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Achtung, Blutsauger!

Wie man Zecken aus dem Garten vertreiben kann

Bis zu 80 Zentimeter hohe Büsche können Zecken im Garten erklimmen, um sich auf die Lauer nach einem Wirt zu legen
Bis zu 80 Zentimeter hohe Büsche können Zecken im Garten erklimmen, um sich auf die Lauer nach einem Wirt zu legen Foto: Getty Images/ SERGEY ALESHIN
Lena Hackauf
myHOMEBOOK-Redaktion

2. Juni 2025, 13:15 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Während der warmen Monate ist es ratsam, nach einem Waldspaziergang den eigenen Körper nach Zecken abzusuchen. Das sollte man allerdings auch tun, wenn man im Garten war – egal, ob man dort gearbeitet oder sich lediglich gesonnt hat. Um sich im Garten vor Zecken zu schützen, können die folgenden Tipps helfen.

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Zecken sind aufgrund ihrer geringen Größe leicht zu übersehen – das macht sie umso gefährlicher. Durch einen Zeckenbiss kann man mit gefährlichen Krankheiten infiziert werden. Neben Borreliose können Zecken auch die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Die Folgen einer Infektion reichen von einer Hirnhautentzündung über Lähmungen bis zum Tod. Was viele nicht wissen: Zecken leben nicht nur im Wald, sondern auch im Garten. Um die Tiere zu vertreiben und sich selbst zu schützen, können Gartenbesitzer einige Tipps befolgen.

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Wie kommen Zecken in den Garten?

Ein Mythos besagt, dass sich Zecken in erster Linie von Bäumen herabfallen lassen – doch die Tiere klettern nicht auf Bäume. In freier Natur können die Spinnentiere maximal 150 Zentimeter erklimmen und begeben sich höchstens in kleineren Büschen auf Nahrungssuche.

Tatsächlich mögen es die Schädlinge feucht und schattig, siedeln sich also überall dort an, wo im Garten langes Gras, Hecken und Sträucher wachsen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man in der Stadt oder auf dem Land wohnt – sie strecken allerorts die Fühler aus und suchen nach einem Wirt. Einer der Hauptgründe für die Verbreitung der Parasiten sind Wild- und Haustiere sowie Vögel, die von Zecken befallen sind und diese über weite Strecken transportieren.

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Wo kommen Zecken im Garten häufig vor?

Zecken leben vornehmlich in hiesigen Wäldern sowie an den Waldrändern. „Aber sie können auch überall dort auftreten, wo es Pflanzen, Wärme und Feuchtigkeit gibt, also in Parks, auf Wiesen, Sportplätzen und auch in Gärten“, erklärt Corinna Hölzel vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (Bund) gegenüber myHOMEBOOK. „Zecken können in allen Gärten vorkommen und prinzipiell ist das nicht schlimm“, so die Expertin. Laut Hölzel sei ein massenhaftes Zeckenauftreten unwahrscheinlich – auch in naturnahen Gärten.

Zecken seien nicht an bestimmte Pflanzen gebunden, sondern würden Wärme, Feuchtigkeit und Struktur benötigen. Struktur finden sie in verschiedenen Vegetationsbereichen des Gartens. Die Insekten halten sich im Rasen, in Sträuchern und in Hecken auf. Sie können dort wochenlang ohne Nahrung überleben, bis sie einen passenden Wirt finden: „Als Wirt zum Blutsaugen wählen sie vorrangig Mäuse, Eichhörnchen und Igel.“

Was kann man gegen Zecken im Garten tun?

Aufgrund zahlreicher Wirte wie Mäuse, Marder, Igel und Eichhörnchen, die die Tiere mit Blutmahlzeiten versorgen, ist es nahezu unmöglich, den Garten komplett zeckenfrei zu halten. Schließlich gestaltet es sich eher schwierig, all den Tieren den Zugang zum Garten zu verwehren. Außerdem zählen Zecken zum heimischen Ökosystem und haben laut der Expertin ihre Daseins-Berechtigung. „Sie sind zum Beispiel Futter für viele Nützlinge wie Vögel, Eidechsen und Erzwespen“, meint Hölzel.

Um Zecken im Garten loszuwerden, können Hobbygärtner lediglich dafür sorgen, dass weniger günstige Lebensverhältnisse für die Blutsauger herrschen. Hierzu zählen:

  • Rasen regelmäßig mähen
  • Zurückschneiden von Kräutern, Stauden und Büschen
  • gründliches Entfernen von herumliegendem Laub

Generell gilt: Je mehr Licht in den Garten fällt, desto unbequemer wird es für die Zecken, da sie die Sonne meiden. Bei der Gartenarbeiten sollte man immer geschlossene Schuhe, eine lange Hose und nach Möglichkeit auch Handschuhe tragen.

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Wie bekämpft man Zecken im Garten?

Eine weitere Alternative stellen sogenannte Zeckenrollen dar. Laut Herstellerangaben sollen die Rollen die Parasiten anlocken und durch enthaltene Pestizide oder Biozide sofort abtöten. Die größten Helfer sollen dabei Mäuse sein, die als Hauptwirte dienen und die Papprollen für den Nestbau benutzen. Dass man den eigenen Garten mit den Rollen komplett frei von Zecken bekommen, ist jedoch eher unwahrscheinlich. Gleiches gilt für Zeckenfallen, die in ähnlicher Weise als Köderdose am Wegesrand fungieren sollen.

Experten vom Bund und Nabu raten auf Anfrage von myHOMEBOOK von chemischen Mitteln gegen Zecken im Garten ab. „Diese Produkte (wie Zeckenrollen) enthalten das Insektizid Permethrin, ein Nervengift mit einem sehr breiten Wirkungsspektrum, was nicht nur Zecken tötet“, erläutert Hölzel. „Diese Mittel schaden auch anderen Tieren und generell der Umwelt“, ergänzt Silvia Teich vom Nabu. Permethrin kann für Bienen, Fische, Haustiere und auch den Menschen gefährlich sein. „Auf jede Art chemischer Bekämpfung von Zecken sollte unbedingt verzichtet werden, um Artenvielfalt und menschliche Gesundheit zu schützen“, betont die Bund-Expertin.

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Pflanzen, die Zecken im Garten abschrecken

Mit einigen Pflanzen können Gartenbesitzer Vorkehrungen treffen, damit sich Zecken gar nicht erst im Garten ansiedeln. Diese Pflanzen verströmen eigene Duftstoffe und schrecken die blutsaugenden Spinnentiere damit ab. Dazu zählen:

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Um sicherzugehen, dass Kinder, Haustiere und man selbst keine Zecke am Körper hat, sollte man nach jedem Gartenaufenthalt alles nach den Parasiten absuchen. Am häufigsten beißen sich die Blutsauger im Kopfbereich, am Hals, in den Achselhöhlen sowie in den Kniekehlen fest. Wer sich öfter in der Natur aufhält, sollte zudem über eine Impfung gegen FSME nachdenken.

Themen Schädlinge

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