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Fertig, Massiv, Bio

Welcher Haustyp passt zu mir?

Traum vieler Familien: Leben im eigenen Haus
Als Familie in das eigene Haus zu ziehen, ist noch immer der Traum vieler Menschen. Doch heutzutage muss dieses auch so einige wichtige Kriterien erfüllen Foto: Getty Images
Odett Schumann
Autorin

11.03.2021, 21:12 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Der Traum vom eigenen Haus ist auch im Jahr 2021 noch präsent, wird jedoch moderner und auch nachhaltiger als noch vor einiger Zeit gelebt. Vor dem Hausbau sollte man sich einen Überblick über die verschiedenen Haustypen verschaffen.

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Das Segment des Hausbaus revolutioniert sich gerade und setzt zunehmend mehr auf nachhaltige Modelle. Wer also vor der Entscheidung steht, ein eigenes Haus bauen zu wollen, dem stehen mittlerweile etliche Möglichkeiten zur Verfügung. myHOMEBOOK stellt sieben verschiedene Haustypen und deren Vor- wie auch Nachteile einmal genauer vor.

Biohaus

Der Hausbau entwickelt sich allmählich hin zu mehr umweltfreundlichen Bauweisen und -materialien. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Biohaus (auch Ökohaus genannt). Es wird überwiegend in Modulbauweise vorgefertigt und dann vor Ort auf dem Baugrundstück errichtet. Bei diesem Bauvorhaben stehen vor allem Themen wie Ökologie, Ökonomie und Energiesparen im Vordergrund. Insbesondere die Ressource Holz ist hierbei eine beliebte Wahl als Baustoff. Holz ist nicht nur eine ideale Wärmedämmung, es verleiht diesem Haustyp – je nach Holzart – auch einen modernen bis urigen Charme. Alternativ gibt es auch Biohaus-Modelle aus Steinbauten.

Biohaus
Mit Solarpanels auf dem Dach und natürlichen Baumaterialien wie Holz und Stein fundiert der gesamte Hausbau auf einem besonders ökologischen Ansatz Foto: Getty Images

Auch in puncto Dämmung sind es Naturfasern wie Hanf oder Seegras, die hier zum Einsatz kommen. Auf schädliche oder künstliche Baumaterialien wird beim Bau eines Biohauses komplett verzichtet. So ergibt sich ein äußerst bewusstes und gesundes Wohnen – und zwar für den Mensch, als auch die Umwelt.

Der grüne Hausbau lebt vor allem von der Nutzung von Photovoltaikanlagen, regenerativer Energien, der Aufbereitung und Nutzung von Regenwasser sowie einer gesonderten Bepflanzung (meist auf dem Dach) als Kläranlage. Alle diese Prozesse machen das Biohaus langfristig zu einem lohnenswerten Projekt, auch wenn es zunächst kostenintensiver als ein herkömmlicher Hausbau ist.

Massivhaus

Ein Massivhaus ist ein gängiges Modell beim Hausbau. Traditionell entsteht es auf Grundlage eines individuellen Architektenentwurfs und bedarf im Anschluss einer sorgfältigen Koordination sämtlicher Gewerke, die dann auf der Baustelle vor Ort nach und nach das Haus errichten. Alle diese Prozesse von der Erschließung des Baugrundstücks über die Errichtung des Rohbaus bis hin zum Anschluss sämtlicher Installationen, aber auch Liefer- und Trocknungszeiten sowie Witterungsbedingungen beanspruchen sehr viel Zeit. So braucht es nicht selten bis zum Einzug in das fertige Massivhaus mehrere Monate (bis zu 10).

Ein Massivhaus ist ein klassischer Haustyp
Ganz klar ist ein Massivhaus ein klassischer Haustyp, der seinen Wert, aber auch seinen Preis hat Foto: Getty Images

Dem Namen entsprechend kommen beim Bau dieses Haustyps überwiegend massive Materialien zum Einsatz. Klassisch werden dabei nach dem Stein-auf-Stein-Prinzip Ziegelstein, Kalksandstein oder diverse Betonarten verbaut. Das entstandene Mauerwerk macht das Massivhaus also zu einem äußerst stabilen Gebäude.

Einer guten Statik entsprechend haben alle Wände und Decken eine tragende Funktion inne. Massivhäuser stehen außerdem für einen guten Brand- und Schallschutz sowie einen niedrigen Energieverbrauch. Alle diese Faktoren verschaffen dem Massivhaus einen gewissen Wert, der sich allerdings auch in einem hohen Preisbudget äußert. 

Fertighaus


Das Pendant zum Massivhaus ist das Fertighaus. Es ist dank seiner effiziente Bauweise deutlich schneller errichtet, denn statt langer Bauphasen werden hierbei die einzelnen Fertigteile des Hauses vorab in einem Werk gefertigt und im Anschluss binnen weniger Tage auf der Baustelle zu einem fertigen Wohnhaus zusammengesetzt und montiert. Hierbei stehen beispielsweise die Stahlbeton- wie auch die Holzrahmenbauweise zur Verfügung. Da die Wände im Vergleich zum Massivbau etwas dünner sind, ergibt sich zwar mehr Platz um Hausinneren, jedoch hat dies auch Auswirkungen auf die Wärmedämmung sowie den Schallschutz.

Wer sich mit einem Fertighaus seine individuelle Vorstellung vom Eigenheim erfüllen will, wird hier schnell feststellen, dass der gestalterischen Freiheit Grenzen gesetzt sind. Fertighausanbieter haben meist eine Art Katalog mit verschiedenen Modellen zur Wahl, wo sich die einzelnen Module nur bedingt individualisieren lassen. Das wiederum bringt jedoch einen monetären Vorteil mit sich: denn eine deutlich kürzere Bauzeit, die Fertigung im Werk sowie das Einsparen an Lohnkosten lassen die Kosten bei einem Fertighaus im Vergleich zum Massivhaus deutlich niedriger ausfallen. Auch im Fertighaus-Segment gibt es im Zuge eines gesteigerten Nachhaltigkeitsbewusstseins immer mehr Häuser, die mit umweltfreundliche und innovativen Baumaterialien errichtet werden.

Passend dazu: Fertighaus – welche Fallen im Vertrag lauern können

Der urige Haustyp – das Fachwerkhaus

Zweifelsohne weckt der Gedanke an ein Fachwerkhaus Erinnerungen an einen Urlaub auf dem Bauernhof in Kindertagen. Bis heute stehen derartige Häuser für gelebte Historie, urigen Charme sowie einen unverwechselbaren Geruch in der Nase. Markant für das Fachwerkhaus sind die von Außen und Innen ersichtlichen Balkenkonstruktionen. Bei einem alten Fachwerkhaus wurden einst die einzelnen Gefache mit Mauerwerk gefüllt und anschließend verklinkert oder verputzt. Auch heutzutage wird dieser Haustyp häufig noch auf diese Weise gebaut.

Ein Fachwerkhaus hat Flair, aber auch einen hohen Instandhaltungsbedarf
Ein Fachwerkhaus bringt als historischer Bau viel Flair mit sich, aber hat entsprechend auch einen hohen Investitionsbedarf

Am Ende ergibt sich eine einzigartige Fassade aus einer Holz-Stein-Kombination. Doch der schöne Anblick hat auch seinen Preis: will man solch ein altes Gebäude in Stand halten, sind Renovierungen, Sanierungen und Modernisierungen nötig, die ordentlich ins Geld gehen können. Wert und Wohnkomfort eines Fachwerkhauses sind entsprechend absolut einmalig.

Blockhaus

Auch das Blockhaus steht für Bauen mit natürlichen Ressourcen wie Holz. Einst wurden für diesen Haustyp einzelne Baumstämme oder Rundbalken übereinander gestapelt und zu einem Haus verbaut – heutzutage gibt es deutlich innovativere Herstellungsprozesse. Mittels Kanthölzern, die zu vorgefertigten Teilen verarbeitet werden, wird die Bauweise insgesamt gesehen deutlich vereinfacht und beschleunigt. Auch hier stützt sich die Bauweise also auf den Modulbau, der nur noch einer Montage vor Ort bedarf.

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Neben seiner einzigartigen Optik und Haptik verfügt Holz über jede Menge positive Eigenschaften. So bringt es beispielsweise von Natur aus eine gewisse Wärmedämmfunktion mit sich oder sorgt zu jeder Jahreszeit für ein angenehmes und gesundes Innenraumklima. Nachteilig ist hingegen die hohe Anfälligkeit in Bezug auf Witterungsverhältnisse wie Regen, Schnee oder auch Frost, die ein Blockhaus ordentlich in Mitleidenschaft ziehen können.

Es braucht also entsprechend regelmäßiger Pflege mittels Lasuren und anderen Holzschutzmitteln, um das Haus langfristig zu schützen. Auch bei einem Blockhaus kann der Bau an sich erst einmal intensiver im Preis ausfallen, sich aber auf lange Sicht in puncto Energieeinsparung lohnen.

Passivhaus

Eine andere Art, auf nachhaltiges Wohnen zu setzen, ist die Entscheidung für ein Passivhaus. Ist ein Haus energetisch so konzipiert, dass es im Jahr nicht mehr als etwa 15 kWh/qm benötigt, gilt es als Passivhaus. Um diesen Wert zu erreichen, bedarf es jedoch zahlreicher Vorkehrungen, die völlig im Gegensatz zum konventionellen Hausbau stehen. So reduziert eine hochwertige Wärmedämmung den Transmissionswärmeverlust und sorgt entsprechend dafür, dass es keine weitere Wärmezufuhr im Haus wie durch eine klassische Heizungsanlage braucht.

Das Wärmedepot speist sich aus passiven sowie bereits vorhandenen Energiequellen: Sonneneinstrahlung, die Abwärme von elektrischen Haushaltsgeräten sowie von den Bewohnern selbst. Außerdem werden in einem Passivhaus oftmals mehrfach verglaste Fenster eingebaut. Prinzipiell kann jedes herkömmliche Haus als Passivhaus entworfen und sogar später noch nachträglich in ein solches umgebaut werden.

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Tiny House

Noch recht neu im Hausbau-Segment ist das aus den USA stammende Tiny House (auch Mikro- oder Minihaus genannt). Auch dieses Haus fällt mit einer Bauweise, die überwiegend auf Holz und andere Naturmaterialien setzt, ganz klar in die Kategorie des nachhaltigen Hausbaus. Doch besonders ist hierbei – gemäß dem Namen „tiny“ (engl. für winzig) – die ausgesprochen geringe Quadratmeterfläche des Hauses. Was grotesk erscheint, ist jedoch dank einer ausgeklügelten Planung mühelos möglich: auf insgesamt gerade einmal 10-50 qm² Wohnraum finden sich Küche, Bad, Schlafnische und ein Ess- bzw. Wohnbereich.

Ein neuer Trend im Hausbau-Segment ist das Tiny House
Um in einem Tiny House auf kleinstem Raum wohnen zu können, bedarf es zahlreicher smarter Einrichtungslösungen Foto: Getty Images

Um sämtliche Bedürfnisse zu erfüllen, bedarf es bei diesem Haustyp zahlreicher smarter Stauraumlösungen und Multifunktionsmöbel. Und natürlich muss vor dem Einzug in ein Tiny House eine gewisse Bereitwilligkeit zu einem minimalistischen Leben gegeben sein. Der Hausstand sollte auf ein absolutes Minimum reduziert werden und eher auf eine vielseitige Nutzung sämtlicher Einrichtungsgegenstände setzen.

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