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Anleitung

Mit Stuckleisten edlen Altbau-Charme in die Wohnung bringen

Mann bringt Stuckleisten an der Wand an
Stuckleisten lassen sich auch nachträglich anbringen und sorgen für Altbau-Flair Foto: iStock / photovs
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myHOMEBOOK Redaktion

09.02.2021, 17:27 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Altbauwohnungen mit hohen Decken, Echtholz-Parkett und Stuck-Verzierungen an den Wänden sind auf dem Immobilienmarkt heiß begehrt – und entsprechend teuer. Die Stuckleisten lassen sich auch im Neubau anbringen. Welche Möglichkeiten gibt es und wie geht man vor?

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Stuckleisten sind ein klassisches Altbau-Element, mit dem gleich ein Hauch von Luxus mit in die Wohnung einzieht. Dabei handelt es sich eigentlich um simple Zierleisten, die heute neben Imitaten aus Gips auch aus Polystyrol (Styropor) gefertigt sind. Im Rahmen der nächsten Renovierung kann man sich daher überlegen, die Wände selbst mit den Zierelementen zu versehen. Beim Anbringen der Stuckleisten aus Gips oder Polystyrol gibt es jedoch kleine Unterschiede.

Welche Arten von Stuckleisten gibt es?

Vorab sollte man sich Gedanken darüber machen, welche Art von Stuckleisten man in der Wohnung anbringen möchte. Folgende Zierelemente gibt es:

  • Stuckleisten an der Decke und/oder an den Fußleisten
  • Lichtleisten
  • Rosetten
  • (Halb-)Säulen
  • Kapitelle und Konsolen
  • Basen
  • Pilaster (pfeilerartiges Formelement)

Dabei sorgen vor allem die Leisten entlang der Decke oder an den Fußleisten für den typischen Altbau-Effekt. Mit der richtigen Beleuchtung kann man diese sogar noch optisch hervorheben. Bodenleisten bieten zudem den Vorteil, dahinter Kabelkanäle verstecken zu können. Mit vertikalen Stuckelementen lassen sich Räume auch optisch in zwei Bereiche teilen, mit verschiedenen Wandfarben fällt diese Unterteilung noch deutlicher ins Auge.

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Was braucht man zum Anbringen von Stuckleisten?

Stuckleisten aus Polystyrol sind leichter als Elemente aus Gips und damit auch leichter zu verarbeiten und anzubringen. Sie sind zudem auch um einiges günstiger. Polystyrol-Leisten lassen sich auf die alte Tapete kleben – bei Gips-Leisten sollte man diese zunächst entfernen. Alles in allem bieten die Imitate aus Polystyrol einige Vorteile gegenüber denen aus Gips.

Da es sich bei Gips und Polystyrol um unterschiedliche Materialien handelt, benötigt man auch verschiedene Utensilien zur Montage. Alles, was man neben dem Werkzeug braucht, bekommt man in der Regel auch direkt beim Hersteller.

Material für Stuckleisten aus Polystyrol

  • Stuckleisten
  • Stuckgips
  • Gipskleber
  • Schrauben und Dübel
  • Stahlstifte
  • Acryldichtmasse
  • Silikonspritze
  • Feinsäge
  • Gehrungslade
  • Spachtel
  • Gipsbecher
  • Richtschnur
  • Wasserwaage
  • Stehleiter
  • Folie oder Vlies
  • Bohrmaschine mit Steinbohrer

Material für Stuckleisten aus Polystyrol

  • Stuckleisten
  • Styroporkleber
  • Acryldichtmasse
  • Silikonspritze
  • Feinsäge (oder feinzahniger Fuchsschwanz / Japansäge)
  • Gehrungslade
  • Richtschnur
  • Wasserwaage
  • Stehleiter
  • Folie oder Vlies

Hinweis: Um die Stöße und Übergänge an den Ecken und Kanten der Stuckleisten sauber herzustellen, benötigt man eine Gehrungslade und eine Feinsäge. Da es sich nicht immer um 45-Grad-Winkel handelt, wenn beispielsweise eine Wand nicht ganz gerade ist, lässt sich die Gehrungslade bestenfalls entsprechend einstellen. Zum späteren Abdichten sollte man Acrylmasse verwenden, da sich Silikon nicht immer überstreichen lässt.

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Stuckleisten anbringen – Schritt für Schritt

1. Die richtige Vorbereitung

Wie bei vielen Renovierungsarbeiten sollte man zunächst den Platz freiräumen und eine Folie oder ein Vlies auslegen, damit spart man sich später Arbeit beim Putzen. Zudem kann es sich lohnen, Möbel zum Schutz mit einer Folie abzudecken.

Dann sollte man sich die Wand, die man mit Stuckleisten verzieren möchte, genauer ansehen. Sie sollte frei von Staub oder Fett sein. Bei Stuckelementen aus Gips muss man zudem die Tapete entfernen, falls vorhanden. Ansonsten sollte man untersuchen, ob die Wand gerade ist – am besten mit einer Richtlatte. Unregelmäßigkeiten sollte man vorab beseitigen.

2. Stuckleisten zusägen

Im nächsten Schritt bringt man die Stuckleisten auf die richtige Länge und schneidet die Stoßverbindungen im entsprechenden Winkel zu. Bestenfalls legt man die Leisten dazu entsprechend im Raum aus, damit man nicht den Überblick verliert. Üblicherweise handelt es sich bei den Stößen um 45-Grad-Winkel, aber vor allem im Altbau kann es hier auch Abweichungen geben. Zum Absägen benötigt man eine Gehrungslade sowie eine Fein- oder Japansäge.

Tipp: Ist man sich nicht sicher, um welchen Winkel es sich handelt, kann man sich mit einer Winkellehre behelfen. Dieses Messwerkzeug hat zwei Schenkel, mit denen man den Winkel auf den Grad genau bestimmen kann. Damit werden die Stöße sauber, denn bereits kleine Abweichungen können störend ins Auge fallen.

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3. Stuckleisten anbringen

Jetzt müssen die Stuckleisten an die Wand montiert werden. Dieser Schritt gestaltet sich bei den Styropor-Leisten wesentlich unkomplizierter, da diese leichter sind und auch keine Vorbereitung des Untergrunds nötig ist. Alles, was man dazu braucht, ist der spezielle Kleber, den es in der Regel direkt beim Hersteller gibt. Dabei unbedingt die Anleitung beachten.

Beim Anbringen von Stuckleisten aus Gips ist etwas zusätzliche Vorbereitung nötig. Sie werden geklebt, und bei besonders langen Elementen auch geschraubt. Keine Sorge – die Schraubenköpfe deckt man später mit Spachtelmasse ab. Die Löcher müssen jedoch vorher vorgebohrt (ohne Schlag!) und auch abgesenkt werden, damit die Schraubenköpfe verschwinden können. Den Durchmesser nur so groß wählen, dass die Schrauben hindurchpassen, sonst kann es später wackeln. Dann die Leisten waagrecht an die Wand anlegen – bestenfalls hilft dabei eine zweite Person und kontrolliert mit der Wasserwaage – und die Bohrlöcher an der Wand markieren. Diese entsprechend vorbohren und Dübel einfügen. Bei manchen Stuckleisten werden auch kleine Stahlstifte verwendet, die zusätzlichen Halt an der Wand geben, bis der Kleber fest ist.

Jetzt kommt der Gipskleber zum Einsatz, den man nach Herstellerangaben aufbringt. Dabei auch die Stöße nicht vergessen. Danach die Leisten an die Wand kleben, die Bohrlöcher dabei beachten. Anschließend verschrauben und den Kleber abbinden lassen.

4. Stuckleisten verspachteln

Im letzten Schritt kommt die Feinarbeit. Die Stöße und Übergänge zur Wand werden nun verschlossen. Acryl eignet sich dafür, welches man mit einer Kartuschenpresse aufbringen und anschließend glattstreichen kann. Um die Bohrungen bei Gipsleisten verschwinden zu lassen, verwendet man Spachtelmasse – bestenfalls Stuckgips vom selben Hersteller. Nach dem Trocknen kann man die Leisten auch überstreichen. Bei Polystyrol am besten vorab einen Probeanstrich auf einem Reststück durchführen, um zu schauen, ob die Farbe auch hält.

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