Ein guter Gärtner erntet das ganze Jahr über. Nur weil der Winter im Anmarsch ist, heißt das noch lange nicht, dass die Beete im Garten oder die Kästen auf dem Balkon brachliegen müssen. Auch im Winter kann man leckeres und gesundes Gemüse ziehen!
Ein knackiger Salat aus eigener Ernte bei frostigen Temperaturen? Das geht! Bestimmte Gemüsesorten, beziehungsweise Teile davon, lassen sich wunderbar im Winter ernten. Das Besondere dabei: Sie wachsen weiter und man hat sogar bis ins Frühjahr hinein was davon. myHOMEBOOK weiß, welches Wintergemüse sich besonders gut für den Anbau im eigenen Garten eignet und wie man es richtig anpflanzt.
Übersicht
Wintersteckzwiebeln
Die Wintersteckzwiebeln sind kein klassisches Wintergemüse, aber Teile von ihr. Man steckt sie im Herbst, um im Mai die ersten knackigen Zwiebeln zu ernten. Der Clou bei diesen Zwiebeln ist ihr Zwiebelgrün. Den ganzen Winter kann es abgeschnitten in Salaten, Quark oder Suppen verwendet werden. Es unterscheidet sich nur unwesentlich von den bekannten Frühlingszwiebeln.

Anpflanzung
Die Wintersteckzwiebeln werden etwa drei Zentimeter tief in die Erde gesetzt, dabei muss der Wurzelboden nach unten zeigen. Je nach Sorte beträgt der Abstand zwischen den Wintersteckzwiebeln bestenfalls etwa acht Zentimeter. Da die Zwiebeln sehr winterhart sind, benötigen sie erst ab Temperaturen von unter minus zehn Grad einen Winterschutz. Dafür häufelt man etwas Erde an und legt Tannenzweige oder ein Gartenvlies über die Zwiebeln.
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Winterspinat
Der Winterspinat ist ein gutes und klassisches Wintergemüse. Nach der Saat dauert es sechs bis acht Wochen, dann können schon die ersten Blätter geerntet werden. Bis zum Frühjahr hat man immer frischen Winterspinat zum Verarbeiten oder direkt für den Salat.
Anpflanzung
Der Winterspinat braucht etwas Platz, deshalb ist es ratsam, den Abstand zwischen den Reihen auf etwa 25 Zentimeter auszuweiten. Die Samen sollten ein bis zwei Zentimeter tief in der Erde liegen. Der Winterspinat kann gut mit Kälte umgehen, allerdings schadet es ihm nicht, etwas Tannengrün oder Reisig über das Wintergemüse zu legen.
Wintersalat
Ob Schnee, Regen oder sogar Frost – winterharte Salate machen sogar das Ernten und Genießen an Weihnachten möglich. Ganz besonders beliebt ist die alte Sorte „Baquieu“. Er ist schnellwüchsig, sehr frosthart, knackig und mild und seine imposante Farbe von rot-grün peppt jeden Salat auf. Natürlich bieten sich auch andere Sorten wie Feldsalat oder die „Wintermarie“ an. Man sollte beim Kauf der Samen nur darauf achten, dass der Salat winter- beziehungsweise frosthart ist.
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Anpflanzung
Im Winter lässt man den Salat nicht zu Salatköpfen heranreifen, sondern erntet ihn als Pflücksalat, daher muss man keine Abstandsregeln einhalten. Die Samen werden einfach breitwürfig über das Beet oder den Kasten verteilt. Da Salat ein Lichtkeimer ist, muss er nicht verbuddelt werden, sondern bleibt einfach, leicht angedrückt, auf der Erde liegen. Sobald die jungen Blätter eine angemessene Größe erreicht haben, wird der Salat etwa vier Zentimeter oberhalb des Bodens abgeschnitten. Das Besondere daran: Wenn man das Salatherz nicht verletzt, treibt er immer wieder aus und man kann bis in den späten Frühling hinein wunderbare Salatblätter ernten.
Tipp: Ist der Salat erst einmal gefroren, sollte man mit der Ernte warten, bis er wieder aufgetaut ist. Taut er erst nach der Ernte auf, wird er matschig.
Mangold
Mangold ist ebenfalls ein hervorragendes Wintergemüse, wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet. Man unterscheidet Blattmangold und Stielmangold. Beide bieten sich als Wintergemüse an. Es gibt den Stielmangold in den verschiedensten Farben, von hellrosa über gelb bis zu pink und dunkelrot. Auch im Winter hat man so ein wunderschönes Farbspiel im Garten oder auf dem Balkon und auf dem Teller.
Anpflanzung
Bevor es an die Aussaat geht, sollte überprüft werden, ob der Mangold auch wirklich winterhart ist. Viele Sorten vertragen Kälte sehr gut, allerdings Kahlfrost nicht. Das bedeutet, wenn nicht genug Schnee liegt, sollte man den Mangold extra schützen. Dabei kann ein Vlies helfen oder Heu zur Abdeckung.
Die Reihenabstände beim Mangold liegen ungefähr bei 30 bis 40 Zentimetern. Beim Ernten ist zu beachten, dass man nur die äußeren, großen Blätter nehmen sollte, das Herz darf nicht beschädigt werden. Sonst ist der Mangold abgeerntet und bildet keine weiteren Blätter aus.
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Erbsen als Wintergemüse anbauen
Die Erbse ist im Winter etwas ganz Besonderes, denn man erntet nicht die kleinen Kügelchen, sondern die Erbsentriebe. Es ist ganz egal, für welche Erbsensorte man sich entscheidet, sie schmecken alle sehr gut. Man kann sie roh im Salat essen oder sie in einem Pfannengericht verwenden.

Anpflanzung
Die Erbsen können ruhig großzügig gesät werden. Da immer nur die Triebe abgeschnitten werden, brauchen sie weniger Platz als Erbsen, die bis zur vollen Größe wachsen. Wenn die Triebe etwa eine Höhe von zehn Zentimetern erreicht haben, werden sie abgeschnitten und wachsen wieder von Neuem, so hat man den ganzen Winter über frische Erbsentriebe.