Im Herbst sollte der Garten auf die nasskalte Jahreszeit vorbereitet sein. Vor der Winterpause und dem ersten Frost gibt es noch einiges zu tun! Mit der großen myHOMEBOOK-Übersicht vergessen Sie dabei nichts.
Nicht nur für die Menschen wird es im Herbst draußen ungemütlich, wenn sich Kälte, Feuchtigkeit und Dunkelheit ankündigen. Um auf die winterliche Kälte vorbereitet zu sein, sollte man im Garten im Herbst noch die wichtigsten Arbeiten erledigen, damit Rasen, Beete und Gehölze keinen Schaden nehmen. Dafür eignet sich am besten ein sonniger und trockener Tag im Herbst, um diese Aufgaben zu erledigen. Dann kann auch der erste Frost kommen!
Übersicht
Pflanzen vor Kälte schützen
- Blumenzwiebeln, die nicht winterfest sind, sollten Sie nach dem ersten Bodenfrost aus dem Boden holen, damit sie nicht erfrieren. Dazu zählen etwa die Sommerblumenzwiebeln von Gladiolen, Begonien oder Dahlien. Zum Überwintern bringen Sie die Knollen in den Keller und lagern sie in einer trockenen und dunklen Kiste. In den Beeten ist jetzt Platz für winterfeste Blumenzwiebeln, die im kommenden Frühjahr sprießen.
- Kübelpflanzen sollten Gartenliebhaber und Balkonbesitzer nun ins Warme bringen. Vor allem exotische Pflanzen wie Zitruspflanzen sind besonders anfällig und brauchen Schutz, da sie keine Kälte vertragen. „Zitrone, Oleander und Feige müssen vor dem ersten Frost unbedingt rein“, rät Derk Ehlert von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Berlin gegenüber myHOMEBOOK. Platzieren Sie diese hell, luftig und kühl, aber unbedingt frostfrei.
- Rosen benötigen Schutz im Herbst. Dazu häufeln Sie einfach etwas Erde um die Stöcke. Das schützt den Pflanzenkern vor Kälte. Rosen decken Sie mit Reisig oder Zweigen ab, um sie vor Frost zu schützen. Alternativ können Sie sich auch mit Vlies oder Jute behelfen und die Pflanzen ummanteln, aber keinesfalls mit Folie, da sie darunter schwitzen. Hier erfahren Sie, ob es sich im Herbst noch lohnt, Rosen zu schneiden.
- Ziergräser müssen Sie nicht stutzen, aber auch sie freuen sich über eine saisonale Vorbehandlung. Binden Sie die Büschel mit einer Schnur etwas zusammen, dann kann die Pflanze die Wärme besser speichern und Feuchtigkeit nicht so leicht eindringen.
Untersuchen Sie Pflanzen vor dem Umzug nach drinnen nochmal auf Schädlinge, da sich beispielsweise Schildläuse dort weiter ausbreiten. Die Temperatur sollte im Winterquartier zwischen zehn und fünfzehn Grad liegen, dann fallen die Pflanzen auch in die Winterruhe. „Wichtig ist, dass genug Licht hereinfällt“, erklärt Ehlert.
Auch dann sollten Sie jedoch nicht vergessen, die Pflanzen zu wässern, denn die Lichtverhältnisse sind in den Winterquartieren meist nicht ideal. Als Standort für die Überwinterung kommt beispielsweise die Garage oder der Wintergarten in Frage. Auch die Veranda oder der Kelleraufgang eignet sich laut Ehlert als Überwinterungsort.
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Obstbäume im Herbst zurückschneiden und pflegen
Wenn die Bäume im Herbst ihre Blätter verlieren, ist der Zeitpunkt gekommen, ihnen im Garten nochmal sanft mit der Astschere zu Leibe zu rücken. Kranke oder abgestorbene Äste stutzt man, bevor der Winter kommt. Ehlert empfiehlt, die Obstbäume aber erst im kommenden Frühjahr zu stutzen, da sonst der Frost in die frischen Wunden eindringen kann und die Bäume dabei Schaden nehmen.
Achten Sie bei der herbstlichen Obstbaumpflege auch auf sogenannte Fruchtmumien, die sie unbedingt entfernen sollten. Apfelbäume sind zudem besonders anfällig gegen Schädlinge wie das Frostspannerweibchen. Bringen Sie deshalb am Baumstamm Leimringe an, um sie vor dem Befall zu schützen.
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Wichtig: Wenn man im Herbst noch Pflanzen wie Nadelbäume, Laubsträucher oder Stauden im Garten pflanzt, sollte man nicht vergessen, diese auch im Winter zu wässern. „Sogar bei minus 20 Grad,“ sagt Ehlert zu myHOMEBOOK. „Viele Hobbygärtner wundern sich dann im Frühjahr, obwohl der Herbst doch feucht war“, weiß der Pflanzenexperte.
Sollte man im Herbst nochmal den Rasen mähen?
Beim letzten Rasenschnitt kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. Denn wenn es im Herbst im noch warm ist, wächst der Rasen auch noch weiter. Bestenfalls sollte man den Rasen vor dem ersten Frost ein letztes Mal stutzen. Mähen Sie dabei etwas kürzer als sonst, da der Schnee die Grashalme sonst abknickt und platt drückt, was zu Fäulnis und Pilzbefall führen kann.
Experten empfehlen eine Höhe von rund vier bis fünf Zentimeter. „Bis November kann man noch mähen“, meint Ehlert. Entfernen Sie dabei auch gleichzeitig das Moos im Rasen, falls vorhanden, am besten mit einem Vertikutierer. Hier erfahren Sie, welche Pflegetipps für den Rasen im Herbst sonst noch wichtig sind.

Sollte man im Herbst nochmal düngen?
„Auf keinen Fall den Rasen noch mal düngen“, rät Pflanzenexperte Ehlert. „Man weiß ja nicht, wie der Winter wird!“. Sonst würde man zu diesem Zeitpunkt das Wachstum des Rasens fördern. Wichtiger ist es, das Laub zu sammeln und wenn möglich zusammen mit dem letzten Rasenschnitt zu mulchen.
Das organische Material eignet sich perfekt als Auflage für Pflanzbeete. „Das schützt vor Frost, versorgt den Boden mit Nährstoffen und hält ihn warm“, ergänzt Ehlert. Generell empfiehlt er, die organischen Abfallprodukte im Garten zu belassen und wieder dem natürlichen Kreislauf zurückzuführen, auch den gehäckselten Baumschnitt.
Hinweis: Im Handel gibt es speziellen Herbstdünger mit einem geringeren Stickstoff-Anteil. Dieser fördert das Wachstum nicht, ist allerdings reich an Kalium und hilft dem Rasen damit über den Winter.
Im Herbst auf Tiere im Garten achten
Vielen Tieren bieten im Herbst Laubhaufen im Garten einen wichtigen Rückzugsort. Welkes Laub auf dem Rasen sollten Sie deshalb zwar zusammenrechen, aber nicht komplett entsorgen. „Weniger aufräumen hilft Igeln, Siebenschläfern, Fledermäusen, Vögeln und Insekten, gut über den Winter zu kommen“, erklärt Marja Rottleb vom NABU Naturschutzbund Deutschland e.V. „Und für Gärtner ist das sehr entspannend, weil man viel weniger Arbeit hat“, ergänzt die Gartenexpertin.
Wasserleitungen im Herbst abdrehen
Bevor der erste Frost kommt, sollten Sie darauf achten, dass sich in den Leitungen kein Wasser mehr befindet und Leitungen abdrehen, die nach draußen führen. Sie können sonst im Herbst einfrieren und bersten. Achten Sie dabei auch auf Außensteckdosen. Falls diese nicht wasserfest sind, müssen sie abgeschaltet werden. Kontrollieren Sie auch Gartenschläuche, Regentonnen und Gartenpumpen. Leeren Sie auch die Gießkanne aus, damit sie nicht platzt.
Einen Swimmingpool müssen Sie in der Regel nicht entleeren. Üblicherweise reicht es, diesen mit einer Plane abzudecken. Fische aus dem Teich unter 80 Zentimeter Tiefe sollten Sie gegebenenfalls in ein Aquarium umsiedeln und den Teich mit Laubschutznetz abdecken. Entfernen Sie dabei auch abgestorbene Pflanzenteile aus dem Gartenteich.
Gartengeräte und Werkzeug im Herbst pflegen
Bevor Sie Werkzeuge im Gerätehaus einmotten, sollten Sie diese im Herbst nochmal gründlich reinigen und pflegen. Das erhöht ihre Lebensdauer und sie müssen sich im nächsten Jahr keine neuen Geräte besorgen. Metallteile an elektrischen Geräten können Sie zum Schutz vor der Kälte einölen. Achten Sie dabei auch auf Roststellen. Beim Motorrasenmäher leeren Sie den Kraftstoff nach dem letzten Rasenschnitt. Hier erfahren Sie, was beim Überwintern der Gartengeräte wichtig ist.