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Experte verrät wichtige Faustregeln

Wie man den Rasen bei Hitze richtig wässert – und wie nicht 

Schwenkregner und Impuls-Sprenger sind vor allem für Grundstücke mit einer großen Rasenfläche durchaus eine Überlegung wert
Die richtige Bewässerung ist im Sommer für den Rasen essenziell – dabei sollte man aber auch Wasser sparen. Deshalb ist es wichtig, möglichst effizient zu gießen Foto: Getty Images
Annelie Neumann
Felix Mildner
Annelie Neumann,

12.08.2022, 12:33 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Ein saftig grüner Rasen lässt das Herz von Hobbygärtnern höher schlagen. Sommerliche Trockenphasen – wie wir sie aktuell verzeichnen – vereiteln jedoch den grünen Traum. Immerhin braucht der Rasen aussreichend Wasser, um dicht und gesund zu wachsen. Wie man mit wenig Aufwand auch bei Hitze seinen Rasen richtig und vor allem effizient bewässert, erklären Experten in diesem Artikel – und verraten einige wichtige Faustregeln.

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Wie hoch der Wasserbedarf von Rasengräsern ist, hängt von den Temperatur- und Bodenverhältnissen ab. „Rasengräser bestehen zu fast 90 Prozent aus Wasser. Bei Wassermangel bricht der Stoffwechsel zusammen und die Gräser sterben ab“, erklärt Dr. Harald Nonn, Vorsitzender der Deutschen Rasengesellschaft e. V. (DRG) gegenüber myHOMEBOOK. Die wichtigsten Faustregeln, um den Rasen richtig zu wässern, lesen Hobbygärtner in diesem Artikel.

Rasen richtig wässern – Tipps vom Experten

Häufige, zu geringe Wassergaben können einem das üppige Grün kosten. Da der Boden nicht tief genug durchfeuchtet wird, verflachen die Wurzeln. Das durchwurzelte Bodenvolumen und damit der Wasservorrat, der für die Gräser erreichbar ist, verringert sich. Die Folge: Der Rasen wird trockenheitsanfälliger und sein Bewässerungsbedarf steigt.

Gießt man den Rasen nach einem festen Rhythmus alle ein bis zwei Tage, erzieht man „Dauersäufer“, wie Harald Nonn sagt. „Wenn ich jeden Tag ein bisschen gieße, ziehe ich die Wurzeln des Rasens nach oben. Dann muss ich öfter wässern, als bei tieferliegenden Wurzeln.“

Zudem vermehren sich flachwurzelnde Gräser, wie die Jährige Rispe oder die Gemeine Rispe – beides qualitativ minderwertige Rasengräser. Daher sollte man Rasenflächen, vor allem auf schweren, tonhaltigen Böden, regelmäßig wässern. Auf diese Weise vermeidet man auch durch Trockenheit verursachte Bodenrisse.

Dazu passend: Kann man vertrockneten Rasen noch retten?

Wann sollte man den Rasen gießen?

Nonn rät, nur zu gießen, wenn sich die Gräser hängen lassen. Das kann nach drei Tagen oder auch erst nach einer Woche der Fall sein. Vermeiden sollte man aber, dass der Boden vollkommen durchtrocknet. „Dann dichtet er ab, und das Wasser läuft ungenutzt weg“, ergänzt Michael Henze vom Bundesverband Garten- und Landschaftsbau (BGL).

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Wie viel sollte man gießen?

Wie viel Wasser sollte man konkret geben? Für zehn Zentimeter Wurzeltiefe braucht man bei Sandböden etwa 15 und bei Lehmböden 25 Liter Wasser pro Quadratmeter, um den Vorrat im Boden aufzufüllen, erklärt Nonn. Dann bilden die Pflanzen tiefe Wurzeln aus, die das Wasser gut aufnehmen können.

Tipps zum richtigen Wässern des Rasens

  • Den Rasen nicht in homöopathischen Dosen gießen. Hier heißt die Devise: Klotzen, nicht kleckern. Bei Trockenheit sollte man den Rasen ein- bis zweimal pro Woche gründlich beregnen.
  • Den Boden wurzeltief, am besten frühmorgens und möglichst über die gesamte Rasenfläche, durchfeuchten. Somit bleiben die Wurzeln in tieferen Bodenschichten. Bei zu geringen Wassergaben vertrocknen sie und das Wurzelwerk verflacht.
  • Weiterer, positiver Nebeneffekt: Tiefreichende Wurzeln können Wasser aus tieferen Bodenschichten aufnehmen. Die erforderlichen Wassergaben und die Beregnungshäufigkeit reduzieren sich dadurch. Dabei sollte man bedenken, dass Gräser unter Bäumen häufiger Wasser benötigen. 
  • Bei großer Hitze und Trockenheit kann man das Gras auch 1 bis 2 cm länger wachsen lassen. Die Blätter beschatten sich dann gegenseitig mehr und die Verdunstung wird verringert.
  • Vermeiden sollte man, den Rasen bei großer Hitze zu mähen, da über die Schnittfläche viel Wasser aus der Pflanze in die Luft entweicht.

Tipp: Bei extremer Hitze kann auch das Abkühlen des Rasens durch ein kurzzeitiges Befeuchten, ähnlich einem kurzen Sprung ins Wasser für uns Menschen, sinnvoll sein. Die Gräser kühlen dann etwas ab und erleiden nicht den Hitzetod. „Verbrennungen“ durch Wassertropfen muss man laut Rasenexperten bei den feinen Grasblättern jedoch nicht befürchten.

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Warum Dünger in Trockenphasen wichtig ist

Noch ein Tipp von Rasen-Profi Harald Nonn: „Eine Düngung mit viel Kalium vor Beginn des Sommers lässt die Gräser sparsamer mit Wasser umgehen. Kalium reduziert die Wasserverdunstung der Blätter und erhöht zugleich die Hitzetoleranz.“

Die Versorgung mit Nährstoffen ist ganz entscheidend, wie gut der Rasen trockene und heiße Perioden übersteht. „Empfehlenswert ist ein Depotdünger mit Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium sowie das Kalken des Rasens“, erklärt Michael Henze vom BGL.

Gedüngt wird im April, Juni und August. „Besonders Kalium ist wichtig, denn es sorgt dafür, dass die Pflanzen sparsamer mit Wasser umgehen“, ergänzt Nonn. „Kaliumhaltige Rasendünger werden eigentlich für den Herbst empfohlen, sind aber auch im Frühsommer sinnvoll, besonders auf Sandböden.“

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Sollte man braune Stellen weiterhin wässern?

Braune Stellen müssen nicht unbedingt bedeuten, dass der Rasen dort abgestorben ist. „Manche Gräser regenerieren sich, wenn sie wieder genügend Wasser bekommen“, erklärt Schulte-Bunert, Präsident des Greenkeeper Verbands Deutschland in Wiesbaden. Um herauszubekommen, ob der Rasen noch lebt, sollte man ein Stück herausnehmen. Ist die Wurzel weiß, bestehen gute Chancen, dass er wiederkommt. Ist die Wurzel allerdings braun, ist es zu spät.

Themen Gartenpflanzen Rasen Sommer
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