
20. Mai 2025, 14:44 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Nacktschnecken fressen Löcher in Salatblätter und knabbern an Gemüse im Beet. Doch wie wird man Sie los, ohne gleich zur Chemiekeule zu greifen? Experten verraten ihre besten Tipps.
Nacktschnecken zählen definitiv nicht zu den willkommenen Gästen im Garten – auch nicht in einem naturnahen Garten. Weder Nutz- noch Zierpflanzen sind vor den gefräßigen Kriechtieren sicher. Insbesondere auf den Pflanzennachwuchs haben es die Schnecken abgesehen. Mit einigen Tipps kann man allerdings gegen die Schneckeninvasion vorgehen – ohne gleich auf chemische Spritzmittel oder Schneckenkorn zurückgreifen zu müssen.

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Was Gartenbesitzer über Schnecken wissen sollten
So kann man Nacktschnecken im Garten loswerden
„Die Nacktschnecken fressen gerne die jungen Keimlinge von gesätem Gemüse oder Zierpflanzen, und dann denkt man, da kommt nichts“, erklärt die Bayerische Gartenakademie. „Dann sind aber oft Nacktschnecken schuld.“
Was kann man also gegen die Schädlinge tun? „Am besten überhaupt kein Gift einsetzen“, empfiehlt Silvia Teich vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu), sondern eher auf „natürliche, vorbeugende und bekämpfende Maßnahmen“ setzen. Folgende Methoden sind einerseits effektiv, andererseits auch schonend.
1. Schnecken einsammeln
Jede Schnecke, die man absammelt, verhindert die Vermehrung. Am besten sammelt man laut der Bayernischen Gartenakademie die Schnecken morgens, abends und bei Regen, denn dann sind die Tiere am aktivsten.
Das ist mühsam, aber man kann es sich auch ein wenig leichter machen. Und zwar, indem man Bretter im Garten auslegt. Schnecken suchen sich gerne schattige und kühle Orte. Wenn man die Bretter am Morgen umdreht, findet man deshalb oft Nacktschnecken darunter, die sich einfach aufsammeln lassen.
Tipp: Entsorgen Sie die Schnecken möglichst weit von Ihrem Garten entfernt, sodass sie nicht direkt zurückkehren können. Übrigens: Auch die Schneckeneier sollte man einsammeln und entfernen, um die nächste Invasion einzudämmen.
2. Richtig gießen
Nacktschnecken mögen es feucht. Daher sollte man morgens gießen, rät die Gartenakademie. Dann trocknen die Pflanzen und der Boden tagsüber – und die Schnecken haben es abends auf dem Weg zu Ihren Pflanzen weniger bequem.
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3. Barrieren bauen
Sinnvoll ist es auch, Barrieren aus Sägemehl, Quarzsand oder Kronkorken um die Pflanzen zu errichten. Das hilft aber nur, wenn es trocken bleibt. Hochbeete sind für Schnecken ebenfalls schwieriger zu erreichen. Außerdem eine Option: Schneckenzäune. Oder ein Kupferband, das um Hochbeete oder Blumenkübel geklebt wird und Schnecken abhalten soll.
4. Nützlinge fördern
Glühwürmer, Laufkäfer und Vögel sind natürliche Feinde von Nacktschnecken. Das können Sie nutzen. „Wenn man Insektenvielfalt im Garten fördert, indem man etwa Hecken und Unterschlupfmöglichkeiten wie einen Totholzhaufen oder Lesesteinhaufen hat, kommen Nützlinge und fressen die Schnecken und Eier“, sagt Silvia Teich vom Nabu. „Auch so eine Art Mischkultur im Beet erschwert es der Schnecke, das ganze Beet leer zu fressen.“
Übrigens: So sehr man sich auch über die Fraßschäden durch Nacktschnecken ärgert – die Tiere helfen unserem Ökosystem, so Teich: „Sie bauen organische Substanzen ab und verwerten sie.“ Zudem dienen sie als Nahrung für andere Tiere.
Mit Material der dpa