
2. Juni 2025, 10:49 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Im Sommer wimmelt es nur so vor Insekten – sowohl im Freien als auch manchmal in der Wohnung. Der Haken dabei: Die Insekten finden den Weg in die Wohnung, nur der Weg hinaus bereitet ihnen Probleme. Aber warum ist das so?
Seien es Wespen, Bienen, Fliegen oder Mücken – die geflügelten Insekten machen auf ihrer Nahrungssuche keinen Halt vor menschlichen Wohnungen. Immerhin gibt es dort auch die ein oder andere Leckerei. Der Weg nach draußen in die Freiheit wird jedoch zum Problem. Die Insekten fliegen gegen die Fensterscheibe, obwohl das Fenster offen ist. Warum ist das so? Immerhin haben sie so auch den Weg in die Wohnung geschafft.
Insekten finden den Ausgang nicht
Wenn Insekten den Ausgang durch das Fenster ins Freie nicht finden, liegt das nicht an fehlender Intelligenz. Fliegen sie durch ein geöffnetes oder gekipptes Fenster in eine Wohnung, ist es für sie oft schwierig, wieder hinauszufinden. „Sie realisieren die anhaltende Wirkung von Fenster- und Türglas nicht“, erklärt Dr. Oliver Schmitz von der Entomologischen Gesellschaft Orion Berlin auf Anfrage von myHOMEBOOK. Sie verstehen also nicht, dass es sich bei dem Glas um eine Barriere handelt, und fliegen immer wieder gegen die Scheibe.
Insekten nehmen Zeit anders wahr als Menschen. Wie der Focus berichtet, nehmen Stubenfliegen pro Sekunde 250 Bilder wahr – zum Vergleich: der Mensch nur etwa 60. Da Fliegen deutlich mehr Einzelbilder aufnehmen, erscheint für sie alles viel langsamer abzulaufen. Deshalb ist es auch so schwer, Fliegen einzufangen. Die Informationsfülle führt neben einem schnellen Reaktionsvermögen auch zu automatisierten Prozessen. So reagieren die Insekten reflexartig auf Licht. Wenn sie Licht von draußen sehen, fliegen sie instinktiv in diese Richtung – immer wieder gegen die Scheibe, da sie nicht verstehen, dass es ein Hindernis ist.
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Warum fliegen Insekten überhaupt in die Wohnung?
„Es gibt vielfältige Gründe, weshalb Insekten in Räume hineinfliegen“, so der Insektenforscher zu myHOMEBOOK. Einige davon sind spezifisch für bestimmte Insektenarten oder -gruppen. In der Dämmerung und bei Nacht wirkt insbesondere Licht anziehend: „Viele Insekten werden durch Lichtquellen angelockt und fliegen dann auch nicht mehr freiwillig ins Dunkle zurück.“
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In der Dunkelheit können sich die Tiere nicht nur schlechter orientieren – auch Gefahren sind dort schwerer wahrzunehmen. Doch es gibt noch weitere Gründe, warum Wohnungen für verschiedene Insekten attraktiv sind: „Wärme, CO2 (etwa bei Mücken) und bestimmte Gerüche, etwa die Wahrnehmung von Essbarem“, zählt Schmitz auf.

So kommen Insekten nicht in die Wohnung
„Fliegennetze sind wohl die effektivste Methode, um zu verhindern, dass Insekten in die Wohnung gelangen. Zudem können auch bestimmte Gerüche helfen: Lavendel und Minze mögen Fliegen und Mücken beispielsweise nicht. Auch Zitronenmelisse kann dabei helfen, unliebsame Insekten sowie Spinnentiere fernzuhalten.“