vermehren


Eine Vermehrung von Wollziest gelingt über Teilung, Aussaat oder Stecklinge:

  • Zur Teilung sticht man noch vor dem neuen Austrieb im Frühjahr bewurzelte Blattrosetten mit einem sauberen Messer oder Spaten ab. Diese werden anschließend in lockeren und durchlässigen Boden eingepflanzt. Eine Teilung kann auch im Herbst erfolgen.
  • Zur Vermehrung über Stecklinge schneidet man zwischen zehn und 15 Zentimeter lange Triebe behutsam ab. Die Triebenden steckt man in mit magerem Substrat befüllte Anzuchtschalen. Neben handelsüblicher Anzuchterde mit niedriger Konzentration an Nährstoffen kann man das Substrat auch selbst herstellen. Dazu einfach Gartenerde mit etwas Sand mischen. Die Erde hält man stets etwas feucht, die Pflanzbehälter sollten schattig stehen. Innerhalb weniger Wochen bilden die Stecklinge Wurzeln aus.
  • Zur Vermehrung über Aussaat bietet sich Saatgut an, das man im Gartenfachhandel bekommt. Mit etwas Geschick gelingt aber auch eine Vermehrung über Samen, die man von den ausgereiften Blütenständen abgesammelt hat. Diese werden über den Winter gut gelagert. Im folgenden Frühjahr zieht man die Samen wahlweise in Anzuchtschalen vor oder sät sie direkt ins Beet. Die Lichtkeimer sollten jedoch nur leicht mit Erde bedeckt sein.

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Frostschutz

Ziest kommt in der Regel gut mit tiefen Temperaturen zurecht. Ein Frostschutz ist für die winterharte, immergrüne Staude nicht nötig.

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Krankheiten und Schädlinge

Wollziest ist wie die meisten anderen Ziest-Arten ziemlich robust und widerstandsfähig. Schädlinge und Pflanzenkrankheiten machen der Pflanze kaum zu schaffen. Selbst die vielerorts gefürchteten Nacktschnecken kriechen im großen Bogen am Ziest vorbei. Einzig bei zu lang anhaltenden Regenfällen können die Blätter von Wollziest leiden. Aber Hand aufs Herz – wann es wieder richtig viel Regen gibt, steht in den Sternen. Mit anderen Worten: Ziest eignet sich als Gartenpflanze hervorragend für das, was auf uns in den nächsten Jahren zukommt: heiße, trockene Sommer.

Themen Gartenpflanzen
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