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Abfuhr und Recyclinghöfe

Wie wirkt sich die Coronakrise auf die Müllentsorgung aus?

Wie wirkt sich Corona auf die Müllentsorgung und die Müllabfuhr aus?
Das Home Office ist für Müllwerker und Reinigungskräfte keine Option Foto: Getty Images
Laura Graichen Redakteurin

19.03.2020, 11:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Um der Ausbreitung der Coronapandemie entgegenzuwirken, arbeiten immer mehr Menschen von zu Hause aus. Einige Berufe können aber nicht im Home Office ausgeübt werden – das gilt beispielsweise für Müllwerker. Was bedeutet das für die Abfallentsorgung und Stadtreinigung in Zeiten von Corona?

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Damit der Gesundheitsschutz und die Hygiene in den Städten und Kommunen trotz der aktuellen Krise gewährleistet werden kann, sind nach wie vor Müllwerker und Reiniger im Einsatz. myHOMEBOOK sprach mit dem Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) darüber, was Corona für die Müllentsorgung bedeutet, welche Maßnahmen ergriffen werden und wie Bürger jetzt am besten ihren Abfall entsorgen sollten.

Wie wirkt sich Corona auf die Müllentsorgung aus?

Betriebe und Unternehmen haben ihre Krisenpläne aktiviert und Maßnahmen ergriffen, um den Aufgaben nachzukommen und gleichzeitig Personal und Bevölkerung schützen zu können, wie der VKU auf Nachfrage von myHOMEBOOK erklärte. „Die Unternehmen leiten verschiedene Maßnahmen in die Wege, damit das Personal nur den absolut notwendigen persönlichen Kontakt untereinander und mit der Bevölkerung hat und so das Infektionsrisiko gemindert wird. Die Gegebenheiten in allen Kommunen sind unterschiedlich. Daher müssen die Betriebe abwägen, was in der speziellen Situation vor Ort am sinnvollsten ist.“

Eine der Maßnahmen ist eine vorbeugende Quarantäne für einige Mitarbeiter, damit diese als gesicherte Reserven zur Verfügung stehen. Eine andere ist, dass einige Recyclinghöfe schließen, um auch dort Mitarbeiter in Reserve zu behalten und den Kontakt zu Kunden zu minimieren beziehungsweise ganz zu vermeiden.

Hinweis: Auch die Straßenreinigung arbeitet vielerorts bereits reduziert. Daher kann es zu Einschränkungen der Reinigungsleistung kommen.

Findet die Müllentsorgung und Abholung auch im Ernstfall statt?

Bislang gibt es laut VKU weder personelle Engpässe noch bekannte Quarantänemaßnahmen bei den Abfallentsorgungsunternehmen (Stand 17. März). Sollte es in Zukunft aber dazu kommen, priorisieren kommunale Unternehmen die Müllentsorgung dem Gesundheitsschutz entsprechend. Das bedeutet konkret:

  • Dicht besiedelte Gebiete haben bei der Müllabholung und -entsorgung Priorität vor dünn besiedelten.
  • Oberste Priorität hat medizinischer Abfall aus Krankenhäusern, Arztpraxen (auch Tierarztpraxen) sowie Pflegeheimen.
  • Danach erst kommen Bioabfall und Restmüll, Wertstoffe und Papier.
  • Niedrigste Priorität hat der Sperrmüll.

Wie sollte man Müll entsorgen, wenn man Corona hat oder krank ist?

„Das Übertragungsrisiko über den Abfall aus Haushalten ist nach bisherigem Wissensstand als gering einzustufen“, teilt der VKU myHOMEBOOK mit. Trotzdem gelten für den Abfall aus Haushalten von erkrankten, infizierten und in Quarantäne befindlichen Personen folgende Regeln:

  • Hygieneabfälle wie Taschentücher etc. gehören nicht in den Papier- oder Biomüll, sondern in den Restmüll.
  • Derartige Abfälle muss man zuerst in eine Plastiktüte geben und diese zuknoten, bevor man sie in den Restmüll wirft.

Hinweis: Restmüll wird in aller Regel thermisch verwertet. Die Viren werden in der Abfallverbrennung also sicher zerstört, es besteht daher kein weiteres Infektionsrisiko.

Wie können Bürger bei der Müllentsorgung zu Zeiten von Corona helfen?

Die Abfallmengen, die in Haushalten anfallen, steigen durch die momentanen Verhaltensänderungen an. Grund dafür ist, dass immer mehr Menschen wegen des Coronavirus von zu Hause arbeiten, zu Hause essen und Online bestellen. „Daher sind die Bürger*innen gebeten, Abfall zu vermeiden, wo es geht“, betont der VKU. Folgende Tipps helfen, die Müllentsorgung zu vereinfachen:

  • Müll-Volumen sparen: Abfälle wie Tetra Paks, Verpackungen oder Kartons vor dem Wegwerfen klein falten.
  • Abfälle IN die Tonnen werfen: Müllwerker und Reinigungskräfte müssen den Müll aufsammeln, der auf der Straße landet. Diese Ressourcen fehlen, daher sollten Bürger*innen Gehwege, Parks und Plätze sauber halten.
  • Speisereste aus Verpackungen entfernen: Sollte es zu Engpässen bei der Abholung kommen, müssen Verpackungen länger lagern. Befinden sich Speisereste daran, fangen sie an zu faulen.

Eine weitere Bitte vonseiten des VKU: nicht unnötig entrümpeln. Es gilt außerdem: Abfälle nicht im öffentlichen Straßenraum, zum Beispiel vor Recyclinghöfen, ablagern.

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Was tun, wenn es zu Engpässen bei der Müllabholung kommt?

  • Abfälle, die sich lagern lassen, für einige Zeit nicht entsorgen. Dazu gehört zum Beispiel Papier, Altglas, Sperrmüll und Grünschnitt.
  • Abfälle so entsorgen, dass möglichst wenig verderbliche Speisereste darin sind. So können – auch bei vorübergehenden Einschränkungen der Entsorgung – die Abfälle länger lagern, bevor sie anfangen zu stinken und unhygienisch zu werden.
  • Abfälle nicht neben die Tonnen stellen, insbesondere keinen verderblichen und Hygieneabfall.
Themen: Entsorgen
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