
5. Mai 2025, 11:55 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
In der Liste der unbeliebtesten Arbeiten im Haushalt folgt nach Bügeln, Toilette und Fenster putzen sowie Wohnung aufräumen schon gleich das Staubsaugen. Wenn darauf verzichtet werden könnte, würden es viele Menschen vermutlich sofort tun. Doch das hätte unangenehme Folgen. myHOMEBOOK hat sich diese genauer angeschaut und mit einer Expertin über „richtiges“ Staubsaugen unterhalten.
Kurzfristig wirkt sich der Verzicht aufs Staubsaugen auf die Wohnqualität aus. Mittel- bis langfristig leidet darunter die Gesundheit. Bis dieser Fall eintritt, dauert es nur wenige Wochen. Was dann passiert und wie es richtig geht, erfahren Sie in diesem Artikel.
Phase 1: Erste Krümel, erste Gäste
Innerhalb weniger Tage sammeln sich auf dem Boden sichtbare Krümel, Staubflusen oder Wollmäuse sowie Haare, wenn man auf das Staubsaugen verzichtet. Besonders Haushalte mit Kindern oder Haustieren produzieren innerhalb kürzester Zeit eine Menge an Staub und Schmutz. Essensreste oder andere organische Stoffe locken erste Insekten wie Ameisen oder Fruchtfliegen an. Vor allem unter oder auf Möbeln bildet sich eine feine Staubschicht.
Phase 2: Dicke Staubschichten und schlechte Luft
Nach knapp 14 Tagen wird aus einem feinen Staubfilm dichter Hausstaub. Darin befinden sich unter anderem Textilfasern, Hautschuppen, Haare, Pollen und Mikroplastik. Inzwischen lagert sich auch auf Teppichen, Polstern und Vorlegern sichtbarer Schmutz ab. Die Luftqualität verschlechtert sich, vor allem in kleinen oder schlecht belüfteten Räumen.
Zuerst spüren das Menschen mit empfindlichen Atemwegen: Die Nase läuft, die Augen tränen, der Hals kratzt. Asthmatiker oder Allergiker zeigen empfindliche Reaktionen und leiden unter der Situation.
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Phase 3: Milben, Schimmel, Geruch
Nach gut einem Monat ziehen die großen Mengen an Staub immer mehr Feuchtigkeit an. Die Kombination aus fehlender Reinigung und steigender Luftfeuchtigkeit bildet den idealen Nährboden für Hausstaubmilben. Ihre Zahl wächst vor allem unter Möbeln oder in Zimmerecken.
Es entstehen möglicherweise erste Schimmelflecken, zuerst in den ohnehin feuchten Räumen wie Bad oder Küche. Ein unangenehmer Geruch macht sich in der Wohnung breit. Es riecht muffig. In den Räumen befindliche Textilien wie Vorhänge oder Sofakissen nehmen die Gerüche auf.
Phase 4: Hygieneproblem mit Gesundheitsrisiken
Nach mehreren Monaten ohne Staubsaugen tritt zu dem ästhetischen Problem ein hygienisches hinzu. Bakterien und Pilzsporen finden in den Unmengen an Staub ideale Lebensbedingungen. Vor allem bei Kindern und älteren Menschen mit Vorerkrankungen steigt das Risiko für Probleme mit den Atemwegen, allergische Reaktionen oder Hautprobleme. Kleinere Insekten wie Silberfischchen oder Staubläuse können sich im gesamten Wohnbereich ausbreiten. In extremen Fällen folgen Motten oder sogar Schädlinge wie Kakerlaken.
Wie oft sollte man saugen?
Die Antwort auf so eine Frage lautet in den meisten Fällen: Es kommt darauf an. myHOMEBOOK hat dazu mit Elke Messerschmidt vom Kompetenzzentrum Hauswirtschaft gesprochen. „Die Häufigkeit beim Staubsaugen hängt von einigen Faktoren ab, beispielsweise vom individuellen Schmutzempfinden, von den Bewegungen innerhalb der Wohnung, von der Anzahl der Haushaltsmitglieder und deren Alter, ob Tiere mit im Haushalt leben, ob es Schmutzmatten im Eingangsbereich gibt und ob es sich um eine Wohnung in einem Ein- oder Mehrfamilienhaus handelt.“
Daraus lassen sich dann zumindest ein paar Staubsaugregeln ableiten. „In einem Haushalt mit zwei berufstätigen Personen reicht es, einmal pro Woche zu saugen. Bei Familien mit Kleinkindern sollte zumindest im Wohn- und Essbereich täglich gesaugt werden. Gleiches gilt für Hundebesitzer in Zeiten des Fellwechsels“, rät die Expertin gegenüber myHOMEBOOK.
Wie wirksam sind eigentlich Saugroboter?
In vielen Wohnungen fahren sie inzwischen nahezu ununterbrochen über den Boden, auf der Suche nach verborgenem Staub: Saugroboter. Können die mit den üblichen Handstaubsaugern im Hinblick auf Schmutzbeseitigung mithalten?
„Laut Stiftung Warentest erzielen Saugroboter inzwischen gute Reinigungsergebnisse“, berichtet Elke Messerschmidt. „Bei manchen Geräten müssen jedoch in regelmäßigen Abständen die Ecken nachgereinigt werden.“ In der Regel dauere die Bodenreinigung mit einem Saugroboter aufgrund der geringeren Leistung etwas länger als mit einem Handsauger.
„Für Allergiker oder Asthmatiker sind Saug-Wischroboter von Vorteil“, empfiehlt die Expertin. „Sie befreien glatte Bodenbeläge regelmäßig von Staub und nehmen ihn durch das gleichzeitige Wischen besser auf. Das wiederum trägt dazu bei, dass kein Staub und somit keine Allergene aufgewirbelt werden.“

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Tipp: Wer mehr lüftet, muss weniger saugen
Staub in der Wohnung lässt sich auf sehr einfache Weise reduzieren. Wer regelmäßig durchlüftet, muss weniger Staubsaugen. Übrigens gelangt laut Umweltbundesamt beim Lüften mehr Staub aus der Wohnung als hinein. Gleichzeitig ziehen chemische Stoffe und Feuchtigkeit nach draußen. Dadurch verringert sich auch das Risiko von Schimmelbildung. „Regelmäßiges Lüften, morgens und abends und wenn möglich kurzzeitig auch als Durchzugslüftung, erhöht den Staubabtransport aus der Wohnung deutlich“, weiß Elke Messerschmidt vom Kompetenzzentrum Hauswirtschaft.

Wer mehr lüftet, muss weniger saugen
„Staub in der Wohnung lässt sich auf sehr einfache Weise reduzieren. Wer regelmäßig durchlüftet, muss weniger Staubsaugen. Übrigens gelangt laut Umweltbundesamt beim Lüften mehr Staub aus der Wohnung als hinein. Gleichzeitig ziehen chemische Stoffe und Feuchtigkeit nach draußen. Dadurch verringert sich auch das Risiko von Schimmelbildung. ‚Regelmäßiges Lüften, morgens und abends und wenn möglich kurzzeitig auch als Durchzugslüftung, erhöht den Staubabtransport aus der Wohnung deutlich‘, weiß Elke Messerschmidt vom Kompetenzzentrum Hauswirtschaft.“