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Glibber im Rasen

Grüner Schleim im Garten? Wann Sie handeln sollten

Nostoc
Nach kräftigen Regengüssen kann es sein, dass sich im Garten grüner Schleim bildet Foto: dpa picture alliance
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

28.04.2021, 12:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Auf den ersten Blick könnte man es für Moos halten. Doch bei näherer Betrachtung wird schnell klar, dass dem nicht so ist. Eine Art grüner Schleim kann schnell verunsichern, aber ist meist kein Grund zur Panik. Es sei denn, er beginnt sich auszubreiten.

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Urheber dieser interessanten, aber ungern gesehenen, Erscheinung ist eine Baktierie mit dem Namen „Nostoc commune“. Aufgrund des Aussehens hat der Volksmund dem ganzen noch andere Namen außer „Grüner Schleim im Garten“ gegeben, etwa „Sternenrotz“, „Engelsschnäuze“ oder „Hexengespei“. Was steckt dahinter?

Nostoc – ist der grüne Schleim im Garten gefährlich?

Normalerweise schadet der grüne Glibber dem Rasen nicht. Wer sich nicht dran stört, kann die Algen deshalb einfach liegen lassen. Sobald es trockener wird, ist der Spuk in der Regel vorbei. Gerade auf gepflegten Rasenflächen mit einer guten Bodenqualität haben Nostoc-Bakterien einen schweren Stand. Denn dort finden sie keine guten Wachstumgsbedingungen vor.

Will die Schleimschicht hingegen nicht verschwinden oder breitet sich noch mehr aus, muss man handeln. Denn ansonsten drohen die Gräser unter den Algen zu verkümmern. Ursachen für eine vermehrte Algenbildung im Rasen könnte eine falsche Pflege oder ein Mangel an Nährstoffen sein. Vor allem zu wenig Kalium macht dem Rasen schnell zu schaffen.

Auch interessant: 5 Pflanzen, die verraten, was der Rasen braucht

Staunässe ist ein weiteres Einfallstor für Nostoc

Wird die Rasenfläche falsch bewässert, entsteht an manchen Stellen schnell ein Wasserüberschuss. Staunässe kann sich aber auch durch unsachgemäße Bodenverdichtung bilden. Dann fließt überschüssiges Wasser schlecht ab.

Bodenverdichtungen entstehen, wenn die Erde einer zu hohen Druck-Belastung ausgesetzt ist. Beispielsweise, wenn ein Auto auf dem Rasen parkt oder ein schwerer Rasenmäher immer wieder die gleichen Kurven im Garten nimmt. Je dichter die Erde gedrückt wird, desto schwerer hat es der Gasaustausch – der so wichtig für jeden gesunden Rasen ist. Nostoc-Bakterien haben bei einer starken Bodenverdichtung hingegen leichtes Spiel.

Was tun gegen Algen im Garten?

Sobald die grüne Glibberschicht getrocknet ist, lässt sie sich gut aus der Rasenfläche entfernen. Festgetrocknete Algen lassen sich beherzt mit einer Gartenharke beseitigen. Dabei möglichst die Rasenschicht nicht verletzen.

Ein gut belüfteter Rasen bietet den Nostoc-Bakterien weniger Siedlungsmöglichkeiten. Hobbygärtner sollten daher zumindest im Frühjahr einmal vertikutieren, um die Filzschicht zu reduzieren. Wie man dabei richtig vorgeht, verrät myHOMEBOOK hier.

An entsprechenden Stellen muss anschließend neue Saat ausgebracht werden. Das verhindert einen erneuten Befall durch die Bakterien an den kahlen Stellen im Rasen. Für eine gute Bodenqualität und damit für potentiell weniger Nostoc-Bakterien sollte die Erde regelmäßig gelockert werden.

Tipp: Nach dem Nachsäen kann man etwas Sand in den Boden einbringen. Das hat neben der Unterbindung von Algen gleich mehrere weitere Vorteile.

Rasen ausreichend düngen hilft gegen Algen

Ein reiner Stickstoffdünger ist für den Rasen weniger gut geeignet. Besser: Ein Volldünger, der speziell auch für Rasenflächen ausgelegt ist. Für einen ausgewogenen Stoffwechsel brauchen die Gräser ausreichend Mikronährstoffe. Die sollten im Rasenvolldünger vorhanden sein.

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Warum bildet Nostoc Blasen?

Das liegt an den Cyano-Bakterien, die auch Blaualgen genannt werden. Die Mikroben siedeln sich im Garten auf nährstoffarmen Böden an und bilden den grünen Schleim. Ist die Stelle über Nacht nass geworden, beginnt im warmen Sonnenlicht der Prozess der Photosynthese. Es bilden sich im feuchten, schleimigen Gebilde kleine Gasbläschen und Gallert-Kügelchen, die – ganz entfernt – an die bunten Kugeln im Bubble Tea erinnern.

Themen: Rasen
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