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4 Methoden

Profi erklärt, wie man Moos im Rasen langfristig loswird

Moos im Rasen
Moos im Rasen ist bei Gartenbesitzern selten gern gesehen Foto: Getty Images / schulzie
Felix Mildner
Redaktionsleiter

11.04.2024, 11:54 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Moos im Rasen ist selten gern gesehen. Breitet es sich ungehindert aus, kann das für die Fläche üble Folgen haben. Wie man Moos nicht nur effektiv entfernen kann, sondern auch den erneuten Wuchs verhindert, erklärt ein Experte in diesem Artikel.

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An sich ist Moos ein wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems. Unter anderem speichert die Pflanze bei Regen große Mengen Wasser. Bei Trockenheit gibt das Moos die Feuchtigkeit an den Boden und die umliegenden Pflanzen ab. Trotzdem sehen Gartenbesitzer die Pflanze nur ungern, wenn sie inmitten der eigenen Rasenfläche wächst. Das hat nicht nur mit der Optik zu tun, sondern auch damit, dass Moos bezüglich des Lebensraums und der Nährstoffe eine Konkurrenz für die Gräser darstellt und diese nach und nach verdrängt. Wie kann man Moos im Rasen vermeiden oder entfernen? myHOMEBOOK hat bei Dr. Harald Nonn, dem Vorsitzenden der Deutschen Rasengesellschaft nachgefragt.

Warum bildet sich Moos im Rasen?

Um das leidige Moos im Rasen zu entfernen, haben sich verschiedene Methoden bewährt. Dabei ist es zunächst wichtig zu verstehen, warum sich Moos im Rasen bildet. Denn nicht in jeder Rasenfläche muss unweigerlich Moos wachsen. Und in manchen Fällen kann Moos im Rasen auch durchaus gewollt sein. Grundsätzlich sind es laut Dr. Nonn sechs Aspekte, die die Bildung von Moos im Rasen begünstigen:

  1. Der Rasen leidet unter Lichtmangel, etwa im Schatten.
  2. Es sind nicht ausreichend Nährstoffe für die Gräser vorhanden.
  3. Zu viel Feuchtigkeit aufgrund von Beregnung oder Tau.
  4. Der Boden unter dem Rasen ist zu stark verdichtet, es bildet sich Staunässe.
  5. Die Schnitthöhe ist zu tief.
  6. Kahlstellen fördern die Ausbreitung von Moos im Rasen.
Dr. Harald Nonn
Dr. Harald Nonn Rasen-Experte

Finger weg von diesen Mitteln

Auf spezielle Moosvernichter, aber auch auf beliebte Hausmittel wie Essig und Salz, sollte man zur Moos- und Unkrautbekämpfung besser verzichten. „Sie beseitigen zwar das Moos, hindern es aber nicht daran, erneut zu wachsen“, erklärt Dr. Nonn. Zudem sind sie bedenklich für die Umwelt.

Wie wird man Moos im Rasen los?

1. Moos mechanisch entfernen

Während Rasenmäher lediglich die Halme kürzen, befreien Vertikutierer die grüne Pflanzendecke auch von lästigem Bewuchs an der Bodenoberfläche. Beim sogenannten Vertikutieren wird die Oberfläche leicht eingeritzt. Dadurch lässt sich das nur flach wurzelnde Moos sehr effektiv entfernen. Gerade für große Rasenflächen bietet sich die Arbeit mit einem Vertikutierer an. Dieser kann im Baumarkt ausgeliehen werden. Bei kleineren Rasenflächen tut es auch ein Handvertikutierer oder eine Eisenharke.

Grundsätzlich kann Moos aus dem Rasen auf diese Weise das ganze Jahr über entfernt werden. Am besten funktioniert es, wenn der Boden nicht allzu feucht ist. Dr. Nonn empfiehlt, dem Rasen mindestens einmal pro Jahr im März oder April sowie, falls erforderlich, ein weiteres Mal im August oder September mehr Luft zu verschaffen.

Tipp: Um zu testen, ob der Rasen vertikutiert werden sollte, können Hobbygärtner mit einer Harke leicht durch die obere Grasnarbe fahren. Bleiben Rückstände an den Zinken hängen, ist das in der Regel ein sicheres Anzeichen dafür, dass der Rasen belüftet werden muss.

2. Rasen sanden

Viele erfahrene Hobbygärtner sanden ihren Rasen regelmäßig. Und das aus gutem Grund. So fördert der Sand den Zustand der Gräser gleich in dreierlei Hinsicht, wie Dr. Nonn erklärt:

  • Die Sandgabe lässt die Bodenoberfläche schneller abtrocknen.
  • Moose und Algen werden durch den Sand am Wachsen gehindert.
  • Die Humusschicht, in der der Rasen wächst, wird durch den Sand aufgelockert und durchlässiger für Wasser und Luft. Dies kommt den Gräsern zugute.

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3. Rasen kalken

„Viele Moosarten bevorzugen im Gegensatz zu unseren Rasengräsern saure Bodenverhältnisse, also niedrige pH-Werte“, weiß Dr. Nonn. Rasen benötigt für ein gutes und gesundes Wachstum einen pH-Wert von über 5,5. Mittels pH-Wert-Test lässt sich der Säuregehalt im heimischen Garten einfach und unkompliziert ermitteln. „Liegt der pH-Wert unter 5,5, kann er durch kohlensauren Kalk angehoben werden“, erklärt der Profi. Dies verbessert die Wachstumsbedingungen für die Gräser und erschwert dem Moos die Etablierung und Ausbreitung.

Mehr dazu: 6 Tipps, um den Rasen richtig zu kalken

4. Weniger Moos durch konkurrierende Gräser

„Hungernde Rasengräser haben kaum Konkurrenzkraft, das anspruchslose Moos macht sich breit“, erklärt Dr. Nonn. Eine wichtige vorbeugende Maßnahme zur Moosvermeidung ist deshalb die ausreichende Düngung der Gräser. Spezielle Rasenlangzeitdünger liefern dabei die notwendigen Nährstoffe über viele Wochen.

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Kann man dem Wuchs von Moos im Rasen vorbeugen?

Am besten wäre es natürlich, Moos erst gar nicht im Rasen entfernen zu müssen. Da Moos nicht automatisch in jedem Rasen wächst, gilt es den Rasen möglichst gut zu pflegen und „moosunfreundlich“ zu halten. Dazu haben sich folgende Methoden bewährt:

  • Beim Anlegen von Rasenflächen die passenden Saatgutmischungen verwenden. Diese sollten unbedingt auf die jeweiligen Standortbedingungen abgestimmt sein. Für schattige Bereiche gibt es speziellen Schattenrasen im Handel.
  • Versorgen Sie die Gräser immer mit ausreichend Wasser und Nährstoffen. So sind sie widerstandsfähig, gesund und konkurrenzstark. Das Moos hat dann keine Chance sich im Rasen breitzumachen.
  • Mähen Sie den Rasen regelmäßig und unbedingt mit der richtigen Schnitthöhe. Grundsätzlich bieten sich folgende Schnitthöhen an: Zierrasen zwei bis drei Zentimeter, Spielrasen drei bis vier Zentimeter, Schattenrasen fünf Zentimeter.
  • Lücken und Kahlstellen in der Rasenfläche sollte man schnell nachsäen, sodass sich das Moos nicht ungehindert ausbreiten kann.
Themen #Priwatt Hausmittel Rasen Rasenmäher Vertikutierer
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