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Experten-Tipps, um Bäume und Pflanzen richtig zu gießen

Experten-Tipps

Experten-Tipps, um Pflanzen richtig zu gießen

Gießen: Ein Beet wird mit Wasser aus der Gießkanne begossen
Mit einer Gießkanne kann das Wasser besonders gezielt verteilt werdenFoto: Getty Images

Schadet man Pflanzen, wenn man die Blätter begießt? Wo kann das Wasser am besten aufgenommen werden? Und sollte man bei Bäumen lieber um den Stamm herum wässern? Eine Pflanzen-Expertin verrät im Gespräch mit myHOMEBOOK die besten Tipps rund ums Gießen.

„Viel hilft viel“ – dieser Spruch stimmt in den seltensten Fällen, unter anderem auch beim Gießen von Pflanzen, egal ob drinnen oder draußen. Neben Sonne und Nährstoffen ist Feuchtigkeit jedoch wichtig für ein gesundes Wachstum. Passieren dabei Fehler, kann es schnell passieren dass die Pflanze eingeht. Bei einigen Pflanzen ist zu viel Wasser sogar schädlicher als zu wenig, da sie auf Staunässe allergisch reagieren. myHOMEBOOK hat sich bei Lilli Erasin erkundigt, einer Berliner Blumenhändlerin, die ausschließlich Bio-Pflanzen verkauft.

Sollte man Pflanzen von oben oder unten gießen?

„Das kommt auf die Pflanze an“, sagt Erasin. Ihr Tipp: „Bei Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon lieber am Fuß der Pflanze gießen und am besten nicht ins Herz.“ Bedeutet: Lieber gezielt die Erde um die Pflanze begießen, als direkt rein mit dem Wasser in Blätter und Blüten. „Gerade bei praller Mittagssonne droht den Blättern sonst Sonnenbrand“, erklärt die Pflanzen-Expertin. Und fügt hinzu: „Empfindliche Pflanzen neigen bei zu anhaltend feuchten Blättern außerdem zu Pilzbefall.“

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Wie sollte man Zimmerpflanzen gießen?

Und bei den Indoor-Gewächsen? Bei denen können auch die Blätter ruhig etwas Feuchtigkeit abbekommen. „Zimmerpflanzen lieben es in der Regel, mit kalkfreiem Wasser angesprüht zu werden“, meint Erasin.

Bei einigen Pflanzen in der Wohnung darf es auch etwas mehr sein. Bei Bromelien beispielsweise kann das Wasser auch gezielt ans Herz gegossen werden. Lilli Erasin erklärt: „Zimmerpflanzen wie zum Beispiel eine Vriesea mögen gerne über die Blätter mit kalkfreiem Wasser begossen werde. In ihren Rosetten sammeln sie Wasser.“

Passend dazu: Warum viele Zimmerpflanzen eingehen

Wie gießt man einen Baum am besten?

Bei hohen Bäumen stellt sich die Frage eher nicht. Bei kleineren Gehölzen könnte man aber schon überlegen, wohin am besten mit dem Wasser. Bringt eine kräftige Dusche aufs Blätterdach mehr als auf die Erde? Erasin sagt: „Auch bei Bäumen gilt, am Stamm und drum herum gießen.“

Zu welcher Tageszeit sollte man wässern?

„Die beste Uhrzeit ist morgens“, sagt Erasin. „Zur Not geht aber auch abends. Das spart Wasser, weil die Verdunstung geringer ist.“ Mittags ist hingegen die schlechteste Zeit zum Gießen. Denn da droht der gefürchtete Sonnenbrand.

Erasin sagt auch, man solle lieber einmal kräftig gießen, als jeden Tag nur ein bisschen. „So verwurzeln sich Pflanzen besser und werden robuster“, sagt sie. Das gilt auch für Rasenflächen. Beim Gießen des Rasens sollte man jedoch Staunässe vermeiden. myHOMEBOOK erklärt, welche Rasenkrankheiten sonst drohen können.

Pflanzen mit hohem Wasserbedarf

  • Wasserpflanzen, Gemüsepflanzen, ein- und zweijährige Pflanzen (Sommerblumen) sowie alle frisch gepflanzten Pflanzen sollten regelmäßig und tiefgründig gewässert werden.
  • Kübel- und Topfpflanzen müssen öfter gegossen werden, als ihre Beetbrüder.

Pflanzen mit niedrigerem Wasserbedarf

  • Viele Gräser
  • Dickblättrige Pflanzen, wie Haus- und Dachwurz, Fette Henne, Kakteen
  • Gut eingewachsene Gehölze und Stauden
  • Mediterrane Kräuter, wie Lavendel, Thymian und Rosmarin
  • Besonders wenig Wasser benötigen Nadelgehölze.

Wann sollte man nicht gießen?

Bei starker Hitze und Sonneneinstrahlung, besonders also in den Mittagsstunden, sollten Sie die Gießkanne lieber stehen und den Wasserhahn zugedreht lassen. Das Wasser verdunstet schnell und kommt nicht in ausreichender Menge an die Wurzeln. Zudem besteht die Gefahr von Verbrennungen der oberirdischen Pflanzenteile. Wassertropfen wirken wie eine Lupe und lassen empfindliche Blätter einfach verbrennen und absterben.

Ebenso wenig empfiehlt sich das Gießen in den Abendstunden. Die Pflanzen seien in den späten Stunden des Tages nicht mehr in der Lage Wasser aufzunehmen, da sie sich in einer Ruhephase befänden. Gießen Sie Ihre Gewächse trotzdem, droht Staunässe. Die Folge: Die Wurzeln leiden unter Sauerstoffmangel und können absterben.

Mit welchem Wasser sollte man Pflanzen gießen?

Auf jeden Fall sollte man mit weichem Wasser gießen. „Am Liebsten temperiertes, abgestandenes Wasser benutzen“, meint auch Lilli Erasin. Wie man Regenwasser im Garten auffängt, erfahren Sie hier. Weshalb aber sollte man den Garten und die Balkonkästen nicht mit „normalem“ Wasser aus der Leitung gießen? „Weil Leitungswasser meist sehr kalt und kalkig ist“, sagt die Pflanzen-Expertin. Kalt und kalkig – das mögen Pflanzen überhaupt nicht.

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Tipp: Nach dem Gießen sollte man harken oder rund um die Pflanze mulchen! „Das ist der beste Verdunstungsschutz“, erklärt Erasin.

Was bringt es, die Wurzeln in Wasser zu stellen?

„Umgedrehtes Gießen“ nennt sich eine Methode, mit der man den kompletten Wurzelstock der Pflanze unter Wasser setzt, damit er sich vollsaugen kann. Dazu stellt man die Pflanze in eine Schüssel mit Wasser. Befinden sich im Pflanztopf Ablauflöcher, kann man die Pflanze im Gefäß lassen, ansonsten sollte man sie herausnehmen. Das Wasser dringt dann in den Wurzelballen ein, man gießt also „von unten“.

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Aber welche Vorteile hat diese Methode? Zum einen hilft das „Gießen von unten“ dabei, dass alle Wurzeln Wasser genug bekommen. Denn gießt man von oben, kann es sein, dass man an den Wurzeln „vorbei“ gießt oder das Wasser nicht tief genug einsickert. Einige Pflanzen mögen auch keine nassen Blätter – hier ist diese Methode ideal. Zudem lassen sich damit auch Schädlinge abhalten, die ihre Eier gerne in feuchter Erde ablegen.

Wichtig: Länger als eine Viertelstunde sollte sie nicht im Wasser stehen, sonst besteht die Gefahr von Staunässe.

Wie oft sollte man den Rasen wässern?

Den Rasen sollte man nur ein- bis zweimal pro Woche wässern. Ein Richtwert sind 10 bis 20 Liter pro Quadratmeter bei jeder Bewässerung. Sprengen Sie auch hier am besten morgens, so kann das Wasser tief eindringen. Zudem stimulieren Sie durch das richtige Wässern die Gräser, tiefer zu wurzeln. Auf diese Weise übersteht Ihr Rasen auch Trockenphasen besser. Bei größeren, ebenen Flächen sorgt ein moderner Schwenkregner für eine gleichmäßige Bewässerung des Rasens. Allerdings sollten Sie vor dem Einschalten eines Rasensprengers immer einen Blick auf die Wettervorhersage werfen. Es macht keinen Sinn bei aufziehendem Niederschlag zu sprengen. Das wäre Verschwendung von wertvollem Trinkwasser.

Ein Fehler, der Ihnen Ihr üppiges Grün im Garten kosten könnte, ist, den Rasen nicht regelmäßig genug zu wässern. Sprengen Sie auch Rasenflächen, vor allem auf schweren Böden, regelmäßig. Auf diese Weise vermeiden Sie durch Trockenheit verursachte Bodenrisse.

Wie bringt man Pflanzenschutz-Mittel auf?

Mittel zum Aufpäppeln von kränklichen Pflanzen können zwar dem Gießwasser beigemengt werden, effektiver ist jedoch das Sprühen. „Pflanzenstärkungsmittel wie Ackerschachtelhalm oder Brennnesseljauche werden gesprüht, damit die Blätter die Wirkstoffe direkt aufnehmen können. Auch dies sollte man nicht bei Sonnenschein tun“, sagt Lilli Erasin. Wie man den günstigen Naturdünger Brennesseljauche selbst herstellt, erfahren Sie hier.

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