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Pflanz- und Pflegetipps

So blühen Ihre Pfingstrosen noch üppiger

Pfingstrosen sorgen für eine besondere Blütenpracht im Garten
Pfingstrosen sorgen für eine besondere Blütenpracht im Garten Foto: Getty Images

14. Mai 2025, 16:51 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Pfingstrosen (Paeonia) zählen mit ihren eindrucksvollen, oft duftenden Blüten zu den ältesten und beliebtesten Gartenpflanzen weltweit. Besonders geschätzt werden sie wegen ihrer Langlebigkeit, Blühfreude und der Sortenvielfalt. Obwohl sie vergleichsweise pflegeleicht sind, benötigen sie einen geeigneten Standort und etwas Geduld – manche Exemplare blühen erst nach mehreren Jahren. Wer jedoch auf die Bedürfnisse dieser Pflanzen achtet, wird mit Jahrzehnten üppiger Blüten belohnt. myHOMEBOOK erklärt, was man bei der Pflege von Pfingstrosen beachten muss, damit man sich an einer üppigen Blüte erfreuen kann.

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Während der deutsche Name der Pfingstrose auf ihre Blütezeit rund um Pfingsten hinweist, hat ihr botanischer Name einen sagenhaften Ursprung. In der Wissenschaft sind die eleganten Blumen als „Päonien“ bekannt – benannt nach Paian, dem Heilgott der griechischen Mythologie. Einer Legende zufolge soll Paian mit Pfingstrosen die Wunden von Hades, dem Gott der Unterwelt, geheilt haben. Ob diese Geschichte einen wahren Kern hat, bleibt offen. Im Mittelpunkt dieses Artikels steht vielmehr, wie Hobbygärtner die prachtvollen Blumen erfolgreich im eigenen Garten anbauen können.

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Pfingstrosen pflanzen

Pfingstrosen werden als wurzelnackte Stauden oder veredelte Sträucher gepflanzt. Die beste Pflanzzeit ist der Herbst (September/Oktober). Staudenpfingstrosen sollten flach gesetzt werden, mit maximal 3 bis 4 cm Erdüberdeckung über den Knospen. Strauchpfingstrosen hingegen müssen so tief gepflanzt werden, dass die Veredelungsstelle etwa 5 bis 7 cm unter der Erdoberfläche liegt. Wichtig ist eine Bodenabmagerung bei zu humusreichen Böden, z. B. durch Sand oder Tongranulat.

Pfingstrosen im Kübel pflanzen – geht das?
Pfingstrosen kann man auch im Kübel Pflanzen, wobei der Garten die bessere Wahl wäre. Wer dennoch einen Kübel bevorzugt, sollte dafür Strauchpfingstrosen wählen. Außerdem benötigt man einen Topf aus Terrakotta, Ton oder Stein mit mindestens 40 Zentimeter Durchmesser und 50 Zentimeter Tiefe, der über Löcher verfügt. Das Eintopfen funktioniert wie folgt:

1. Zuerst eine Drainageschicht im Kübel anlegen.
2. Die Pfingstrose anschließend in den Kübel setzen.
3. Den Kübel mit nährstoffreichem Substrat auffüllen.
4. Die oberste Schicht Erde andrücken und abschließend angießen.

Standort und Boden

Pfingstrosen bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit gut durchlässigem, mineralischem Lehmboden. Wichtig ist gleichmäßige Bodenfeuchte ohne Staunässe. Zu schattige Lagen können die Blüte verhindern. Pfingstrosen reagieren empfindlich auf Wurzeldruck durch benachbarte Gehölze und sollten daher nicht in unmittelbarer Nähe großer Bäume gepflanzt werden.

Aussehen und Wuchs

Als Staude erreichen Pfingstrosen bis zu 100 Zentimeter. Als Strauch können sie entgegen bis zu zwei Meter hoch werden. Gemein haben jedoch beide, dass sie ausgesprochen auffallende Blüten austreiben können. Diese sind je nach Sorte gefüllt oder schalenförmig. Die Farben können ebenfalls stark variieren: Weiß, Gelb, Rosa und Rot – alles ist dabei.

Sorten

Pfingstrosen existieren in vielfältigen Sorten. Hier eine Auswahl:

Staudenpfingstrosen

  • Paeonia officinalis: Heimisch in Südeuropa; robust und bienenfreundlich.
  • Paeonia lactiflora ‚Sarah Bernhardt‘: Stark duftend, weiß-rosé, ca. 100 cm hoch.
  • Paeonia lactiflora ‚Bowl of Beauty‘: Japan-Typ mit zweifarbiger Blüte (rosa/gelb), ca. 60 cm.
  • Paeonia tenuifolia ‚Rubra Plena‘: Fein geschlitztes Laub, dunkelrote Blüten.

Strauchpfingstrosen

  • Paeonia rockii: Wildform mit weißen Blüten und dunklem Basalfleck, bis 2 m.
  • Paeonia × suffruticosa ‚Teni‘: Hellrosa, gefüllt, etwa 1 m hoch.
  • Paeonia × suffruticosa ‚High Noon‘: Zitronengelb, 150 cm hoch, halbgefüllt.

Itoh-Hybriden

  • Paeonia × itoh ‚Scarlet Heaven‘: Rot, einfach, etwa 80 cm hoch.
  • Paeonia × itoh ‚Lollipop‘: Gelb-violett gefleckt, 20 cm große Blüten.
  • Paeonia × itoh ‚Old Rose Dandy‘: Beige bis purpurrot, ca. 80 cm hoch.

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Pfingstrosen pflegen

Stauden vertragen eine Stütze in Form einer speziellen Halterung. Pfingstrosensträuchern kann Schnee gefährlich werden, da sie die Last oftmals nicht tragen können. Hobbygärtner binden brüchige Triebe daher am besten bereits im Herbst locker zusammen.

So sollte man die Pfingstrose bewässern

Junge Pfingstrosen sollten im ersten Jahr regelmäßig gegossen werden, besonders bei Trockenheit. Später genügt gelegentliches Wässern in trockenen Frühjahren. Wichtig ist eine gleichmäßige Bodenfeuchte ohne Staunässe – Staunässe kann Fäulnis fördern.

Wie man die Pflanze richtig düngt

Gedüngt wird am besten im zeitigen Frühjahr mit einem kalium- und phosphorbetonten Dünger organischer Herkunft wie Hornspänen oder Knochenmehl. Nach der Blüte kann erneut mäßig gedüngt werden. Auf stickstoffreiche Dünger sollte verzichtet werden, da sie Pilzkrankheiten begünstigen.

Benötigt die Pfingstrose einen Schnitt?

Staudenpfingstrosen werden im Spätwinter bodennah zurückgeschnitten. Alte Blüten können im Sommer oberhalb eines Blattpaares entfernt werden. Strauchpfingstrosen benötigen keinen regelmäßigen Schnitt, vertragen aber bei Bedarf kräftiges Zurückschneiden bis ins alte Holz.

Winterhärte

Pfingstrosen gelten als vollständig winterhart und vertragen Temperaturen bis etwa –25 °C. Bei Strauchpfingstrosen kann das Zusammenbinden der Triebe im Herbst helfen, Schneebruch zu vermeiden. Wer Pfingstrosen in einen Kübel gepflanzt hat, muss diese aber besonders pflegen, indem er sie winterfest macht. Die Pflanzen dafür zurückschneiden und an einem windgeschützten Standort aufstellen. Zudem den Wurzelbereich mit Laub abdecken.

Vermehrung

Staudenpfingstrosen werden im Herbst durch Teilung vermehrt. Dabei ist auf mindestens drei „Augen“ je Teilstück zu achten. In der Botanik versteht man unter den Augen einer Pflanze die Knospen. Strauchpfingstrosen hingegen werden im Frühjahr durch Pfropfen auf Staudenwurzeln veredelt. Diese sogenannte Ammenveredlung erfordert gärtnerisches Geschick.

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Krankheiten und Schädlinge

Pfingstrosen sind weitgehend robust, können jedoch von folgenden Problemen betroffen sein:

  • Raupen und Engerlinge: Vereinzelter Befall, selten schädlich.
  • Botrytis paeoniae (Grauschimmel): Führt zu welkenden Trieben und Knospenfäule. Befallene Pflanzenteile entfernen.
  • Cladosporium paeoniae: Verursacht großflächige braune Blattflecken.
  • Septoria paeoniae: Kleine, braune Blattflecken mit rotem Rand, meist nach der Blüte.
  • Fusarium oxysporum: Verantwortlich für „Bodenmüdigkeit“. Keine Nachpflanzung an gleicher Stelle binnen zehn Jahren.
  • Nematoden: Verursachen Wurzelverfilzungen und Kümmerwuchs. Tagetesanbau kann vorbeugend helfen.
  • Ameisen: Kein Schaden, sie ernähren sich vom Zuckersaft der Knospen.
  • Kleiner Hopfenspinner: Frisst an Wurzeln; kaum relevant im Hausgarten.

Giftigkeit

Pfingstrosen enthalten das Alkaloid Paeonin. Alle Pflanzenteile sind schwach giftig. Beim Menschen kann der Verzehr zu Übelkeit, Durchfall und Erbrechen führen. Für Hunde und Katzen gilt die Pflanze als stark giftig – bereits kleine Mengen können Vergiftungserscheinungen hervorrufen.

Alternativen

  • Rosa sp. (Echte Rosen) – ähnlich in Form, aber botanisch nicht verwandt
  • Helleborus orientalis (Lenzrose) – frühblühend, blütenreich
  • Camellia japonica (Kamelie) – winterblühend, strauchförmig
  • Magnolia soulangeana (Tulpenmagnolie) – baumartig, große Blüten im Frühjahr

Verwendung

Pfingstrosen sind beliebte Schnittblumen. Die Stiele sollten geschnitten werden, wenn die Knospen weich sind und Farbe zeigen. In der Vase halten sich die Blüten bis zu zehn Tage. Die Samen der Staudenpfingstrosen können gesammelt und zur Anzucht verwendet werden, benötigen jedoch eine Kälteperiode zur Keimung.

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Bienenfreundlichkeit

Einige Sorten, vorwiegend ungefüllte Staudenpfingstrosen wie ‚Paeonia officinalis‘, sind sehr bienenfreundlich. Gefüllte Sorten bieten dagegen kaum Pollen.

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