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Typisches Phänomen

Warum befinden sich an Pfingstrosen so oft Ameisen?

Warum sind an Pfingstrosen so oft Ameisen?
Gärtner beobachten auf den Blütenknospen ihrer Pfingstrosen oft viele Ameisen Foto: Getty Images/yuri chistyakov
Marike Stucke
Autorin

6. Juni 2025, 6:17 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wenn die prächtigen Blüten der Pfingstrosen im Frühjahr oder Frühsommer kurz vor dem Aufblühen stehen, lassen sich an den Knospen häufig zahlreiche Ameisen beobachten. myHOMEBOOK erklärt, ob die Ameisen den Blüten schaden.

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Der Name der königlichen Pfingstrose hat zwei Herkünfte – je nachdem, ob man den deutschen oder botanischen Namen betrachtet. Als Pfingstrose wird die Pflanze bezeichnet, weil sie oft um Pfingsten herum blüht. Der botanische Name Päonie hingegen entstammt dem griechischen Götterarzt Paeon. Wie auch immer man die Pfingstrose nun nennen möchte – auffällig sind jedes Jahr die Heerscharen von Ameisen, die sich bevorzugt an den Blüten der Pflanze niederlassen. Aber was steckt dahinter? Und sollte man die Insekten entfernen oder haben sie sogar einen Zweck?

Warum sind an Pfingstrosen so oft Ameisen?

Der Grund für den starken Befall durch Ameisen auf den Blüten der Pfingstrosen ist simpel: Die Knospen vieler Pfingstrosensorten sondern einen süßlichen Saft ab. Dabei handelt es sich um ein zuckerhaltiges Sekret, das über feine Drüsen auf der Knospenhülle (dem Kelch) abgegeben wird. Für Ameisen ist dieser Nektar eine willkommene Nahrungsquelle – vergleichbar mit Honigtau, den sie von Blattläusen ernten.

Hat eine Ameise diesen süßen Saft einer Blüte erst einmal entdeckt, lockt sie die anderen Ameisenstaatsangehörigen mittels Duftspur zu der zuckersüßen Nahrungsquelle. Schon bald ist die Blüte über und über von Ameisen besiedelt. Da die Knospen mehrere Tage bis Wochen benötigen, um vollständig aufzublühen, haben die Ameisen in dieser Zeit einen reich gedeckten Tisch.

Nützliche Helfer oder Schädlinge?

Viele Hobbygärtner vermuten zunächst, dass die Ameisen der Pflanze schaden könnten oder womöglich das Aufblühen der Knospen behindern. Doch diese Sorge ist unbegründet. Die Insekten fressen weder die Knospen noch die Blütenblätter. Auch der Pflanze insgesamt schaden sie nicht, obwohl die Ameisen sich ausgiebig an dem süßen Blütensekret laben.

Im Gegenteil: Manche Experten vermuten sogar eine Art Symbiose zwischen Pfingstrose und Ameisen. Denn während sie den süßen Saft sammeln, halten die Ameisen gleichzeitig andere kleine Schädlinge fern. Ihre Anwesenheit wirkt abschreckend auf Blattläuse oder Raupen, die sich sonst an der Pflanze zu schaffen machen könnten.

Außerdem besagt ein alter Gärtner-Mythos, dass die Ameisen durch das „Putzen“ der Knospen das Öffnen der Blüten erleichtern. Dies stimmt so allerdings nicht. Die Pfingstrose öffnet sich unabhängig von den Ameisen ganz von selbst. Andernfalls würden sich halb offene Blüten der Pfingstrose in der Vase wohl kaum von allein öffnen.

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Sollte man die Ameisen von Pfingstrosen vertreiben?

Während Ameisen in Haus und Wohnung normalerweise ein Ärgernis sind und in der Regel schnell entfernt werden sollten, stellen Ameisen auf den Blüten der Pfingstrose kein Problem dar. Zumindest solange die Ameisen nur die Blütenknospen besuchen. Wer jedoch befürchtet, dass die Ameisen nach dem Schneiden der Pfinsgtrosen als Schnittblumen in großer Zahl ins Haus wandern, sollte vorsorgen:

  • Blüten vorsichtig im Freien ausschütteln
  • Knospen mit einem feuchten Tuch abwischen
  • Bei Bedarf die Blütenstiele kurz in Wasser tauchen, um verbliebene Ameisen zu entfernen

Fazit

Ameisen an Pfingstrosen sind ein völlig natürliches Phänomen und kein Grund zur Sorge. Die Insekten folgen schlicht ihrer Vorliebe für den zuckerhaltigen Saft der Knospen. Für die Gesundheit der Pflanze sind sie in der Regel unproblematisch – und können sogar unliebsame Schädlinge fernhalten. Wer sich also an dem emsigen Treiben nicht stört, kann die Ameisen getrost gewähren lassen und sich auf die prachtvolle Blüte der Pfingstrosen freuen.

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Pflegetipps für üppige Blüten

Damit Pfingstrosen ihre beeindruckenden Blüten in voller Pracht zeigen, kommt es auf die richtige Pflege an. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein, denn je mehr Sonne die Pflanze bekommt, desto reicher fällt meist die Blüte aus.

Der Boden ist idealerweise humusreich und gut durchlässig – Staunässe verträgt die Pfingstrose nicht. Eine jährliche Gabe reifen Komposts oder organischen Düngers im zeitigen Frühjahr unterstützt das Wachstum und die Blütenbildung. Kurz vor und während der Blüte kommt der Pflanze eine reichliche Wasserversorgung zugute, ohne dass der Wurzelbereich dauerhaft feucht bleibt. Verblühte Blütenstände können vorsichtig entfernt werden, um die Kraft der Pflanze auf das Wachstum und die Ausbildung weiterer prächtiger Blütenköpfe zu lenken.

Ein weiterer Tipp: Pfingstrosen sind eher standorttreu. Wer ihnen einmal einen guten Platz im Garten gibt und Geduld hat, wird Jahr für Jahr mit immer prächtigeren Blüten belohnt -zumindest, wenn die Pflege stimmt.

Marike Stucke
Autorin

Geduld zahlt sich bei Pfingstrosen aus

„Wer sich Pfingstrosen in den Garten holt, darf nicht zu schnell enttäuscht sein: Bis sich an neu gesetzten Pfingstrosen Blüten bilden, können zwei bis drei Jahre vergehen. An einem passenden Standort, mit Kompostgaben im Frühjahr und ausreichender Bewässerung im Sommer sollte des Gärtners Geduld bald mit üppigen Blüten belohnt werden.“

Themen Blumen Gartenpflanzen

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