
24. Juni 2025, 17:12 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der Möbelgigant Ikea steigt in den Markt für erneuerbare Energien ein – und das mit einem DIY-Produkt, das sogar Mietern ohne eigenes Dach grünen Strom ermöglichen soll. Was steckt hinter dem neuen Solarmodul-Angebot für Balkon, Garten oder Garagendach?
Ikea bringt ab dieser Woche Balkonkraftwerke nach Deutschland, nachdem erst vor kurzem Wärmepumpen ins Sortiment aufgenommen wurden. Das Unternehmen kooperiert dafür erneut mit der schwedischen Firma „Svea Solar“ und setzt auf ein günstiges Komplettsystem für private Nutzer. Die steckfertigen Balkonkraftwerke der Serie „EcoFlow Stream“ sind laut Ikea für Balkon, Garten oder das Dach einer Garage konzipiert. Das Besondere: Die Module lassen sich in wenigen Schritten eigenständig montieren – ganz im Sinne des typischen DIY-Ansatzes des Möbelhauses.
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Das kostet das Balkonkraftwerk von Ikea
Für die Basisausführung der Anlage, die mit einer Ausgangsleistung von 1200 Watt ausgestattet ist und sich per App steuern lässt, verlangt Ikea 1229 Euro. Kunden des „Family“-Programms sowie Geschäftskunden profitieren zusätzlich von einem Rabatt in Höhe von 15 Prozent.
Nach Angaben des Unternehmens handelt es sich um „das günstigste Komplettangebot für steckfertige Balkonkraftwerke am deutschen Markt.“ Allerdings brachte auch der Discounter Aldi vor kurzem ein Balkonkraftwerk inklusive Speicher auf den Markt, das nur 899 Euro kostet. Allerdings bringt es mit zwei 440-Watt-Modulen auch weniger Leistung – und verzichtet beim Lieferumfang auf ein wichtiges Element.
Produktmerkmale im Überblick
Laut Herstellerangaben bietet das Balkonkraftwerk von Ikea folgende Spezifikationen:
- Einstiegspreis ab 1229 Euro – inklusive tragbarem, erweiterbarem Stromspeicher
- Flexible Kombination mit EcoFlow-Komponenten wie PV-Modulen, Powerstations oder Smart-Plugs möglich
- einfache Selbstmontage
- Leistungsstarkes Grundmodell auch für größere Haushaltsgeräte
- Vielfältige Einsatzmöglichkeiten (Balkon, Carport, Hausfassade, Flachdach oder Garten)
Der Aufbau ist laut Ikea auch für Laien problemlos möglich – weder technische Kenntnisse noch handwerkliche Erfahrung seien erforderlich. Auch bürokratische Hürden müssen Nutzer nicht fürchten: Eine Genehmigung ist für den Betrieb nicht notwendig.

Das Balkonkraftwerk ist zudem auch für Mieter ohne eigene Dachfläche interessant, um den Haushalt teilweise mit Solarstrom zu versorgen. Dabei ist es aber ratsam, die Installation mit dem Vermieter abzustimmen, auch wenn dieser die Anbringung in der Regel nicht ohne triftigen Grund verweigern darf.
Walter Kadnar, Geschäftsführer von Ikea Deutschland, betont in der Pressemitteilung: „Mit unseren Balkonkraftwerken machen wir einen weiteren Schritt auf dem Weg, nachhaltiges Leben für die Vielen möglich zu machen.“ Es sei die erste Energielösung im typischen DIY-Prinzip der Schweden. Man wolle mit dem neuen Angebot auch Mietern ohne Zugang zu einer eigenen Dachfläche „einen einfachen Einstieg in die Solarenergie“ bieten.

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Lohnt sich die Anschaffung für meinen Haushalt?
Ob sich die Investition tatsächlich lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab – etwa vom Standort und der Ausrichtung der Module. Tobias Ptok, Photovoltaik-Experte bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, erklärt gegenüber myHOMEBOOK: „Höchste Jahreserträge kann ein Modul mit 30 Grad Modulneigung nach Süden bringen.“
Wer möglichst viel erzeugten Strom selbst verbrauchen und kaum ins Netz einspeisen möchte, sollte laut Ptok auf eine Leistung zwischen 200 und 400 Watt setzen: „Im Regelfall ist das ein Standard-Solarmodul. Falls Sie mehr Solarstrom erzeugen möchten, kommen für Sie auch zwei Standard-Solarmodule infrage.“ Das Ikea-Balkonkraftwerk liegt mit 1200 Watt jedenfalls weit über dieser Leistungsgrenze.